Frankfurt droht 35 Mio. Minus: Darum gibt es keinen Grund zur Sorge
Von Dominik Hager
Sportlich gesehen läuft es für die Eintracht seit einiger Zeit überaus rund. Die Frankfurter haben im kompletten Jahr 2021 die drittbeste Punktzahl aller Bundesligisten erzielen können und befinden sich nach einer starken Serie mitten im Kampf um die internationalen Plätze. Finanziell hat sich der Klub allerdings doch ein wenig verkalkuliert. BILD-Berichten zufolge ist dies jedoch kein Grund für übergroße Sorgen.
Wenige Tage vor dem Rückrundenstart stehen in der Bundesliga wieder zahlreiche Geisterspiele ins Haus. Im Sommer und Herbst hatten eigentlich die meisten damit gerechnet, dass es zu einer solchen Situation nicht mehr kommen würde, jedoch hat sich die Pandemie wieder einmal als stärker erwiesen.
Die Eintracht wird die Rückrunde gegen Borussia Dortmund vor 250 Fans eröffnen. Finanz-Vorstand Oliver Frankenbach hatte jedoch mit 30.000 Zuschauern im Schnitt kalkuliert. Berechnungen zufolge verlieren die Frankfurter demnach etwa 2,5 Millionen Euro pro Spiel. Auf die gesamte Rückrunde betrachtet droht demnach sogar ein Verlust von insgesamt 35 Millionen Euro.
BILD-Angaben zufolge wäre das Festgeldkonto damit aufgebraucht. Dass in Frankfurt allerdings niemand unruhig schlafen muss, liegt vor allem daran, dass der Klub über mehrere Spieler verfügt, die praktisch einer Lebensversicherung für den Verein gleichkommen. Allein vier Spieler im Kader besitzen laut Transfermarkt-Angaben einen Gesamt-Marktwert in Höhe von 87,5 Millionen Euro.
1. Evan Ndicka (Marktwert: 28 Millionen Euro)
Der 22-jährige Abwehrspieler wird mit einem Marktwert von 28 Millionen Euro als wertvollster Eintracht-Star gelistet. Der Youngster wird von Jahr zu Jahr stärker und hat längst die großen internationalen Klubs in seinen Bann gezogen. Der Innenverteidiger überzeugt durch seine enorme Stabilität in den Zweikämpfen und Kopfballduellen und leistet sich nur wenige Fehler.
Ein Wechsel in die Premier League ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Der Spieler ist bis 2023 an die Frankfurter gebunden und könnte im Sommer zu Geld gemacht werden. Bedarf dürften beispielsweise Newcastle United und der FC Chelsea haben. Arsenal London soll sogar schon ein Interesse hinterlegt haben. Im Falle eines Sommer-Wechsels würden die Frankfurter ca. 25 Millionen Euro generieren.
2. Daichi Kamada (Marktwert: 22 Millionen Euro)
Der offensive Mittelfeldspieler hat in den letzten Jahren eine furiose Entwicklung durchgemacht. Der 25-jährige Japaner ist extrem spielfreudig, dribbelstark und immer wieder für gute Ideen und Überraschungsmomente zu haben.
Kamada ist ebenfalls noch bis 2023 an den Klub gebunden, nachdem er seinen Kontrakt im Spätsommer um ein Jahr verlängert hatte. Die Eintracht könnte den Spieler demnach vermutlich für knappe 20 Millionen Euro verkaufen. Der quirlige Techniker würde hervorragend in die spanische La Liga passen.
3. Filip Kostic (Marktwert: 20 Millionen Euro)
Filip Kostic hat mit seinem Wechselwunsch und Trainingsstreik im Sommer für ordentlich Ärger gesorgt. Der Linksaußen hat sich jedoch mit sportlich starken Leistungen zurückgespielt und wird im Team weiterhin geschätzt. Aufgrund seines Alters von 29 Jahren liegt sein Marktwert "nur noch" bei etwa 20 Millionen Euro.
Im kommenden Sommer wird der Name Kostic sicherlich wieder heiß diskutiert werden. Das wahrscheinliche Ziel des Spielers ist Italien, wo er inzwischen schon dreimal fast gelandet wäre. Im vierten Versuch könnte es auch klappen. Der Spieler hat schließlich auch nur noch bis 2023 Vertrag und könnte einiges an Geld einbringen.
4. Djibril Sow (Marktwert: 17,5 Millionen Euro)
Der Schweizer hatte keine leichte Debüt-Saison in Frankfurt und wurde bereits von vielen als Fehleinkauf abgestempelt. Je länger der Mittelfeldspieler jedoch in Frankfurt kickt, desto besser werden seine Leistungen. Sow glänzt als Abräumer und Antreiber und hat sogar sieben Torbeteiligungen in der Bundesliga-Hinrunde zustande gebracht.
Kein Wunder, dass der 24-Jährige inzwischen einen Marktwert von 17,5 Millionen Euro mitbringt. Im Falle des Mittelfeld-Motors ist die Eintracht zudem noch in der angenehmen Situation, dass der Spieler bis 2024 Vertrag besitzt. Demnach könnte man sich bei Sow wirklich rein auf die sehr guten Angebote konzentrieren.