Die Gewinner des Saisonstarts beim FC Bayern

Der größte Gewinner beim FC Bayern: Lucas Hernandez
Der größte Gewinner beim FC Bayern: Lucas Hernandez / Boris Streubel/Getty Images
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Eine neue Saison bedeutet auch eine neue Chance, sich zu behaupten. Das gilt in jeder Mannschaft - auch beim FC Bayern. Beim Triple-Sieger hat sich der ein oder andere Akteur festgespielt, der sich zuvor noch hinten anstellen musste, andere wiederum kommen ihrer Bestform nach langer Zeit wieder näher. 90min nennt die vier Gewinner des Saisonstarts.


1. Lucas Hernandez

Alexander Hassenstein/Getty Images

In seiner ersten Saison verbrachte Lucas Hernandez viel Zeit auf der Bank. Für die festgeschriebene Ablösesumme über 80 Millionen Euro war der französische Innenverteidiger von Atlético Madrid verpflichtet worden, doch nach einer überstandenen Knieverletzung fiel der Weltmeister von 2018 im Herbst vergangenen Jahres erneut aus.

Unter Hansi Flick spielten sich Benjamin Pavard, Jerome Boateng, David Alaba und Alphonso Davies in der Viererkette fest, für Hernandez blieb infolgedessen nur ein Platz auf der Bank. Aktuell ist er aber nicht mehr aus der Startelf wegzudenken: Weil Alphonso Davies nach der anstrengenden Saison 2019/20 eine Verschnaufpause braucht und sich in einem kleinen Formtief befindet, hilft Hernandez auf der linken Abwehrseite auf - und weiß allen voran mit seiner Zweikampfführung zu überzeugen.

Nach langer Leidenszeit wirkt der 24-Jährige fit und in Bestform. So ist es schwer, ihn aus der Startelf zu verdrängen.


2. Corentin Tolisso

Alexander Hassenstein/Getty Images

Auch hinter Corentin Tolisso liegt ein langer Leidensweg. Der Mittelfeldspieler war seit seinem Kreuzbandriss im September 2018 außer Form und hinter Joshua Kimmich, Thiago und Leon Goretzka nur die vierte Wahl; doch weil Thiago an den FC Liverpool verkauft wurde und der Kader nicht noch dünner werden sollte, musste Tolisso bleiben.

Aktuell befindet sich der 26-Jährige auf dem klaren Weg der Besserung. Tolisso wirkt deutlich sicherer am Ball, überzeugte bereits in der Vergangenheit mit seinen Tiefenläufen und verfügt obendrein über einen starken Distanzschuss. Sein Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 gegen Atlético Madrid darf womöglich als Symbolbild seiner Wiederaufstehung gelten.

Das ist allen voran gut für Flick: Mit einem Tolisso in Form verfügt der 55-Jährige über eine weitere Option im Mittelfeld. So kann er der Stammbesetzung genügend Pausen in dieser anstrengenden Saison geben, ohne sich große Gedanken machen zu müssen.

Allerdings wird Tolisso in der Bundesliga erst wieder gegen Borussia Dortmund spielen dürfen. Beim 4.1-Erfolg in Bielefeld handelte er sich eine Rote Karte ein.


3. Niklas Süle

Alexander Hassenstein/Getty Images

Auch Niklas Süle hat einen Kreuzbandriss erlitten, vor einem Jahr zog er sich diese folgenschwere Knieverletzung beim 2:2-Remis gegen den FC Augsburg zu. Damit brachte er den damaligen Trainer Niko Kovac in die Bredouille. Dieser setzte auf Süle und Hernandez in der Innenverteidigung, doch weil später auch der Franzose ausfiel, mussten Alaba und Boateng herhalten.

Zunächst peilte Süle die Europameisterschaft im Sommer an, nach der Verschiebung ob der Stilllegung des Spielbetriebes war das Champions-League-Turnier im August das neue Ziel. Aufgrund einer Verletzung von Boateng musste der 1,95 Meter große Defensivspezialist im Halbfinale gegen Olympique Lyon sowie im Finale gegen Paris St. Germain aushelfen. So unsicher er noch gegen Lyon wirkte, so verwandelt war er gegen PSG.

Seither ist Süle nah an seiner Bestform und wirkt so, als hätte er sich das Kreuzband nie gerissen. Sieben Mal kam er in dieser Saison zum Einsatz, sechs Mal durfte er von Anfang an spielen. Mit seinem Tempo ist er im riskanten Spiel der Bayern eine sicherere Wahl als Boateng, der dafür wiederum im Spielaufbau besser zu glänzen weiß. Doch Flick hat sich für Süle entschieden - und der gibt seinen Platz so schnell nicht mehr her.


4. Kingsley Coman

Alexander Hassenstein/Getty Images

Kingsley Coman wurde in dieser Saison ein schwerer Stand prognostiziert. Verwunderlich war das nicht: Für 45 Millionen Euro wurde Leroy Sané von Manchester City verpflichtet - und der deutsche Nationalspieler spielt ebenso wie Coman vorzugsweise auf dem linken Flügel.

Der Final-Torschütze von Lissabon ist ein extrem talentierter Spieler, der in der Vergangenheit von vielen Verletzungen geplagt wurde und dem obendrein die letzte Entschlossenheit vor dem Tor gefehlt hat. Aktuell präsentiert sich Coman aber deutlich zielstrebiger, wie er zum Auftakt der Champions League unter Beweis gestellt hat: Gegen Atlético Madrid (4:0) steuerte er zwei Tore und eine Vorlage bei.

Jetzt gilt es, Leistungen wie diese in der Bundesliga zu wiederholen. Gelingt Coman diese Aufgabe, muss er sich vor niemandem verstecken. Da Gnabry aufgrund des positiven Corona-Tests ausfällt und Sané und Douglas Costa noch Zeit benötigen, um endgültig anzukommen, hat der quirlige Franzose die Chance, sich festzuspielen. Der Anfang ist bereits gemacht.