"Klare Distanzierung": SGE äußert sich zu Hintereggers Rechtsextremen-Kontakt
Von Yannik Möller
Eintracht Frankfurt hat sich zum Geschehen rund um Martin Hinteregger und seinen 'Hinti-Cup' geäußert. Als Geschäfts- und Planungs-Partner war er mit einem bekannten Rechtsextremen zusammengekommen.
Der 'Hinti-Cup'. Was sich zunächst nach einer guten Idee und vor allem harmlos anhörte, entpuppte sich am Donnerstag schnell als ein Eklat.
Die grobe Erklärung: Martin Hinteregger wollte in seiner Heimat eine Art Fußball-Fest veranstalten. Ein großes Event mit Fußball, Konzerten und guter Laune - über mehrere Tage und zwar dort, wo seine Karriere ihren Anlauf nahm. Er wolle damit seine Dankbarkeit gegenüber all jenen zum Ausdruck bringen, die ihm "seit Jahren den Rücken stärken", hieß es.
Das sehr große, nun erkannte Problem: Als Organisations-Partner stand Heinrick Sickl an seiner Seite. Ein ehemaliger FPÖ-Gemeinderat, der der Identitären-Bewegung nahesteht und als bekannter Rechtsextremer in Österreich gilt. Mit Sickl sollte das Fest organisiert, geplant und ausgeführt werden. Auf eigenen Grundstücken von ihm waren auch Teile dieses Events geplant.
Hinteregger äußerte sich nach dem Aufflammender Geschichte selbst via Instagram. Dort beteuerte er, er habe "keine Kenntnisse" über jene Verbindungen ins rechtsextreme Milieu von Sickl gehabt. Er wolle "lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen, und mehr nicht".
Zudem seien die Geschäftsbeziehungen zu der Familie "mit sofortiger Wirkung abgebrochen" worden.
Frankfurt äußert sich zum 'Hinti-Cup' - Noch kein Kontakt zu Hinteregger
Nun hat sich auch die Eintracht geäußert. Der Klub hat in den letzten Wochen ohnehin genug Ärger mit dem Verteidiger gehabt. So ist etwa für seine Rückkehr aus dem Urlaub ein Rapport mit Markus Krösche anvisiert.
"Eintracht Frankfurt hatte keine Kenntnis von Inhalt und Form der Geschäftsbeziehungen Martin Hintereggers im Zusammenhang mit dem sogenannten 'Hinti-Cup', den der Frankfurter Verteidiger vollständig selbständig und in Eigenregie geplant und gestaltet hat", so die erste Betonung.
Die SGE stehe für "Toleranz, Weltoffenheit und Internationalität". Entsprechend haben Werte, die der Hinteregger-Partner vertritt, keinerlei Platz im Klub. Die eigenen Werte gehören zum "klaren Leitbild" und sind "fest verwurzelt in der DNA Frankfurts".
Bei Spielern des Vereins setze man entsprechend auch ein Teilen dieser klaren Haltung voraus. Daraus ergebe sich, dass sie gewiss keine Partnerschaft mit einer Person eingehen, "die in Wort, Tat und Amt wiederholt politisches Zeugnis darüber abgelegt hat, dass sie für Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und gesellschaftliche Spaltung steht".
Hinteregger persönlich hat die SGE bislang noch nicht erreicht, lediglich der Kontakt zum Berater steht. Deshalb wurde erneut auf die Erklärung des Österreichers via Instagram hingewiesen.
Zudem wurde betont, dass man keinerlei Zweifel daran habe, dass "Hinteregger zwar ein heimatverbundener, aber eben auch ein weltoffener und toleranter Charakter ist, dem Diskriminierung fremd ist und der sich mit den Werten von Eintracht Frankfurt in vielerlei Hinsicht identifiziert".
Geschlossen ist das Thema damit aber gewiss noch nicht. Die Aussprache, die der Bundesligist mit dem Verteidiger führen wird, ist dadurch nur dringlicher und umfassender geworden. Es gilt nun, die Zusammenarbeit grundlegend zu überdenken.