Eberl blickt auf Gladbachs Aufschwung zurück - Rose darf über seine Zukunft entscheiden

Der Macher von Borussia Mönchengladbach: Max Eberl
Der Macher von Borussia Mönchengladbach: Max Eberl / DeFodi Images/Getty Images
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Vom Abstiegskandidaten zum Champions-League-Achtelfinalisten. Der Aufschwung von Borussia Mönchengladbach ist längst bekannt, im Aktuellen Sportstudio ließ ihn Sportdirektor Max Eberl aber noch einmal Revue passieren.

Es ist heutzutage schwierig, sich in der Bundesliga von unten nach oben und bis in den Europapokal zu arbeiten. Borussia Mönchengladbach ist diese Aufgabe gelungen -allen voran dank des klugen Managements von Sportdirektor Max Eberl, der sowohl für Spieler als auch für Trainer mehrfach ein glückliches Händchen bewiesen hat.

Man habe sich "mit sehr viel Kontinuität, einem Plan und dem Quäntchen Glück da hingearbeitet", sagte Eberl im Aktuellen Sportstudio auf die Frage, wie er den sportlichen Aufschwung der Borussia in einem Satz beschreiben könne. Anschließend führte er aus: "Seit 2008 weiß ich, dass ich als Sportdirektor Geld investieren kann, wenn ich sportlich erfolgreich bin. Damals schien Europa Galaxien entfernt, aber mir war klar: Mit Transfererlösen können wir uns eine neue Mannschaft bauen. Wir haben uns wie auf einer Treppe peu a peu nach oben gearbeitet."

Der 47-Jährige hat einige Beispiele für das erfolgreiche Wirtschaften auf dem Transfermarkt genannt, gewiss hätte er noch mehr Spieler auflisten können, die den Fohlen einen großen Gewinn beschert haben. Zwölf der dreizehn Rekord-Abgänge wurden unter seiner Ägide verzeichnet, die Top-drei stammen aus den vergangenen vier Jahren: 2016 wechselte Granit Xhaka für 45 Millionen Euro zum FC Arsenal, Jannik Vestergaard zog es 2018 für 25 Millionen Euro zum FC Southampton und 2019 wurde Thorgan Hazard für 25,5 Millionen Euro an Borussia Dortmund verkauft.

"Ein großartiger Trainer" - Rose hat seine Zukunft selbst in der Hand

Die Erwartungshaltung ist intern viel größer als noch vor einigen Jahren, auch von außen wird die Elf vom Niederrhein ganz anders wahrgenommen: "Wir sind in der Champions League und haben eine herausragende Runde gespielt, jetzt sind wir bei jedem Gegner der haushohe Favorit", so Eberl (zitiert via Rheinische Post). "Das ist für die Mannschaft etwas Neues."

Marco Rose hat die Mannschaft auf ein neues Level gehoben. Zwingen will Eberl ihn aber nicht, bei der Borussia zu bleiben.
Marco Rose hat die Mannschaft auf ein neues Level gehoben. Zwingen will Eberl ihn aber nicht, bei der Borussia zu bleiben. / DeFodi Images/Getty Images

Das hängt auch mit den Trainern zusammen, die die Mannschaft über Jahre weiterentwickelt haben. Begonnen hat alles mit Lucien Favre, nach André Schubert und Dieter Hecking gelang es Marco Rose, der Fohlenelf eine neue Identität zu verleihen und sie wieder reif für die Königsklasse zu machen. Der 44-Jährige sei "ein großartiger Trainer", schwärmte Eberl, "er ist derzeit beim richtigen Verein für ihn - und das soll auch noch lange so bleiben." Doch der Sportdirektor weiß auch, dass bei erfolgreicher Arbeit eines Tages "ganz große Vereine kommen und unsere wichtigsten Protagonisten anfragen." Sollte dieser Fall eintreten, wolle er Rose zu nichts zwingen: "Dann ist es nicht meine Entscheidung. Ein Trainer oder jeder Spieler oder jeder Sportdirektor kann das frei entscheiden."

Eberl "zittert" in Madrid: "Etwas ganz Großes geschafft"

Bis 2022 steht Rose in Mönchengladbach unter Vertrag, inmitten dieser Saison ist die Laufzeit aber nebensächlich. Stattdessen überwiegt die Freude über den Einzug ins Achtelfinale der Champions League. "Dieser Klub ist seit mehr als 40 Jahren nicht mehr in der K.-o.-Runde gewesen. Da hat man natürlich mit einem Tag Abstand und mit Eintreffen vieler Nachrichten gemerkt, dass man hier mit Borussia Mönchengladbach etwas ganz Großes geschafft hat", sagte Eberl, für den das Abwarten auf den Schlusspfiff in Mailand eine echte Achterbahnfahrt war: "Ich war in den Katakomben und habe allein gezittert, da war ich dann auch noch relativ ruhig. Als ich aber dann in die Kabine kam, die Mannschaft euphorisch war und einen fast umgerannt hat, da wurde ich emotionaler" (zitiert via kicker).