Erster Kolasinac-Einsatz: 3 Rollen, die der Rückkehrer einnehmen könnte

Am Samstag wird Sead Kolasinac vermutlich seinen ersten Rückkehr-Einsatz feiern
Am Samstag wird Sead Kolasinac vermutlich seinen ersten Rückkehr-Einsatz feiern / Sebastian Frej/MB Media/Getty Images
facebooktwitterreddit

Am Samstag gegen Hoffenheim dürfte es zum ersten Einsatz von Sead Kolasinac für Schalke kommen, nachdem er per Leihe an Bord geholt wurde. Dabei könnte er unterschiedliche Rollen einnehmen und womöglich sogar (indirekt) für Umstellungen sorgen.

Am 15. Spieltag der aktuellen Saison droht Schalke 04 den Negativ-Rekord von Tasmania Berlin einzustellen. Am Samstag (15:30 Uhr) wartet die TSG Hoffenheim als Gegner, die Begegnung wird in der Veltins-Arena ausgetragen. Es wäre ein Rekord, den niemand einstellen oder gar noch ausbauen möchte - derzeit spricht aber nur wenig gegen die Vermutung, dass die Gelsenkirchener das tun werden.

Ein Hoffnungsschimmer, der in den letzten Tagen zumindest für etwas neue Zuversicht gesorgt hat, ist Sead Kolasinac. Der Ex-Schalker wollte unbedingt helfen. Dass er leihweise zurückkam und nun für die letzten 20 Spiele aushelfen kann, sei für ihn eine "Herzensangelegenheit", betonte er dieser Tage häufig. Aber wie konkret könnte er schlussendlich auf dem Platz tatsächlich helfen? Welche Rollen könnte er einnehmen?

Zuallererst ist davon auszugehen, dass er in die Startelf rücken wird. Er ist fit, einsatzbereit und will unbedingt spielen. Dass er über die letzten Wochen nur äußerst selten für den FC Arsenal auflaufen durfte, tut dabei nichts zur Sache. Beim S04 spielt schließlich kaum ein Spieler so, als stünde er voll im Saft und als wäre er durch regelmäßige Spielpraxis nahe an seiner maximalen Leistungsgrenze. Dementsprechend wird der 27-Jährige, insofern keine Beschwerden oder Probleme auftreten, auch zur ersten Elf von Trainer Christian Gross gehören.

Zwischen Linksverteidiger und Umstellung auf Dreierkette: Welche Optionen Kolasinac selbst mitbringt

Die erste und wahrscheinlichste Vermutung: Kolasinac läuft als klassischer Linksverteidiger in der Viererkette auf. Dafür würde Bastian Oczipka, seit geraumer Zeit völlig außer Form, auf die Bank rotieren. Einen Platz in der Innenverteidigung wird er wohl stattdessen nicht einnehmen, auch wenn er das in den letzten anderthalb Spielzeiten schon häufiger getan hat. Trotz des Ausfalls von Salif Sané besteht grundsätzlich kein Bedarf an einer solchen Rochade.

Diese Änderung dürfte am Samstag auch eintreten. Die Linksverteidiger-Position ist die gewohnte Rolle des Bosniers, seit dem Start seiner Profikarriere. Für die Gunners ist er ab und zu zwar auch als Innenverteidiger aufgelaufen, doch auch für ein solches Experiment gibt es beim S04 keinen Anlass.

Eine zweite, auch nicht gänzlich unwahrscheinliche oder gar ausgeschlossene Option: Aus der Viererkette wird eine Dreier-/Fünferkette, in der Kolasinac dann die linke Außenbahn übernimmt. Die drei benötigten Innenverteidiger könnten unter Matija Nastasic, Ozan Kabak, Benjamin Stambouli, Malick Thiaw und - je nach Stand der Blessuren - Salif Sané gefunden werden; Alessandro Schöpf wäre ein Kandidat für die rechte Seite.

Auf diese Weise könnte der Leih-Rückkehrer auf der linken Seite nicht nur für defensive Absicherung sorgen, sondern sich auch offensiv mit seiner Wucht und seinen Hereingaben einbringen. Das kann er natürlich auch als Teil der Viererkette, doch wäre eine solche Funktion á la Daniel Caligiuri unter Domenico Tedesco womöglich einflussreicher für das Spiel von Königsblau. Gross hatte zwar erklärt, er sei grundsätzlich ein Fan der Vierer-Abwehr, betonte aber zugleich, je nach Gegner und Situation könne er auch auf die Dreierkette umstellen. Auch wenn diese Option nicht so wahrscheinlich sein dürfte wie die einfache Rotation mit Oczipka, so dürfte sie vor allem im Laufe der nächsten Spiele eine Möglichkeit sein.

Auch beim FC Arsenal übernahm Sead Kolasinac verschiedene Rollen
Auch beim FC Arsenal übernahm Sead Kolasinac verschiedene Rollen / Marc Atkins/Getty Images

Eine weitere, dritte Variante, die zugegebenermaßen etwas zu viel Spielerei sein mag: Kolasinac im defensiven Mittelfeld als Abräumer, der seinen Vorderleuten den Rücken freihält und es ihnen erlaubt, etwas offensiver zu agieren. Das könnte beispielsweise Suat Serdar zugute kommen. Der 23-Jährige sorgt zwar immer wieder für wichtige Balleroberungen und ist einer der besten Spieler im Umschaltspiel, doch seine offensiven Fähigkeiten, wie seine Kreativität und seine Torgefahr, könnten so, je nach Spielverlauf natürlich, etwas besser zur Geltung kommen.


Einstellung, Vorbild, Anführer - unabhängig von der Position

Am Ende bleibt die simple Rolle als Linksverteidiger, während Oczipka zum ersten Mal seit anderthalb Jahren leistungsbedingt nicht in der Startelf stehen würde, als das höchstwahrscheinliche Szenario für Sead Kolasinac. Was auf der einen Seite die jeweilige Position ist, ist andererseits jedoch ebenso wichtig: Er will und muss als positives Beispiel vorangehen. Das Team ermutigen, es aufbauen, Energie ins Spiel bringen und bei etwaigen Rückschlagen abgehärtet wirken. Laut, mutig und im positiven Sinne aggressiv. Ob als Linksverteidiger, auf der Außenbahn, oder wo auch immer.