Die Topelf des 1. FC Köln ohne Sperren und Verletzungen

Wie sähe Markus Gisdols Topelf aus, wenn er alle Spieler zur Verfügung hätte?
Wie sähe Markus Gisdols Topelf aus, wenn er alle Spieler zur Verfügung hätte? / TF-Images/Getty Images
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Beim 1. FC Köln läuft momentan wenig rund: Seit 13 Spielen ist der FC in der Bundesliga ohne Sieg, die ersten drei Spiele in dieser Saison gingen allesamt verloren. Der ein oder andere wichtige Spieler fehlt verletzt, Neuzugänge brauchen noch Zeit. Aber mal fernab von der harten Realität: Wie würde die Topelf der Kölner aussehen, wären alle Spieler bei 100 Prozent und auch nicht gesperrt?

Mit dem Abgang von Top-Torjäger Jhon Cordoba hakte es zu Saisonbeginn noch ein wenig im Angriff. Das 2:3 gegen Hoffenheim war mit Tor und Vorlage von Neuzugang Sebastian Andersson noch in Ordnung, danach in Bielefeld war der Schwede aber auch schon angeschlagen. Nicht nur, aber auch deshalb ging bei den Kölnern offensiv wenig zusammen und sie verloren 0:1, auch im Derby gegen Gladbach fiel das Tor hauptsächlich deshalb, weil die Fohlen drei Gänge zurückgeschaltet hatten (Anderssons glücklich entstandene Großchance in der ersten Halbzeit mal außen vor).

Die Gründe dafür liegen sicher nicht nur im Abgang Cordobas, denn mit Florian Kainz oder Anthony Modeste fehlen oder fehlten wichtige Offensivkräfte verletzt. Andere, wie die Neuzugänge Dimitrios Limnios und Tolu Arokodare, müssen sich erst noch eingewöhnen. Eine weitere Problemzone haben die Kölner auf der rechten Defensivseite, auf der Kingsley Ehizibue bislang nicht die erhofften Leistungen zeigte und Benno Schmitz aktuell verletzt fehlt.

Gehen wir mal davon aus, dass kein Spieler verletzt wäre, keiner eine Sperre absitzen müsste und einfach alle topfit wären - wie würde dann wohl die Kölner Topelf aussehen?

1. Kölns Topelf: Tor und Abwehr

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Timo Horn war über Jahre unumstritten im Tor der Geißböcke, doch das hat sich mittlerweile verändert. Zu viele Fehler macht das Eigengewächs mittlerweile, auch seine ansonsten guten Paraden wurden durch einen erneuten Patzer gegen Gladbach überschattet. In Bielefeld war sein Fehler sogar spielentscheidend. Mit Ron-Robert Zieler sitzt ein fähiger Keeper auf der Bank, aktuell dürfte Horn trotz allem aber nach wie vor die bessere Wahl sein - in der Hoffnung, dass er sich wieder stabilisiert.

In der Innenverteidigung ist Sebastiaan Bornauw natürlich unantastbar und klar Kölns bester Abwehrspieler. Daneben aber nimmt die Qualität deutlich ab: Rafael Czichos, Jorge Meré und der zurückgekehrte Frederik Sörensen sind alle drei okay, keiner hebt sich aber von den anderen deutlich ab und an Bornauw kommen sie nicht heran. Wenn Gisdol sich entscheiden muss, wählt er aktuell aber am ehesten Czichos.

Hinten links hat sich der von Hannover zurückgekehrte Jannes Horn einen Stammplatz erkämpft und derzeit die Nase vor Youngster Noah Katterbach. Auf der rechten Seite hätte sich der ein oder andere Köln-Fan noch einen Neuzugang gewünscht, Marius Wolf jedenfalls ist eher für die Offensive eingeplant. So ist Benno Schmitz derzeit die beste Alternative.

2. Kölns Topelf: Das Mittelfeld

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Kapitän Jonas Hector bildet mit Ellyes Skhiri ein solides Duo im defensiven Mittelfeld und ist dort gesetzt. Ohne Hector baute Gisdol zuletzt sogar das System um, allerdings mit mäßigem Erfolg.

Im offensiven Mittelfeld spielte Mark Uth eine starke Rückrunde, leider war er für die Kölner aber nicht zu halten. Seine Rolle soll Ondrej Duda übernehmen, der von Hertha BSC gekommen ist und hoffentlich wieder an seine besten Zeiten in Berlin anknüpfen kann.

Auf den Flügeln gibt Nachwuchstalent Jan Thielmann links sein Bestes, der 18-Jährige braucht aber noch etwas Zeit. Wenn fit, dürfte Florian Kainz deshalb als Linksaußen weiterhin gesetzt sein. Auf rechts gibt es viele Alternativen, von denen früher oder später eine herausstechen muss. Ob zum Beispiel Limnios Bundesliga-Format hat, ist noch unklar. Wenn Marius Wolf wieder an seine Leistungen im Frankfurter Dress anknüpfen kann, ist er aktuell vom Potenzial her wohl die beste Wahl. Auch Elvis Rexhbecaj wird aber weiter seine Chancen erhalten, sich zu beweisen.

3. Kölns Topelf: Der Angriff

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Gegen Gladbach probierten es Gisdol mal mit einer Doppelspitze bestehend aus Andersson und Drexler, im Regelfall wird der Trainer aber wahrscheinlich eher bei der einen Spitze bleiben. Die wird am ehesten Andersson heißen, der natürlich als Cordoba-Ersatz verpflichtet wurde.

Anthony Modeste sollte aber definitiv noch nicht abgeschrieben werden: Der Franzose kehrte zuletzt im Test gegen den SC Borussia Lindenthal-Hohenlind zurück und erzielte acht Tore gegen den Landesligisten.

Die aktuelle Topelf des 1. FC Köln im Überblick

Seit seinem Antritt beim 1. FC Köln ist das 4-2-3-1 Gisdols favorisierte Formation. Im Derby gegen Borussia Mönchengladbach ließ er mal im 3-5-2 spielen, im Test unter der Woche sogar im 4-4-2. Ob es jedoch Dauerlösungen sind, bleibt abzuwarten. Der Kader gibt jedenfalls nicht unbedingt ein dauerhaftes System mit zwei Stürmern her - je nachdem, wie sich Arokodare entwickelt und wie fit Andersson und Modeste bleiben. Aktuell scheint es aber eher auf die gewohnte Formation hinaus zu laufen. So würde dann Kölns Topelf aussehen, wenn alle Spieler zur Verfügung stünden:

T. Horn - J. Horn, Czichos, Bornauw, Schmitz - Hector, Skhiri - Kainz, Duda, Wolf - Andersson