Eintrachts Crux mit der ausbleibenden Bobic-Einigung

Fredi Bobic.
Fredi Bobic. / Thomas Lohnes/Getty Images
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Die Verhandlungen um den Wechsel von Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt zu Hertha BSC könnten zur Hängepartie werden. Während einerseits für beide der Druck auf eine schnelle Entscheidung wächst, steckt vor allem die Eintracht in einem Dilemma.


Zum 1. April wollen sich Eintracht Frankfurt und Hertha BSC in der Personalie Fredi Bobic eigentlich gerne einig sein, so berichtete es Sky vor einigen Tagen. Bis Donnerstag haben die beiden Parteien demnach also noch Zeit, die Ablösesumme zu bestimmen, für die Bobic als Sportvorstand in die Hauptstadt wechseln darf.

Bislang liegt man aber wohl noch weit auseinander: Nach Bild-Angaben hat Bobic von der Hertha das Mandat erhalten, selbst mit der Eintracht die entsprechende Ablöse auszuhandeln. Der 49-Jährige soll seinem Noch-Arbeitgeber dabei eine Million Euro geboten haben, was die Frankfurter dankend ablehnten. Der SGE schwebe dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro vor. Eine beachtliche Differenz.

Derweil wächst auf beiden Seiten der Druck an, eine schnelle Entscheidung zu finden. Außerdem stecken sie in einem Dilemma. Die Hertha würde natürlich einerseits gerne mit Bobic anfangen zu arbeiten, auf der anderen Seite aber auch nicht ihre Verhandlungsposition für die Ablösesumme des neuen starken Mannes schwächen.

Denn der Faktor Zeit spielt hier zumindest in der finanziellen Komponente eher den Berlinern in die Karten: Die Frankfurter können nicht handfest mit potenziellen Nachfolgern verhandeln, so lange Bobic noch unter Vertrag steht. Dementsprechend könnten sie bei einer andauernden Hängepartie auch mit weniger Ablöse zufrieden sein, was sie aber eigentlich auch nicht wollen. Laut kicker hat die SGE jedenfalls noch niemandem außer Christoph Spycher von den Young Boys Bern ein konkretes Angebot gemacht und der hat bereits abgelehnt.

Samir Arabi
Samir Arabi soll ein Kandidat für die Bobic-Nachfolge sein. / Thomas F. Starke/Getty Images

Alle anderen Kandidaten wie Jonas Boldt vom Hamburger SV, Markus Krösche von RB Leipzig und Samir Arabi von Arminia Bielefeld stehen selbst noch unter Vertrag und können natürlich noch nicht über eventuelle Bedingungen eines Abgangs verhandeln, wenn bei der Eintracht noch nicht alles geklärt ist. Die Frankfurt wollten es nicht riskieren, zwei Sportvortstände auf der Gehaltsliste zu haben.

Doch unter Druck setzen lassen will man sich in Frankfurt eigentlich nicht. Aufsichtsrats-Chef Philip Holzer will der Bild zufolge hart bleiben und Hauptausschuss-Mitglied Stephan Orenstein soll intern angesprochen haben, Bobic im Zweifel ein Jahr halten zu wollen, wenn die fünf Millionen Euro nicht gezahlt würden. So lange keine der beiden Parteien einknkickt, ist kein schnelles Ende zu erwarten.