"Da waren nur unsere Fans erstligatauglich" - Die S04-Stimmen zur Pleite gegen Hoffenheim
Von Simon Zimmermann
Über 10.000 mitgereiste Fans machten das Duell zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Schalke 04 zum Abschluss des 27. Bundesliga-Spieltags zum Heimspiel für die Knappen. Für S04 setzte es in Sinsheim trotz des überwältigenden Supports der eigenen Anhänger eine ganz bittere 0:2-Pleite, mit der Schalke wieder die Rote Laterne übernimmt.
Trainer Thomas Reis war nach dem Schlusspfiff mächtig angefressen. Die Stimmen zum Spiel:
Thomas Reis
Über die erste Halbzeit: "In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht stattgefunden, waren viel zu passiv. Da waren nur unsere Fans erstligatauglich. Wir haben die Gegenspieler laufen lassen und den Hoffenheimern einige Torchancen gewährt. Die erste Halbzeit hatte mit einem Kampf um den Klassenerhalt nichts zu tun. Wenn der Gegner in jedem Zweikampf mehr möchte, das ist etwas, das ich nicht akzeptiere. Wenn der Gegner qualitativ besser besetzt ist, musst du eine größere Mentalität zeigen. Das habe ich in der ersten Halbzeit von meiner Mannschaft nicht gesehen."
Über die zweite Halbzeit: "Im zweiten Durchgang haben wir alles versucht. Dann bekommst du einen Elfmeter gegen dich, der auch noch wiederholt wird. Wir hatten ein, zwei Gelegenheiten, durch die wir wieder hätten herankommen können. Über 90 Minuten waren wir heute nicht in der Lage, etwas mitzunehmen."
Über das Heimspiel gegen Hertha am kommenden Freitag: "Auch wenn die Niederlage wehtut, gilt es jetzt, weiterzumachen. Wir haben am Freitag ein sehr wichtiges Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen, vielleicht auch müssen, um im Rennen zu bleiben. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir zu Hause ein anderes Gesicht zeigen werden."
Ralf Fährmann
Über das Spiel: "Wenn man sich ansieht, wie die Tore gefallen sind, war es bitter. Aber wenn man die Torchancen heranzieht, dann war es trotz der beiden Aluminiumtreffer einfach zu wenig von uns. Hoffenheim hatte mehr Ballbesitzanteile, bessere Spielphasen, mehr Torchancen. Der Trainer hat angesprochen, dass genau das gefehlt hat, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Das war von dem einen oder anderen ein Stück weit zu wenig."
Marius Bülter
Über das Spiel: "Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht gut gemacht. Hoffenheim hat es geschafft, mit einem einfachen langen Ball immer wieder gefährlich zu werden. Jeder wusste um die Bedeutung dieses Spiels und welche Chance damit einherging. Wenn man die nicht nutzt, insbesondere auf diese Art und Weise in der ersten Halbzeit, dann ist das extrem bitter. Im zweiten Durchgang haben wir uns ins Spiel hineingebissen, haben alles versucht, sicherlich war es auch dann nicht unser bestes Spiel, aber zumindest haben wir die Grundtugenden auf den Platz gebracht. Es geht nur, wenn wir zusammenhalten – das haben die Fans nach dem Spiel gezeigt."
Zum Start des 28. Spieltags empfängt S04 in der eigenen Arena die Hertha aus Berlin. Für beide Teams ist dieses Duell im Kampf um den Klassenerhalt vorentscheidend. Der Verlierer hat wohl nur noch Chancen auf die Relegation, der Gewinner kann zumindest noch auf den direkten Klassenerhalt schielen.
Die Ausgangslage im Tabellenkeller
Platz | Klub | Punkte | Tore |
---|---|---|---|
13 | Augsburg | 29 | -15 |
14 | Hoffenheim | 28 | -9 |
15 | Bochum | 26 | -30 |
16 | Stuttgart | 23 | -15 |
17 | Hertha | 22 | -19 |
18 | Schalke | 21 | -29 |
Durch den Sieg des VfB Stuttgart in Bochum ist zumindest Rang 15 nicht deutlich weiter entfernt, auch wenn sich Hoffenheim mit dem dritten Sieg in Folge ein leichtes Polster verschafft hat.