Eintracht Frankfurt auf Stürmersuche: Eine Einordnung der aktuellen Gerüchte
Von Florian Bajus
Eintracht Frankfurt hat einige potentielle Neuzugänge für den Sturm im Blick, zuletzt kursierten vier Namen durch die Medienlandschaft. 90min fasst die jüngsten Gerüchte um die Stürmersuche bei der SGE zusammen.
1. Sam Lammers - Kein Interesse
Übereinstimmenden Medienberichten aus Deutschland und Italien zufolge soll Eintracht Frankfurt Sam Lammers auf dem Zettel haben. Der 23-jährige Niederländer wechselte allerdings erst im Sommer 2020 für neun Millionen Euro von PSV Eindhoven zu Atalanta Bergamo, nachdem er in der abgelaufenen Spielzeit aufgrund einer Knieverletzung nur zehn Einsätze für den niederländischen Spitzenklub absolvierte.
Auch in Bergamo muss sich Lammers gedulden. Wettbewerbsübergreifend stehen 203 Einsatzminuten in zehn Partien zu Buche. Letztmals stand er allerdings beim 3:0-Sieg über die AC Florenz am 13. Dezember auf dem Platz, schmorte seither in jedem Serie-A-Spiel über 90 Minuten auf der Bank.
Nach Informationen von Sport1 ist die Eintracht jedoch nicht an Lammers interessiert. Der 23-Jährige, der bei Atalanta bis 2025 unterzeichnete, dürfte daher auch die Rückrunde beim aufsteigenden Stern des italienischen Fußballs verbringen.
2. Andrea Pinamonti - Interesse bestätigt
Andrea Pinamonti ist ein weiteres Talent aus der Serie A, das mit der Eintracht in Verbindung gebracht wird. Der 21-jährige Angreifer wechselte 2013 von Chievo Verona in die Nachwuchsabteilung von Inter Mailand und wurde eigentlich im vergangenen Sommer an den FC Genau verkauft, nachdem er die vergangene Saison auf Leihbasis in der Hafentsadt verbrachte.
Etwas mehr als zwei Wochen später holte Inter Pinamonti dank einer Rückkaufklausel allerdings wieder zurück, um den Spielraum für Antonio Conte in der Sturmspitze zu erweitern. Aufgrund von Sprunggelenksproblemen stehen jedoch erst zwei Einsätze zu Buche.
"Klar kenne ich ihn. Ein sehr interessanter Spieler", sagte Eintracht-Coach Adi Hütter vor dem Bundesligaspiel gegen Mainz 05 (2:0) über Pinamonti. Gleichzeitig betonte der Österreicher, dass der italienische U21-Nationalspieler nicht der einzige Name auf der Liste sei: "Wir haben mehrere Kandidaten im Blick. Und wir sind natürlich alle hinterher, dass wir einen Stürmer finden vor dem 31. Januar."
3. Ali Akman - Als Sofortlösung unwahrscheinlich
Nach Informationen des Online-Portals transfermarkt.de sollen die Verantwortlichen in der Main-Metropole ein Auge auf Ali Akman geworfen haben.
Der 18-Jährige spielt in der zweiten türkischen Liga für Bursaspor, erzielte in 42 Profi-Spielen 13 Tore; 9 davon stammen aus der laufenden Saison, in der er wettbewerbsübergreifend 17 Mal zum Einsatz gekommen ist.
Dem Bericht zufolge sollen mit Red Bull Salzburg und dem OSC Lille zwei Europapokalteilnehmer an Akman interessiert sein, auch Vereine aus den Niederlanden und England sollen ihn auf dem Zettel haben.
Mit Akman würde die Eintracht jedoch den dritten Perspektivtransfer für die Sturmspitze tätigen. Im Sommer 2019 war Dejan Joveljic für vier Millionen Euro von Roter Stern Belgrad verpflichtet worden, im Sommer vergangenen Jahres stieß Ragnar Ache von Sparta Rotterdam zur Mannschaft.
Eine direkte Alternative zu Top-Torjäger André Silva und die erwartete Soforthilfe wäre Akman aller Voraussicht nach nicht. Da sein Vertrag im Sommer ausläuft, darf jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass ein möglicher Transfer als kostengünstige Investition in die Zukunft in Betracht gezogen wird.
4. Cenk Tosun - Als Sofortlösung unwahrscheinlich
Um Cenk Tosun kursieren immer wieder Gerüchte über eine Bundesliga-Rückkehr, diesmal wird auch Frankfurt neben dem FC Schalke 04 und Hertha BSC gehandelt. Ins Spiel gebracht wurde der frühere Nachwuchsspieler der Eintracht erstmals von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in einem Bericht vom 27. Dezember.
Konkrete Berichte gab es seither nicht, lediglich das türkische Nachrichtennetzwerk NTV Spor ließ dieses Gerücht wieder aufflammen. Neben der Frage, wie hoch das Gehalt des türkischen Nationalspielers ist, den der FC Everton im Januar 2018 für 22,5 Millionen Euro von Besiktas verpflichtet hatte, dürfte auch die mangelnde Spielpraxis ein Problem sein. Im Frühjahr vergangenen Jahres wurde Tosun am Kreuzband operiert, sein Comeback feierte er bei der 1:2-Niederlage der Toffees gegen Newcastle United am ersten November. Auch er würde Zeit brauchen und keine Soforthilfe darstellen.