Eberl findet Wechselgerüchte "respektlos": "Wir sind kein Niemand mehr"

Max Eberl.
Max Eberl. / THILO SCHMUELGEN/Getty Images
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Gladbachs Sportdirektor Max Eberl sprach in einem Interview über die ständigen Gerüchte um seine Spieler und Trainer. Dabei bekräftigte er seine Ansicht, sie teilweise als respektlos zu empfinden. Zudem gab er Einblicke in seine eigene Zukunftsplanung.

Trotz der Erfolge der vergangen Jahre haftet Borussia Mönchengladbach weiterhin ein wenig das Image des "Ausbildungsvereins" an: Sobald es bei einem Spieler, oder gerade auch Trainer, gut läuft, wird er bereits bei den nächstgrößeren Vereinen gehandelt. Grundsätzlich wehrt sich Sportdirektor Max Eberl nicht dagegen, denn so ist eben das Geschäft - und so verdienen die Gladbacher seit Jahren auch das meiste Geld, was bei der enormen Entwicklung seit 2011 beigetragen hat.

Trotzdem wünscht sich Eberl dieser Tage deutlich mehr Anerkennung für seinen Verein. Dass bereits im November spekuliert wurde, wohin zum Beispiel Denis Zakaria oder Florian Neuhaus bald wechseln würden, stieß ihm das sauer auf. "Da wurden wir teilweise gar nicht mehr als Option genannt, den Spieler halten zu können, und das finde ich es respektlos", sagte der 47-Jährige im Interview mit der Sport Bild. Ein besseres Wort dafür sei ihm bislang nicht eingefallen.

Denis Zakaria (l.) wurde kürzlich mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht.
Denis Zakaria (l.) wurde kürzlich mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. / Quality Sport Images/Getty Images

Auch für Eberl sind das grundsätzlich normale Vorgänge im Geschäft - wenn es März oder April und das Interesse der Vereine konkreter wäre. "Aber im November?", fragte Eberl: "Das finde ich uns gegenüber als nicht angemessen. Weil wir kein Niemand mehr sind!"

Ebenfalls nicht angemessen findet Eberl eine Ablöse von fünf Millionen Euro für seinen wichtigsten Angestellten: Trainer Marco Rose. "Das ist wie bei Gehältern: Die wichtigsten Mitarbeiter müssen auch entsprechend verdienen. Ähnlich ist es bei Ablösesummen", erklärte der Gladbach-Boss. Er wünsche sich zudem, dass man auch mit Trainern etwas nachhaltiger arbeiten könnte, "dass nicht sofort die nächsten Sprünge erwartet werden. Auf der anderen Seite stellen wir in Gladbach auch keine Trainer sofort an den Pranger, wenn etwas nicht funktioniert."

Eberl spricht über eigene Zukunft

Auch über seine eigene Zukunft hat sich Eberl geäußert. Er habe auch nach zwölf Jahren als Sportdirektor in Gladbach noch Visionen, wolle noch einen Titel gewinnen: "Auch ich mache mir Gedanken. Ich mache keinen Job des Verwaltens wegen, um mich wohlzufühlen. Ich mache den Job, weil ich den größtmöglichen Erfolg haben will."

Entscheidend sei für ihn, wo er noch "am meisten gestalten" könne. Eine Versprechen für die Ewigkeit wollte er nicht abgeben: "Ich möchte nicht sagen, dass ich Gladbach verlassen möchte. Aber ich möchte auch nicht sagen, dass Gladbach mein Leben lang mein einziger Arbeitgeber als Sportdirektor sein wird." Wenigstens einmal etwas "blechernes", wie er immer zu sagen pflegt, soll aber sicher noch kommen, bevor sich Eberl ernsthaft mit einem Abgang beschäftigt.