"Ich glaube es wird ein Riesen-Highlight" - DFB-Team fiebert Frankreich-Test entgegen

Maja Hitij/GettyImages
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Am Montag hat die Frauen-Nationalmannschaft in Dresden Quartier bezogen. Am Freitag geht es in der sächsischen Hauptstadt vor so gut wie ausverkauften Rängen in einem Testspiel gegen Frankreich. Anstoß ist zur Prime-Time um 20:30 Uhr. Im Rahmen der Medienrunde mit Giulia Gwinn und Alex Popp am Dienstag wurde deutlich, wie groß die Vorfreude bei den Spielerinnen ist.


"Die Stimmung im Team ist gut (...) und wir sind allzeit bereit", betonte Mannschafts-Kapitänin Popp. Ihre Team-Kollegin Gwinn schloss sich dem an: "Ja, wir hoffen natürlich, dass wir das, was wir bei der EM erlebt haben auch in Dresden erleben werden. Dass so viele Tickets verkauft sind, ist schon wirklich eine [riesige] Wertschätzung für uns. Wir freuen wir uns einfach auf die Deutschlandfahnen, auf die Menschen, die mit unseren Trikots in die Stadien kommen und ich glaube es wird ein Riesen-Highlight."

Die Spielerin des FC Bayern fügt hinzu, dass man natürlich hoffe, dass die letzten Stehplatzkarten, die noch da sind, auch restlos ausverkauft werden. Aktuellen Angaben des DFB zufolge sind bis jetzt 24.000 Tickets unter die begeisterten Fans gebracht worden, eine Zahl die sich sehen lassen kann. Dass sie aus dem anhaltenden Hype um die EM in England mündet, ist unlängst klar, und auch in anderer Hinsicht hat sich viel für das DFB-Team verändert. Alexandra Popp empfindet die gestiegenen Erwartungen an sie und ihre Mitspielerinnen jedoch nicht als Druck.

Alexandra Popp
Popp war dank diverser Tore einer DER Stars der EM in England / Daniela Porcelli/ISI Photos/GettyImages

"Natürlich ist uns schon bewusst, dass wir auch weiterhin abliefern müssen, wie wir das bei der Europameisterschaft auch getan haben, aber das ist ja auch unsere Erwartungen uns selbst: guten Fußball zu zeigen, erfolgreichen Fußball zu zeigen", betonte die Angreiferin des VfL Wolfsburg. "Aber als extremen Druck würde ich es jetzt nicht sehen, sondern wirklich als Freude, diesen Hype, diese Situation und den Moment wirklich mitgenommen zu haben. Und ich glaube, wir können allesamt (...) sagen, dass sich einiges getan hat in den letzten Wochen. Also man läuft jetzt nicht mehr einfach so durch die Stadt (...), sondern man wird schon erkannt."

Bei den Begegnungen mit den Fans brächten diese ihnen Dankbarkeit entgegen, dass sie auch einen schönen Sommer hatten, und das würde sich natürlich auch in den Zahlen der verkauften Tickets widerspiegeln. Popp betonte, dass man hierbei sehr auf Nachhaltigkeit hoffe.

Gwinn fügte dem hinzu: "Ich glaube für uns ist es, wenn man von einem gewissen Druck sprechen kann, wirklich das, was wir uns selbst machen, dass wir einfach einen gewissen Anspruch an uns selbst haben und das diese Entwicklungen, die wir angestoßen haben, das eben nicht stagniert, sondern dass wir einfach weiterhin mit unserem Fußball begeistern und die Leute in die Stadien holen."

Lea Schuller, Ann-Katrin Berger, Nicole Anyomi, Svenja Huth, Sara Doorsoun-Khajeh, Jule Brand, Giulia Gwinn, Linda Dallmann, Lena Lattwein, Tabea Wassmuth, Kathrin-Julia Hendrich
Szenen wie diese sollen und werden sich bald in Dresden wiederholen / Harriet Lander/GettyImages

Die bisherigen Bundesliga-Spiele der Saison 2022/23 inspirieren die Nationalmannschaft zusätzlich. "Das ist für uns einfach eine [riesige] Wertschätzung, dass wir in großen Stadien spielen dürfen, dass wir das Eröffnungsspiel in Frankfurt im Deutsche Bank Park hatten, dass so viele Menschen in die Stadien kommen", erklärte Gwinn und kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Das sei einfach eine Plattform, die man sich gewünscht habe.

Die Außenverteidigerin fügte hinzu, dass man diese Bühne jetzt eben auch bedienen wolle: "Es ist einfach schön, dass man jetzt schon liest, dass wir in den ersten [Bundesliga-]Spielen mehr Zuschauer hatten, als in der letzten Hinrunde insgesamt. Da sieht man, wo wir in der Entwicklung sind. Wir wollen natürlich, dass die immer weiter voranschreitet und dafür werden wir alles geben hier bei der Nationalmannschaft, aber natürlich auch in den Vereinen." Im Hinblick auf letztere sieht Gwinn besonders die mögliche Austragung von Champions-League-Spielen in den großen Arenen als Chance, die gute Entwicklung weiter voranzutreiben.

Gwinn über Berger-Rückkehr: "Ann-Kathrin ist eine Kämpferin"

Das Glück der DFB-Frauen wurde nach der EM kurzzeitig von der erneuten Krebs-Erkrankung von Torhüterin Ann-Kathrin Berger überschattet. Ende August gab sie die Diagnose bekannt und konnte schon wenige Wochen später den erfolgreichen Abschluss der Behandlung bekannt geben. Die WM-Qualifikations-Spiele verpasste sie durch den Krankenhausaufenthalt.

Merle Frohms, Sophia Kleinherne, Kathrin Hendrich, Lena Lattwein, Lea Schueller, Klara Buehl, Jana Feldkamp, Sara Doorsoun, Sydney Lohmann, Alexandra Popp, Linda Dallmann, Felicitas Rauch, Tabea Wassmuth, Nicole Anyomi, Jule Brand, Almuth Schult, Martina Tufekovic
In der schweren Zeit war das Team in Gedanken bei Berger / Maja Hitij/GettyImages

Bergers Rückkehr ins Team erfreute alle von Herzen. "Man sich das ist natürlich gewünscht hat, dass es so schnell geht", erklärte Gwinn. "Wir haben versucht, als Mannschaft oder auch drum herum, ihr bestmöglich beizustehen. Ann-Kathrin ist eine Kämpferin, hat das schon mal durchgemacht und hat auch jetzt wieder bewiesen, wie stark sie ist. Und das ist einfach umso schöner, dass man sie wieder in den Arm nehmen konnte, dass sie wieder hier ist und auf dem Fußballplatz steht." Man sehe es an Bergers Lachen, dass sie sehr glücklich sei, wieder beim Team zu sein.

Diese Freude und positive Energie, die aktuell im DFB-Lager herrschen, kann am Freitag nur noch größer werden.


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