EM 2020: Italien und Wales im Achtelfinale - die Schweiz hofft

Italien sicherte sich den Gruppensieg
Italien sicherte sich den Gruppensieg / Claudio Villa/Getty Images
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Am frühen Sonntagabend eröffnete die Gruppe A den letzten Spieltag der Vorrunde der EURO 2020. Während sich Italien mit einem Erfolg gegen Wales den Gruppensieg sicherte, verlor die Türkei auch gegen die Schweiz und reist mit 0 Punkten wieder nach Hause. Die Eidgenossen hoffen noch.


Italien "klassisch" zum Gruppensieg

Tor: 1:0 Pessina (39.)

Die Italiener trafen mit einer besseren B-Elf in Rom auf Wales und waren schon vor der Partie für das Achtelfinale qualifiziert. Ein Remis gegen die Waliser reichte Italien zum Gruppensieg, dementsprechend moderat ging man in das Spiel.

Italien zeigte sich in der ersten Hälfte extrem dominant, doch es dauerte bis zur 39. Minute, ehe Matteo Pessina nach einem Freistoß von Marco Verratti die italienische Führung und damit auch den Halbzeitstand erzielen konnte.

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Matteo Pessina jubelt über die Führung / ANDREAS SOLARO/Getty Images

Die Waliser mussten nun aufpassen, nicht aufgrund des schlechteren Torverhältnisses noch die Schweizer an sich vorbei ziehen zu lassen. Ab der 55. Minute wurde dies ungleich erschwert, da Ethan Ampadu nach einem Tritt gegen Federico Bernadeschi vom Platz flog.

Ethan Ampadu, Gareth Bale
Gareth Bale tröstet Ethan Ampadu nach dessen Platzverweis / Alberto Lingria - Pool/Getty Images

In der Folge verwalteten die Italiener ihren Vorsprung, nur mit einer Niederlage gegen Wales würde man Platz eins noch verlieren. Tatsächlich hatten die Waliser in der 76. Minute die große Chance auf den Ausgleich, doch Bale jagte das Leder drüber.

Letztlich zog Italien das gern gesehene 1:0 bis über die Ziellinie und trifft nun auf den Zweiten der Gruppe C. Da die Schweiz ein schlechteres Torverhältnis aufbietet, darf sich Wales als Gruppenzweiter über das Achtelfinale gegen den Zweiten aus Gruppe B freuen.


Die Schweiz gewinnt und hofft

Tore: 1:0 Seferovic (6.), 2:0 Shaqiri (26.), 2:1 Kahveci (62.), 3:1 Shaqiri (68.)

Im Parallelspiel standen sich in Baku die Schweiz und die Türkei gegenüber, beiden bislang enttäuschenden Teams half nur ein Sieg weiter, um noch Chancen auf das Weiterkommen zu haben.

Granit Xhaka, Cengiz Under
Beide Teams benötigten den Dreier / Ozan Kose - Pool/Getty Images

Seferovic und Shaqiri drehen auf

Die Türken begannen stark und prüfte Kaan Ayhan prüfte Yann Sommer schon nach wenigen Minuten. Doch das erste Tor gelang den Schweizern, als Haris Seferovic in der sechsten Minute mit links "einfach mal aus der Drehung" abzog.

Damit hätte die Schweiz den ersten Schritt in Richtung Achtelfinale getan, doch noch musste man auf einen möglichst hohen Sieg der Italiener gegen Wales hoffen, um nicht in die Lotterie der Gruppendritten zu geraten. Die Türkei wollte mit einem guten Abschluss von Mert Müldür antworten, doch Sommer war wieder auf dem Posten.

Ein wirkliches Aufbäumen gegen die dritte Neiderlage im dritten Gruppenspiel war bei den Türken jedoch vorerst nicht zu verzeichnen. Hängende Schultern und Ratlosigkeit im eigenen Ballbesitz waren stattdessen zu beobachten.

Die Schweizer hatten in der 26. Minute genug von dem Elend, als Xherdan Shaqiri den Ball mit rechts vom Strafraumrand in den rechten oberen Winkel des türkischen Tores zirkelte.

Xherdan Shaqiri
Xherdan Shaqiri legte das 2:0 nach / Dan Mullan/Getty Images

Sekunden später hätte Shaqiri fast den Doppelpack geschnürt, doch allein vor dem türkischen Tor verlor er das Duell gegen Keeper Ugurcan Cakir. Müldür testete Sommer kurz darauf erneut aus der Distanz, doch der Gladbacher Keeper hielt wieder sicher.

Kurz vor der Pause machte Müldür nach einem tollen Solo-Lauf über links seinen persönlichen Hattrick perfekt, als er zum dritten Mal an Sommer scheiterte.

Mit einem keineswegs unverdienten 2:0 für die Schweiz ging es danach in die Kabinen. Die Türken bestätigten ihre bislang schwache Vorstellung bei diesem Turnier und ließen Kreativität und Geschlossenheit vermissen - die eigenen Chancen entstanden zumeist nach Einzelaktionen und aus der Distanz.

Kahveci mit dem Strohfeuer - Shaqiri mit Doppelpack

Zu Beginn der zweiten Hälfte benötigten die Schweizer noch zwei weitere Tore, um den Walisern noch den zweiten Platz zu klauen - denn Italien führte zu diesem Zeitpunkt mit 1:0 gegen das Team um Gareth Bale.

In der 52. Minute wollte Breel Embolo nach einem Konter den nächsten Schweizer Treffer erzielen, doch Cakir rettete stark. Auf der Gegenseite schoss Cengiz Ünder weit drüber - wieder einmal nach einer Einzelaktion.

Im Parallelspiel flog ein Waliser vom Platz, die Schweiz konnte also vermehrt auf italienische Schützenhilfe bauen. Und scheinbar war diese auch nötig. Denn in der 62. Minute schlenzte Irfan Can Kahveci den Ball sehenswert in das Schweizer Tor. Es war der erste türkische Treffer der EURO 2020.

Irfan Can Kahveci
Irfan Can Kahveci erzielte sehenswert den Anschluss / Dan Mullan/Getty Images

Plötzlich zeigten sich die Türken giftig und kombinationsstark, doch Shaqiri zerstörte dieses kurze Aufflackern in der 68. Minute nach schönem Pass von Steven Zuber mit seinem zweiten Treffer - erneut ein klasse Abschluss.

Xherdan Shaqiri
Xherdan Shaqiri erzielte das 3:1 / Ozan Kose - Pool/Getty Images

In der 77. Minute zimmerte Granit Xhaka einen Freistoß an den Pfosten, die Schlussphase war eingeläutet. Die Schweiz brauchte immer noch zwei Treffer für Rang zwei, da sich Italien weiter mit einem 1:0 gegen Wales zufrieden gab.

Letztlich blieb es jedoch in Rom und Baku bei den Spielständen und somit geht die Schweiz mit vier Punkten und einem Torverhältnis von 4:5 in die Lotterie der Gruppendritten.

Die Türken hingegen enttäuschten auf ganzer Linie und scheiden mit null Punkten als Gruppenletzter aus.

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Die Schweiz schnappte sich Platz drei / DARKO VOJINOVIC/Getty Images