Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund setzen sich für mehr Zuschauer ein
Von Dominik Hager
Die Bundesliga-Stadien sind aktuell noch immer nur mit etwa der Hälfte oder noch weniger Leuten gefüllt. Ein Zustand, mit dem sich die Klubs nicht mehr wirklich anfreunden können. Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund sprechen sich klar für eine Erhöhung des Zuschauerkontingentes aus.
25.000 Zuschauer dürfen bislang maximal zu den Heimspielen von Eintracht Frankfurt kommen, was knapp weniger als 50 Prozent der Plätze entspricht. Der Klub plant in Hinblick auf das kommende Heimspiel gegen den 1.FC Köln eine Erhöhung auf 31.000 Zuschauer.
Einen Antrag hierfür haben die Verantwortlichen der Eintracht bereits beim Gesundheitsamt eingereicht. Der Klub teilte am Samstag mit, eine Rückkehr der Stehplätze für Heim- und Auswärtsfans gefordert zu haben. Mit einer Entscheidung der Behörde ist am Anfang der nächsten Woche zu rechnen.
"Wenn wir es schaffen, die Stehplätze wieder zu öffnen und Gästefans wieder zulassen können, haben wir ein aus meiner Sicht akzeptables Setup zurückgewonnen", sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann auf der Mitgliederversammlung des Vereins.
Für die Eintracht wäre eine Erhöhung der Ticketverkäufe durchaus wichtig, da der Klub von der Corona-Pandemie hart getroffen wurde. "Wirtschaftlich hat uns Corona brutal ausgebremst. Damit ist auch das Fett weg, das wir uns in den guten Jahren aufgebaut haben", verdeutlichte Hellmann. Der Klub erwartet für das Geschäftsjahr 2021 einen satten Verlust von 45 Millionen, weshalb ein Modell entwickelt wurde, "das uns mit Eigen- und Fremdkapital finanziell sichern wird."
Watzke hält vollere Stadien für richtig: "Verantwortbares Risiko"
Unterstützung erhält die Eintracht von Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund. Geschäftführer Hans-Joachim Watzke hat seinen Wunsch nach volleren Stadien im Interview mit der Welt untermauert.
"Wenn die überwiegende Mehrheit der Zuschauer geimpft und die Kinder getestet sind, halte ich Fußballspiele vor gut gefüllten Häusern für ein verantwortbares Risiko, zumal wir extrem hohen Aufwand betreiben, um maximal sichere Veranstaltungen durchzuführen", erklärte er.
Möglich wäre beispielsweise die Einführung der 2G-Regel (geimpft oder genesen), "allerdings unter Berücksichtigung von Kindern und Jugendlichen."
Der Borusse zieht als "Ultima Ratio" sogar juristische Schritte in Erwägung, wenngleich er zunächst einen Dialog mit der Politik vorzieht. Ein Pandemie-Treiber sei der Fußball aber ohnehin nie gewesen. Zudem sollen die Impfungen dafür sorgen, dass ein normales Leben wieder möglich ist.
"Wer jedes noch so minimale Risiko ausschließen will, der müsste sich in den eigenen vier Wänden einschließen", erklärte Watzke bestimmt.
Bis zu einer Vollauslastung der Stadien wird es aber wohl noch dauern, da die Menschen vorsichtiger sind und Menschenansammlungen noch immer meiden. Allerdings ist Watzke der Meinung, dass der Fußball, wie wir ihn vor der Pandemie kannten, nach und nach zurückkommen wird.
"Ich gehe aber davon aus, dass die Nachfrage deutlich ansteigt, wenn wir wieder dieses Gemeinschaftserlebnis in seiner ganzen Pracht haben", erklärte Watzke abschließend.