Darum wäre Koeman die perfekte Wahl für Barça

Ronald Koeman ist als neuer Trainer des FC Barcelona im Gespräch
Ronald Koeman ist als neuer Trainer des FC Barcelona im Gespräch / ANP Sport/Getty Images
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Der FC Barcelona steht nach dem 2:8-Debakel gegen den FC Bayern vor dem Umbruch. Nach der Entlassung von Trainer Quiqe Setien suchen die Katalanen einen neuen Trainer für diese Aufgabe und haben offenbar Ronald Koeman ganz oben auf der Liste. Der Niederländer wäre perfekt für den Job.

Ronald Koeman hat schon einiges erreicht in seiner Karriere: Er gewann als Spieler zahlreiche Meisterschaften, mehrfach den Europapokal der Landesmeister und wurde Europameister mit den Niederlanden. Auch als Trainer gewann er mehrere Titel in den Niederlanden, in Portugal und in Spanien. Als bislang einziger Mensch überhaupt war er zudem sowohl als Trainer als auch als Spieler für die drei großen Klubs in den Niederlanden (Feyenoord Rotterdam, Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven) tätig.

Nun soll Koeman den FC Barcelona aus seinem Loch einer titellosen Saison herausführen und einen veralteten Kader wieder auf Vordermann bringen. Für Koeman eine Herzensangelegenheit: Von 1989 bis 1995 spielte er für Barça unter dem großen Johan Cruyff, als die Katalanen vier Mal in Folge spanischer Meister wurden. Koeman hat eine große Zuneigung für den FC Barcelona und der Klub auch zu ihm.

Doch auch rein sportlich passt Koeman zu Barça. Zum einen, weil er die Cruyff-DNA des attraktiven Fußballs im 4-3-3-System verinnerlicht hat und zum anderen, weil er in der Vergangenheit schon bewiesen hat, dass er strauchelnde Größen wieder auf Kurs bringen kann. 2011 übernahm Koeman Feyenoord Rotterdam, das seit Jahren seinem Potenzial hinterher lief und gerade nur Zehnter in der Eredivisie geworden war. Koeman machte Feyenoord in seinen drei Jahren wieder zu einem Spitzenteam und züchtete mit Giovanni van Bronckhorst als Assistenten bereits den Trainer heran, der 2016 mit den Rotterdamern die Meisterschaft gewann.

Koeman machte die Niederlande wieder stark

Auch die niederländische Nationalmannschaft befand sich in einem tiefen Tal, als Ronald Koeman im Februar 2018 antrat. Die Weltmeisterschaft in Russland, und damit das zweite große Turnier in Folge, wurde verpasst und der Fußball, den Oranje bot, war zum abgewöhnen. Koeman brachte frischen Wind hinein, gab Youngstern wie Frenkie de Jong oder Mathijs de Ligt früh Chancen, sich zu beweisen und schaffte es, dass die Elftal wieder attraktiven und gleichzeitig erfolgreichen Fußball spielte.

Frenkie de Jong gab sein Debüt in der Nationalmannschaft unter Ronald Koeman und spielt mittlerweile in Barcelona
Frenkie de Jong gab sein Debüt in der Nationalmannschaft unter Ronald Koeman und spielt mittlerweile in Barcelona / VI-Images/Getty Images

Die Europameisterschaft 2020 sollte Koemans Höhepunkt werden und seine Entwicklung des Teams würdig abschließen. Daraus wurde leider nichts, da die EM verschoben wurde - und nun klopft mit Barça sein Herzensklub an die Tür. Koeman hat den KNVB bereits um die Freigabe gebeten, er möchte unbedingt die Herausforderung annehmen, auch den großen FC Barcelona wieder zurück zu alter Stärke zu führen.

Der KNVB wird Koeman ziehen lassen

Koeman hatte laut Voetbal International eine Klausel im Vertrag, die es ihm nach der Europameisterschaft ermöglicht hätte, zu den Katalanen zu wechseln. Doch inwiefern diese Klausel nach dem verschobenen Turnier nun gilt, muss geklärt werden. Wahrscheinlich wird der niederländische Verband seinem Trainer, der eigentlich noch bis nach der Weltmeisterschaft 2022 unter Vertrag steht, aber keine Steine in den Weg legen, so schmerzhaft es auch wäre.

Ronald Koeman würde sich mit dem Wechsel selbst enorm unter Druck setzen, denn sollten die Ergebnisse nicht von Anfang an stimmen, dürften die Rufe nach der Vereinslegende Xavi schnell laut werden. Und Koeman wird Zeit brauchen. Der 57-Jährige hat aber in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass er ins wanken geratene Spitzenteams wieder zum Stehen bringen kann und wäre deshalb die perfekte Wahl für den FC Barcelona.