Die besten deutschen Innenverteidiger aktuell - Ranking
Von Dominik Hager

Eigentlich gibt es in Deutschland durchaus eine Reihe an namenhaften Innenverteidigern. Im DFB-Trikot überzeugten davon aber kaum einer regelmäßig. Das 90min-Ranking der deutschen Innenverteidiger:
9. Bright Arrey-Mbi
Der 22-Jährige hat bei der U21-EM stark und konstant gespielt. Demnach könnte man eigentlich meinen, dass er auch ein interessanter Kandidat für die A-Nationalmannschaft wäre. Sein Problem ist jedoch, dass er bei Braga kein Stammspieler ist.
Ohnehin ist es schon ein Nachteil, nur in der portugiesischen Liga zu spielen. Sitzt er dann auch noch häufig auf der Bank, wird es mit Berufungen quasi unmöglich. In Hinblick auf die Zukunft ist Bright Arrey-Mbi dennoch ein Spieler, den man im Auge behalten muss.
8. Niklas Süle
Niklas Süle konnte nach starken Leistungen beim FC Bayern beim BVB nie konstant auf Top-Level spielen. Immer wieder wurde er von Verletzungen gestoppt und schleppte ab und an auch mit Gewichtsproblemen herum.
Süle ist zwar nicht der Beweglichste, dafür aber zweikampf- und kopfballstark sowie endschnell und fußballerisch beschlagen. Stimmt die körperliche Fitness, kann Süle noch immer eine Option sein. Die zahlreichen Verletzungen dürften aber dafür Sorge tragen, dass man den Prime Süle nicht mehr zu sehen bekommen wird.
7. Malick Thiaw
Eigentlich hatte man das Gefühl, dass Malick Thiaw sehr schnell zu einer ernsthaften Alternative aufsteigen kann. Im Jahr 2023 konnte Thiaw bei Milan zum Stammspieler aufsteigen und glänzte mit starken Leistungen. Mit den Rossoneri schaffte er es sogar ins Champions-League-Halbfinale.
Allerdings wurde Thiaw von vielen Verletzungen zurückgeworfen und fand nur noch selten den Weg in die Startelf. Im Sommer 2025 folgte der Wechsel zu Newcastle, wo er bislang aber kaum zum Einsatz kommt. Der 24-Jährige bringt mit seiner Größe, seinen Fähigkeiten am Ball und seiner Athletik für die Zukunft alle Anlagen mit, muss aber gesund bleiben und sich einen Stammplatz erobern. Ansonsten wird die WM 2026 ohne ihm stattfinden.
6. Matthias Ginter
Seit mehr als zwei Jahren hat Matthias Ginter keine Einladung mehr für die Deutsche Nationalmannschaft erhalten. Mit seinen 31 Jahren gehört ihm gewissermaßen auch nicht mehr die Zukunft. Dennoch sei gesagt, dass der Routinier beim SC Freiburg noch immer konstant seine Leistung bringt.
Ginter ist zweikampfstark und kopfballstark und hat ein ordentliches Passspiel. In Sachen Geschwindigkeit hat er leichte Defizite, jedoch wäre er auch für den DFB im Grunde noch immer ein verlässlicher Spieler.
5. Waldemar Anton
Waldemar Anton war als Kapitän und Abwehrchef des VfB Stuttgart einer der großen Gewinner der Saison 23/24. Der 29-Jährige hat sich mit konstant starken Leistungen in den Vordergrund gespielt. Nach seinem Wechsel zum BVB hatte Anton zunächst Probleme, konnte sich dann aber in der Abwehr etablieren. Letztlich ist er ein grundsolider Innenverteidiger, dem zur Spitzenklasse ein bisschen was fehlt. Ein klassischer Back Up.
4. Robin Koch
Markus Krösche hat Robin Koch kürzlich als aktuell besten Verteidiger in Deutschland gefeiert. Der Innenverteidiger dankte es diesem direkt damit, dass er gegen Leverkusen stupide einen Elfmeter verursachte.
Im Grunde ist Koch aber schon ein sehr solider Verteidiger, der sich in Frankfurt zu einem Führungsspieler entwickelt hat. Mit seiner Spielintelligenz und Konstanz ist Koch einer, den man zu jederzeit bringen kann. Es gibt sicherlich deutlich härtere und unangenehmere Verteidiger, jedoch ist auf ihn normalerweise Verlass.
3. Nico Schlotterbeck
Nico Schlotterbeck war auf einem richtig guten Weg, ehe eine Verletzung im Frühjahr 2025 ihn für lange Zeit stoppte. Der Borusse hat sowohl gegen den Ball als auch im Spielaufbau grandiose Anlagen und weiß diese einzusetzen. Durch seine Auftritte insbesondere in der Königsklasse hat sich Schlotterbeck international einen Namen gemacht. Schlotterbeck sollte als Linksfuß die Zukunft im DFB-Team gehören, muss aber zunächst mal seine Verletzung hinter sich lassen. Gelingt das, könnte Schlotterbeck schon bald der beste Innenverteidiger in Deutschland sein.
2. Antonio Rüdiger
Antonio Rüdiger befindet sich in einer ganz schwierigen Karrierephase. Der 32-Jährige war vor einem Jahr noch pure Weltklasse und kaum zu bezwingen. Davon scheint aber wenig übrig geblieben zu sein.
Rüdiger machte mit seinem Verhalten auf dem Platz Negativ-Schlagzeilen und musste sich zunehmend mit körperlichen Problemen auseinandersetzen. Der Innenverteidiger fiel in der finalen Phase der Saison 2024/25 aus und muss nun wieder lange pausieren.
Zuvor legte der eigentliche Abwehrchef eine desaströse Performance gegen Slowenien hin und verlor auch bei Real seinen eigentlich klaren Stammplatz.
In Topform ist Rüdiger in Sachen Geschwindigkeit und Zweikampfhärte hervorragend. Zudem hat er gelernt, seine physischen Fähigkeiten auch mit intelligentem Spielverhalten und einem sicheren Aufbauspiel zu paaren.
Nun wird man aber abwarten müssen, ob er zur WM in einer guten Form zur Verfügung steht. Dies wäre unglaublich wichtig, weil er auch mal ein Zeichen in Richtung Gegner setzen kann. Im DFB-Dress waren seine Leistungen aber nie ganz so stark wie im Verein.
1. Jonathan Tah
Der Leverkusener galt schon in jungen Jahren als großes Talent und hat sich früh in der Bundesliga und im DFB-Kader etabliert. Der Sprung zur Spitzenklasse gelang ihm jedoch immer nur phasenweise. Immer wieder hat der Innenverteidiger auch enttäuschende Wochen oder Monate zu verzeichnen.
Das hat sich jedoch mit der Saison 2023/24 schlagartig geändert. Mit Bayer Leverkusen dominierte Tah die Bundesliga und fungierte als konstanter Abwehrchef. Ein Jahr später folgte sein Wechsel zum FC Bayern, wo er sich ebenfalls auf Anhieb einen Stammplatz sichern konnte.
Demnach ist es ein wenig grotesk, dass Tah im DFB-Dress nur selten überzeugen konnte. Sein einziges wirkliches Defizit besteht darin, dass er gegen schnelle und wendige Spieler mit seiner Statur häufig Probleme hat und dann hinterherrennen muss. Seine Leader-Fähigkeiten können dennoch wichtig sein.
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