Das MUSS der VfB Stuttgart gegen Sandhausen ändern!

Hängende Köpfe beim VfB Stuttgart
Hängende Köpfe beim VfB Stuttgart / DeFodi Images/Getty Images
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Puuuuh, da schlug einem ein Schwall der Enttäuschung und des Frusts entgegen, als man die VfB-Facebookseite am Sonntagnachmittag aufrief. Wütende Fans, die ihre Mannschaft alles schimpften!

War das denn so schlecht, was ihre Jungs gespielt haben? Teilweise ja!

90min hat hier das Fehlerprotokoll parat und somit auch, was sich gegen Sandhausen dringend ändern muss - sonst wird das nichts mit den erhofften Aufstieg. Natürlich: Gesagt ist leichter als getan, aber diese Ratschläge sollten sich die VfB-Kicker zu Herzen nehmen, wenn der VfB Stuttgart aufsteigen will:


Individuelle Fehler abstellen

Marcin Kaminski hatte keinen guten Tag erwischt
Marcin Kaminski hatte keinen guten Tag erwischt / DeFodi Images/Getty Images

Es fing schon erschreckend an, als Kaminski förmlich um das Gegentor bettelte und den KSC, in Person von Marvin Wanitzek, zum 1:0 für die Badener einlud. Auch in weiteren Situationen wirkte der Pole wenig abgeklärt, dafür umso fahriger. Marc-Oliver Kempf wird wohl für das Sandhausen-Spiel die Alternative sein.

Auch sonst schlichen sich immer wieder Schludrigkeiten ein, zum Beispiel bei den Seitenverlagerungen.

Konsequenter vor dem Tor sein

Noch einmal ein Übersteiger hier, ein Schnörkel da und ein Rabona dort: Silas Wamangituka, wie er leibt und lebt. Toll anzusehen, aber oft brotlose Kunst ohne echten Raumgewinn. Schade, dabei ist der Kongolese doch so begabt. Als Silas dann mal am Strafraum frei vor das Tor kam, zimmerte er den Ball in Richtung Rhein. Bezeichnend für seinen Auftritt. Ihm fehlen die Effizienz und Cleverness vor dem Tor, sonst bereichert er das VfB-Spiel aber enorm mit seinem frechen Auftreten.

Phillipp Klement brachte Schwung und Tiefe ins VfB-Spiel, allerdings häufig zu unentschlossen. Zu oft drehte sich der Sommerneuzugang ein weiteres Mal im Kreis und setzte zur nächsten Pirouette an, anstatt den Pass zu suchen. Bringt er in seine Aktionen mehr Zug hinein, so ist er auch eine absolute Verstärkung.

Ein kurzer Satz: Wataru Endo wie (fast) immer bester Mann beim VfB.

Hamadi Al Ghaddioui wird immer mehr zur Symbolfigur eines stockenden schwäbischen Offensivspiels. Auch gegen die Karlsruher kam er entweder einen Schritt zu spät oder war einfach nicht abgebrüht genug. Der Deutsch-Marrokkaner ist ein wahnsinnig sympathischer Kerl, aber um ehrlich zu sein, genügt er nicht höchsten Ansprüchen.

Hamadi Al Ghaddioui glücklos gegen den KSC
Hamadi Al Ghaddioui glücklos gegen den KSC / DeFodi Images/Getty Images

Pellegrino Matarazzo sollte wohl Sasa Kalajdzic mal von Beginn an ran lassen. Der Österreicher ist trotz zwei Metern Körpergröße deutlich umtriebiger und beweglicher als Al Ghaddioui.

Ein- und Auswechslungen schwer verständlich

Fröde stochert, KSC jubelt, Matarazzo wechselt; allerdings bringt er Mario Gomez und Phillipp Förster. Gestandene Spieler ohne Frage, aber in diesem Moment wohl die falsche Wahl, wenn man mit Coulibaly und Egloff zwei pfeilschnelle Spieler mit Geschwindigkeit auf der Bank hat.

Änderungen gegen Sandhausen

Das Spiel der Sandhäuser ist nahezu komplett auf Mittelstürmer Kevin Behrens ausgelegt und das mit Recht. Mit 19 Torbeteiligungen ist der gebürtige Bremer einer der Top-Scorer der Liga. Hier wird ein Mann benötigt, der konsequent am Angreifer klebt und ihn bewacht - hierfür ist der zuletzt stark verunsicherte Kaminski nicht der Richtige. Kapitän Kempf muss ran. Pascal Stenzel ist grundsolide im Defensivverhalten, offensiv kommt aber wenig vom Leihspieler aus Freiburg. Es wäre eine Möglichkeit, ihn statt Holger Badstuber in die Innenverteidigung zu stellen und auf der Außenbahn mit dem schnellen Darko Churlinov oder Roberto Massimo zu beginnen.

Das Mittelfeld könnte so bleiben, da Klement, Castro und Endo das Geschehen über große Strecken im Griff hatten. Sollte Didavi fit werden, könnte auch er anstelle von Castro oder Klement beginnen.

Im Sturm sollte Matarazzo vielleicht mal umdenken und Nico Gonzalez in die Mitte stellen, beflügelt von Wamangituka und Egloff oder Churlinov. So hätten die Stuttgarter absolute Geschwindigkeit und Technik im Offensivverbund und könnten ordentlich rotieren und den Gegner in Bewegung halten. Gomez und Al Ghaddioui sind Vollblut-Strafraumstürmer, aber eben von der alten Schule und nicht gerade lauffreudig und umtriebig.