"Endlich frei im Kopf" - Ex-Bayern Talent erklärt seinen Aufschwung

  • Einstiges Top-Talent der Bayern
  • Familien-Tragödie gibt nun neue Kraft
FBL-GER-CUP-FINAL-BAYER LEVERKUSEN-BAYERN MUNICH-TROPHY
FBL-GER-CUP-FINAL-BAYER LEVERKUSEN-BAYERN MUNICH-TROPHY / JOHN MACDOUGALL/GettyImages
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Beim FC Bayern München galt er lange als hoffnungsvolles Talent und künftiger Hoffnungsträger, doch der große Durchbruch blieb aus. Nun startet Oliver Batista-Meier endlich als Profi durch erklärt die Gründe für seinen Aufschwung.

Oliver Batista-Meier stammt aus der Jugend des FC Bayern München und galt lange Zeit als eine der größten Nachwuchshoffnungen. Mit den Münchnern gewann der Stürmer die deutsche B-Junioren-Meisterschaft, ehe er mit den Bayern-Amateuren den Meistertitel in der Regionalliga Bayern und damit den Aufstieg in die 3. Bundesliga perfekt machte, wo er nur ein Jahr später unter dem heutigen VfB-Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß und an der Seite von Spielern wie Joshua Zirkzee oder Jamal Musiala auch die Meisterschale in Liga drei gewann. Die beiden ehemaligen Teamkollegen sowie Ex-Trainer Hoeneß haben inzwischen einen Karrieresprung gemacht, doch der Weg von Batista-Meier geriet ins Stocken.

In der Saison 2019/20 gewann er als Spieler im Profikader der Münchner noch die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal, doch eine anschließende Leihe in die Niederlande zum SC Heerenveen brachte nicht den gewünschten nächsten Schritt. Batista-Meier wechselte zu Dynamo Dresden, wo er sich ebenfalls nicht durchsetzen konnte. Erst beim SC Verl fand er sein Glück wieder. Für den Drittligisten erzielte er als Leihspieler von Dynamo in der laufenden Saison neun Tore und zehn Vorlagen in 20 Drittliga-Einsätzen. Anfang Februar wurden seine starken Leistungen belohnt und der ehemalige Münchner wechselte nun auf Leihbasis von Dresden zum Traditionsverein Grashoppers Zürich in die Schweizer Super League.

Eine Tragödie gibt nun neue Kraft

Für seinen Aufschwung bei Verl nannte Batista-Meier im Sportbild-Interview nun seine Gründe und erklärte warum es Anfang des Jahres 2023 zu einem einschneidenden Erlebnis für ihn kam. Die Zeit war auch in Verl zunächst nicht erfolgsversprechend verlaufen. "Ich hatte so sehr gehofft, dass ich in Verl gleich allen zeigen könnte, was ich draufhabe. Aber ich saß oft 90 Minuten auf der Bank, war total frustriert", so das ehemalige Top-Talent.

Im Februar dann der große Schock: "Mein Vater ist ganz plötzlich gestorben – an einem Herzstillstand. Nach dem Training rief mich mein Bruder an. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht sicher, ob Papa es schafft oder nicht. 30 Minuten später erfuhr ich unterwegs von seinem Tod. Als ich zuhause ankam, lag er noch auf der Couch. Das war sehr hart. Mein Vater war alles für mich."

Seine Motivtion zieht Batista-Meier nun also aus dem Andenken seines Vaters. Für ihn läuft der mittlerweile 23-Jährige zu großer Form auf. "Nach jedem Tor, nach jeder Vorlage sende ich einen Gruß gen Himmel. Es ist alles für ihn."

Auch Verl-Coach Alexander Ende gab dem gebürtigen Kaiserslauterer neuen Mut in dieser schweren Phase. "Ich bin endlich frei im Kopf. Alexander Ende hat in Verl vom ersten Moment an mich geglaubt. Er hat mir in vielen Gesprächen Selbstvertrauen gegeben, voll auf meine Offensivstärke gesetzt. Ich hatte noch nie zuvor einen Trainer, mit ich so gut reden und auch Spaß haben konnte. Das hat mir nach den sehr schweren letzten drei Jahren unglaublich gutgetan."


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