DFB wird Wiederwahl von FIFA-Präsident Infantino "nicht unterstützen"
Von Franz Krafczyk
Am Donnerstag kommt es im ostafrikanischen Ruanda zum Kongress der FIFA. Dort soll auch die Wiederwahl des Präsidenten Gianni Infantino erfolgen. Der DFB gab im Vorfeld bekannt, Infantino nicht zu unterstützen.
FIFA-Präsident Gianni Infantino steht nicht nur wegen der WM-Vergabe an Katar seit Langem in großer Kritik. Trotzdem steht er kurz vor der Wiederwahl, auch weil es keinen Gegenkandidaten gibt. Der DFB hat nun bestätigt, nicht für Infantino abzustimmen.
"Der DFB wird die Wiederwahl von FIFA-Präsident Gianni Infantino in Kigali nicht unterstützen. Wir haben in den vergangenen Wochen zu verschiedenen Fragestellungen von der FIFA keine oder nur unzureichende Informationen erhalten", erklärt DFB-Präsident Bernd Neuendorf in einem Statement auf der Homepage des Verbandes. "Die FIFA muss im Umgang mit den nationalen Verbänden deutlich offener und transparenter werden. Sie sollte im eigenen Interesse erklären, wie und warum bestimmte Entscheidungen zustande kommen und wer an ihnen mitgewirkt hat. Das ist zuletzt nicht immer der Fall gewesen", kritisiert der 61-Jährige.
Wiederwahl von Infantino nur Formsache
Allerdings bestehen an der Wiederwahl des FIFA-Präsidenten keine Zweifel: Neben Deutschland haben nur wenige europäische Länder zugesichert, Infantino keine Stimme zu geben. Abstimmen dürfen alle 211 Mitgliedsstaaten, dabei zählt jede Stimme gleich, egal wie groß oder klein das Land ist.
Auch wenn Infantino weiterhin FIFA-Präsident bleibt, wird die Kritik an seiner Person sicherlich nicht nachlassen. Eine WM-Vergabe an Saudi-Arabien stand zuletzt im Raum, was aufgrund der dortigen Menschenrechtslage der nächste große Skandal wäre.