Eintracht Frankfurt: Für die zweite Reihe wird es immer schwieriger, sich zu behaupten

Eintracht-Trainer Adi Hütter vermeidet Experimente
Eintracht-Trainer Adi Hütter vermeidet Experimente / Matthias Hangst/Getty Images
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Eintracht Frankfurt versteht sich als Ausbildungsverein. Spieler aus der zweiten Reihe haben es am Main aber schwer, wie sich auch in dieser Saison zeigt.

Luka Jovic, Sebastien Haller, Ante Rebic, Filip Kostic und Martin Hinteregger sind fünf Beispiele für die erfolgreiche Aus- und Weiterbildung von Fußballspielern bei Eintracht Frankfurt. Das erstgenannte Trio hat dem Verein viel Geld in die Kassen gespült, Kostic und Hinteregger zählen zu den Akteuren, die als nächstes an der Reihe wären, sollte die SGE wieder eine Finanzspritze benötigen.

Es gibt auch Spieler wie André Silva oder Daichi Kamada, die sich aktuell am Main weiterentwickeln und sicherlich zu den spannendsten Spielern des von Trainer Adi Hütter geführten Kaders zählen. Dahinter erhält aber kaum jemand die Gelegenheit, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen.

Besonders Talente aus eigenem Hause tun sich mittlerweile schwer. Zwei Beispiele: Sahverdi Cetin wechselte 2013 nach Frankfurt, im Sommer wurde er ablösefrei an MKE Ankaragücü abgegeben. Nils Stendera ist seit 2014 im Verein und spielt aktuell in der Regionalliga für Lok Leipzig.

Der Werdegang von Daichi Kamada zeigt: Leih-Wechsel werden für die Eintracht immer wichtiger
Der Werdegang von Daichi Kamada zeigt: Leih-Wechsel werden für die Eintracht immer wichtiger / Alex Grimm/Getty Images

Leihgeschäfte werden für die Akteure aus der zweiten oder dritten Reihe immer wichtiger. Als positives Beispiel ist Kamada anzuführen, der nach einem Jahr in Belgien zur Stammkraft aufgestiegen ist. Auch Dejan Joveljic sammelt im Ausland Erfahrungen, nach einem halben Jahr beim RSC Anderlecht geht der serbische U21-Nationalspieler in dieser Saison für den Wolfsberger AC (Österreich) auf Torejagd. Rodrygo Zalazar, im Sommer vergangenen Jahres vom FC Malaga verpflichtet, wurde zum zweiten Mal in Folge verliehen; nach einem Jahr bei Korona Kielce (Polen) spielt er nun für den FC St. Pauli.

Hütter ist kein Freund von Veränderungen

Ragnar Ache und Ajdin Hrustic sind zwei neue Namen am Main, auch sie werden geduldig auf eine Chance warten müssen - oder bald auf ein Leihgeschäft hoffen. Denn unter Hütter ist es um einiges schwerer geworden, sich nachhaltig zu empfehlen.

Der Österreicher setzt auf eine eingespielte Mannschaft und gilt nicht als Freund von Veränderungen. Seit jeher sind David Abraham, Makoto Hasebe und Martin Hinteregger in der Dreierkette gesetzt, Sebastian Rode ist ein Schlüsselspieler im zentralen Mittelfeld, Filip Kostic ist von der linken Außenbahn überhaupt nicht wegzudenken, Kamada ist mittlerweile auf der Zehn gesetzt und im Sturm ließ die SGE sogar Goncalo Paciencia ziehen, weil an André Silva und Bas Dost kein Weg vorbei führt.

Bevorzugt es, nur wenige Veränderungen in der Startelf vorzunehmen: Adi Hütter
Bevorzugt es, nur wenige Veränderungen in der Startelf vorzunehmen: Adi Hütter / Matthias Hangst/Getty Images

Solange sich keiner der Stammspieler verletzt, muss niemand von ihnen um seinen Platz fürchten - und das, obwohl die jüngsten Auftritte gegen den 1. FC Köln (1:1), den FC Bayern (0:5) und Werder Bremen (1:1) sehr zu wünschen übrig ließen.

Richtiger Konkurrenzkampf sieht anders aus. Leistungsträger wie Kostic, Kamada, Silva oder Hinteregger darf man im Zuge dessen ausklammern, auf den übrigen Positionen sollte aber ein gesunder Wettbewerb herrschen. Das kann nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch im Kampf um Europa ein extrem wichtiges Element sein.