Durch zusätzliche Millionen: Transferplanung von Schalke noch nicht abgeschlossen?

Jochen Schneider wird dieser Tage noch eifrig am Handy sein
Jochen Schneider wird dieser Tage noch eifrig am Handy sein / TF-Images/Getty Images
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Wenige Tage bevor das Winter-Transferfenster schließt, hat Schalke nochmal eine vergleichsweise große Finanzspitze durch Sponsorendeals bekommen. Auch wenn die größten Baustellen den Umständen entsprechend angegangen wurden, so ist weitere Aktivität auf dem Markt alles andere als ausgeschlossen.

Drei Millionen Euro durch die Verlängerung des Stölting-Sponsorings, weitere drei Millionen durch den neuen Böklunder-Vertrag. Mit diesen zwei Partnern hat Schalke 04 nun nochmal eine Finanzspritze bekommen, da man sich neben der weiteren Laufzeit auch auf Sonder- und damit Direktzahlungen geeinigt hat. Sechs Millionen Euro, das sind für den sehr klammen Klub eine große Erleichterung.

In den letzten Wochen hat man mit Sead Kolasinac einen Linksverteidiger, mit Klaas-Jan Huntelaar einen Stürmer und mit William einen Rechtsverteidiger geholt - alle drei für die Rückrunde, nach der Saison enden die Leihen. Sie wurden geholt, um die drei größten Baustellen im Kader zu schließen, damit die geringen Hoffnungen auf den Klassenerhalt zumindest noch bestehen bleiben und sie sich nicht allzu früh gänzlich verabschieden. Dass nun noch etwas finanzieller Spielraum frei geworden ist, kann die Folge haben, dass die Knappen auf die letzten Tage des Winter-Transferfensters nochmal aktiv werden.

Sead Kolasinac soll am Wochenende gegen Bremen wieder spielen können
Sead Kolasinac soll am Wochenende gegen Bremen wieder spielen können / Lars Baron/Getty Images

Natürlich ist nicht gesagt, dass die sechs Millionen Euro nun auch auf den Kopf gehauen werden. Mindestens ein Teil dürfte bereits zurückgelegt und für die Planungen für die nächste Saison einbehalten werden. Man wird einen großen Kaderumbruch vornehmen müssen, egal ob man absteigt oder doch noch in der 1. Bundesliga bleibt. Dennoch gibt es Anzeichen, dass ein gewisser Teil noch für eine potenzielle Winter-Verstärkung eingesetzt wird.

Schalke braucht einen Flügelspieler - mehr Tempo und Durchschlagskraft für die lahme Offensive

Schon seit seinem Amtsantritt erklärt Trainer Christian Gross beinahe wöchentlich und ungewohnt transparent auch öffentlich, dass er gern ein bisschen mehr Geschwindigkeit im Kader hätte. So soll beispielsweise ein Flügelspieler anvisiert sein - das twitterte auch Sky-Reporter Dirk große Schlarmann zuletzt.

Ein Außenstürmer, der die Offensive variabler und gefährlicher macht - ebenfalls ein erklärtes Ziel Gross' - könnte ungemein hilfreich sein für Königsblau. Schon seit Jahren weisen viele Fans immer wieder daraufhin, dass diese Rollen und somit auch das Ausnutzen dieser beim S04 völlig unterbesetzt sind. Mit Rabbi Matondo, der sich seit seinem Wechsel vor zwei Jahren nie wirklich hat durchsetzen können, hat man den einzigen richtigen Flügelspieler bis zum Sommer verliehen. Benito Raman läuft eher im Sturm oder im Mittelfeld auf der Seite auf, Amine Harit ebenfalls primär außen im Mittelfeld oder als Spielmacher zentral hinter dem zumeist einzigen Stürmer.

Die eigene Offensive ist das ganz große Problem auf Schalke, auch wenn die Defensive nicht wirklich besser in Form ist. Mit gerade einmal 14 geschossenen Toren nach 18 Spieltagen lässt sich sagen, dass man mit mehr Toren nicht nur mehr Punkte, sondern auch mehr Sicherheit im eigenen Spiel hätte gewinnen können. Die 48 Gegentreffer sind zwar auch blamabel, stammen hauptsächlich aber von mehreren Partien, in denen man vier oder gar mehr Gegentore hinnehmen musste. Gegen Teams, die ein oder zwei Tore erzielen, hätte man gut und gerne auch einen Treffer mehr machen können. Das war aber nie möglich - zu wenig Abläufe, zu wenig Durchschlagskraft, zu wenig Tempo.

Zu häufig kommt die S04-Offensive rund um Mark Uth an ihre Grenzen
Zu häufig kommt die S04-Offensive rund um Mark Uth an ihre Grenzen / Lars Baron/Getty Images

Ein Flügelspieler würde der Mannschaft dementsprechend sehr gut tun. Natürlich wäre eine solche Personalie kein Allheilmittel, das sämtliche (Offensiv-)Probleme hinter sich lässt. Ebenso wenig ist es ein einfaches Unterfangen, bis Montag noch einen solchen Spieler zu finden, der nicht nur ins Team passt, sondern auch noch die notwendige Qualität und vor allem auch Lust auf Schalke mitbringt. Die zusätzlichen Millionen erleichtern Sportvorstand Jochen Schneider diese höchstwahrscheinliche Suche zumindest ein wenig.