Schiri-Wut beim BVB: Die Stimmen zum Champions-League-Aus
Von Jan Kupitz
Der BVB ist raus aus der Champions League! Nach Abpfiff richtete sich der Zorn der Schwarzgelben vor allem auf den Schiedsrichter.
Nach zehn Siegen in Folge musste Borussia Dortmund am Dienstagabend mal wieder eine Niederlage hinnehmen - und zwar eine ganz bittere: Das 0:2 beim FC Chelsea bedeutete das Achtelfinal-Aus des BVB.
Betrachtet man die Leistungen über beide Spiele, muss man sich eingestehen, dass das Weiterkommen der Londoner in Ordnung geht. Insbesondere im Rückspiel an der Stamford Bridge war Chelsea das klar überlegene und bessere Team.
"Es war nach zwei Spielen verdient, dass Chelsea weitergekommen ist", gestand BVB-Trainer Edin Terzic nach Abpfiff bei Amazon Prime, schob aber nach, dass es sein Team "genauso verdient gehabt" hätte. "Es ist unfassbar bitter, wir sind extrem enttäuscht. Es waren zwei extrem enge Spiele. Am Ende hat es einfach nicht gereicht. Es waren zwei Spiele auf absoluter Augenhöhe."
"Chelsea musste heute kommen und hat das gut gemacht", musste auch Emre Can anerkennen. "Am Ende haben wir zu wenige Chancen herausgespielt, das muss man auch ehrlich sagen, und auch kein Tor gemacht."
"Der Schiri, der war heute daran Schuld. "
- Emre Can über das BVB-Aus
Die primäre Schuld am Ausscheiden sah Can aber nicht bei seinem Team und dem offensiv ungefährlichen Auftreten, sondern vor allem beim Schiedsrichter Danny Makkelie, der sich insbesondere mit der Wiederholung des Handelfmeters keine Freunde beim BVB gemacht hat.
"Der Schiri, der war heute daran Schuld. Es ist mir scheißegal, wer vorher reingelaufen ist, er [Havertz] trifft den Pfosten, fertig, aus. Er [Makkelie] war das ganze Spiel schon arrogant", polterte Can emotional und war gar nicht zu beruhigen.
"Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht", befand der formstarke Sechser. Daher müsse man sich nach dem Ausscheiden nicht schämen. "Am Ende haben wir unverdient auch wegen dem Schiedsrichter verloren. Wir spielen an der Stamford Bridge, vielleicht hat er Angst vor den Fans. Dann soll die UEFA irgendwie einen anderen Schiedsrichter schicken. Es geht einfach nicht. Und es tut extrem weh, hier wegen einem Schiedsrichter auszuscheiden."
Auch Marius Wolf, der den Handelfmeter unglücklich verursacht hatte, fand kritische Worte in Richtung des Unparteiischen: "Der Schiri hat nicht mit sich reden lassen. Ich wollte, dass er es mir erklärt. [...] Es ist keine Absicht und ich gehe nicht zum Ball. Ich hab meinen Arm am Körper und drehe mich noch weg", schilderte er die Szene aus seiner Sicht.
Edin Terzic sprach von einer "sehr harten Entscheidung, da Elfmeter zu geben". "Der Ball ist an der Hand, aber aus welcher Distanz er kommt und ob man da die Körperfläche vergrößert", haderte er. "Aber viel bitterer ist, dass er dann auch noch wiederholt wird. Ich wäre sehr gespannt gewesen, ob er ihn auch wiederholen lassen hätte, wenn er drin gewesen wäre."
Sammer greift Makkelie an
BVB-Berater Matthias Sammer, der die Partie als Experte bei Amazon Prime begleitet hatte, sah ebenfalls ein, dass Chelsea "in beiden Spielen verdient weitergekommen [ist] - das muss man anerkennen".
Doch auch Sammer war wegen der Elfmeter-Szene nicht zu beruhigen: "Der Elfmeter plus die Wiederholung sind ein handfester Skandal. Es ist nicht das erste Mal, dass es Borussia Dortmund passiert. Sowas geht einfach nicht."
Makkelie sei ein "sehr, sehr arroganter Mensch", schimpfte Sammer. "Für solche Konstellationen gibt es Persönlichkeiten. Als Schiedsrichter hast du eine gewisse Persönlichkeit. [Ben] Chilwell ist der erste Spieler, der reinläuft. Die Wiederholung macht sportlich keinen Sinn."