Die wichtigsten DFB-Statements nach dem Test gegen Griechenland im Überblick

Auch wenn der gesamte Spielverlauf gegen Griechenland eher holprig wirkte, blicken die Beteiligten des DFB positiv, aber gewarnt in die Zukunft und auf den Start der Heim-Europameisterschaft. Die wichtigsten Aussagen im Überblick.
Toni Kroos
Toni Kroos / Alexander Hassenstein/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der späte 2:1-Sieg gegen Griechenland war geprägt von vielen unglücklichen Szenen der deutschen Nationalmannschaft. Vor allem die erste Halbzeit hatte einigen deutschen Fans die Vorfreude auf das EM-Turnier im eigenen Land schon etwas verdorben, doch die Akteure auf und rund um den Rasen wollten nach dem Spiel den Teufel nicht an die Wand malen. Ganz im Gegenteil. Die richtige Reaktion in der zweiten Halbzeit sorgte für vereinzelte Lichtblicke. Ob es sich dabei um absolute Überzeugung oder Durchhalteparolen handelt, wird das Auftaktspiel gegen Schottland in München zeigen. Die wichtigsten Aussagen zum letzten Test vor Turnierbeginn im Überblick:

Bundestrainer Julian Nagelsmann zog aufgrund der besseren zweiten Halbzeit gegen Griechenland ein grundsätzlich positives Fazit des letzten Tests vor dem Turnierstart gegen die Schotten.

"Die zweite Hälfte war schon zeitweise gut - deutlich verbessert gegenüber der ersten. Natürlich wussten wir, dass es die Generalprobe ist. Wir wussten, dass das Turnier losgeht. In der ersten Hälfte hatten wir viele Fehler in der Spieleröffnung. Im Spiel mit Ball haben wir zu viel und zu langsam durchs Zentrum gespielt. Das haben wir angesprochen in der Halbzeit, das hat sich dann gebessert", so der Bundestrainer.

Als Gründe für den besseren zweiten Durchgang nannte der Bundestrainer taktische Umstellungen sowie gelungene Einwechslungen als Hauptgründe für die Leistungssteigerung. Nagelsmann lobte dabei vor allem die Einwechselspieler Groß, Henrichs und Schlotterbeck.

"Beim 1:1 haben wir den Flügel angespielt, um die Mitte zu öffnen. In der ersten Halbzeit haben wir das nicht gemacht, da war es zu eng. Dann haben wir eine gute Boxbesetzung und etwas Glück. Leroy Sané ist auf dem Flügel und zur Mitte variabler. Wir wollten ihn heute mal 45 Minuten sehen, er hat hinten auch einmal gut gerettet. Das war gut. Auch die anderen Einwechselspieler Nico Schlotterbeck, Pascal Groß und Benni Henrichs haben es gut gemacht."

Für das anstehende Eröffnungsspiel gegen Schottland behält Nagelsmann einen kühlen Kopf und gab einen Einblick in den weiteren DFB-Fahrplan bis zum Spiel in München.

"Wir haben jetzt zwei Tage frei, wo die Jungs zu ihren Familien können. Am Montag treffen wir uns wieder, haben nochmal ein öffentliches Training. Dann bereiten wir uns konzentriert vor auf Schottland", so Nagelsmann.

Das DFB-Team sei aber gewarnt. Mit den Schotten wartet gleich zum Turnierauftakt ein durchaus unbequemer Gegner der das Potenzial hat den Start in die Heim-EM gründlich zu vermiesen.

"Ein Gegner, der mit einer extremen Wucht spielt. Der auch eine gute Qualität hat, heute 2:2 gespielt hat. Ein Gegner, der mit viel Power versucht, nach vorne zu spielen. Da werden wir uns gut darauf vorbereiten und dann hoffentlich ein gutes Eröffnungsspiel in München machen."

Auch nach einem erneuten Patzer von Manuel Neuer stellte sich der Bundestrainer schützend vor seinen Torhüter.

"Er hat nicht nur die zwei, sondern auch in der zweiten Halbzeit noch zweimal sehr gut gehalten. Es ist immer das Kreuz des Torhüters, wenn du eine Situation nicht perfekt löst, ist es meistens ein Gegentor oder zumindest eine gefährliche Situation. Ich lasse keine Diskussion aufkommen, auch wenn es jeder probiert", sagte Nagelsmann und wollte Neuer nicht die alleinige Schuld beim 0:1 geben. "Das war eine Phase, in der wir nicht gut rausgekommen sind. Am Ende war es eine Fehlerkette. Wenn der Torwart noch beteiligt ist an der Fehlerkette, gibt es oft ein Gegentor. Aber er hat drei gute Paraden gehabt, daher ist alles in Ordnung."

Manuel Neuer äußerte sich selbstkritisch zu seinem Fehler vor dem 0:1 durch Masouras, sah aber auch die richtige Reaktion der Mannschaft nach Wiederanpfiff.

"Zu einem Gegentor gehören immer mehrere, aber ich schaue auf mich - den hätte ich besser wegbringen müssen. Die zweite Halbzeit war positiv, so wie wir aus der Kabine gekommen sind. Da haben wir uns gute Torchancen herausgespielt, waren am Drücker. Man hat gemerkt, dass wir das Spiel gewinnen wollen. "

DFB-Kapitän Ilkay Gündogan, der in der 68. Minute für den späteren Siegtorschützen Pascal Groß ausgewechselt wurde, lässt sich trotz des holprigen Spiels gegen Griechenland nicht von seiner optimistischen Grundstimmung abbringen.

"Es war buchstäblich ein Test. In der ersten Halbzeit fehlte die Intensität, wir waren ein bisschen träge. Das wird eiskalt bestraft, die Griechen haben es gut gemacht. Das ist aber nicht unser Maßstab. Wir haben uns eins, zwei Szenen angeguckt in der Halbzeitpause. Wir wollten mit einer Variation rauskommen aus der Halbzeit, das haben wir gemacht."

DFB-Rückkehrer Toni Kroos erkannte im gesamten Spielverlauf einen Schritt nach vorne und die richtige Antwort auf den schwachen ersten Durchgang. Kroos analysierte gewohnt nüchtern und realistisch die Leistung der Nationalmannschaft gegen Griechenland.

"Wir wissen, dass im Fußball auch schlechte Halbzeiten dazu gehören. Wir wussten immer, dass wir nicht so gut sind, wie wir im März gemacht wurden - aber auch nicht so schlecht wie davor", so Kroos und ergänzt: "Wir waren einfach zu fehlerhaft. Ruhe reinbringen ist manchmal wichtig, aber wir mussten vor allem aktiver sein. Es war zu viel Ruhe in der ersten Halbzeit und zu unrund. Das haben wir deutlich verbessert in der zweiten Halbzeit."


Alles Wichtige zur EM 2024 lesen:

manual