Unfassbar: BVB-Youngster Kamara erneut von Sevilla-Kicker rassistisch beleidigt

BVB-Youngster Abdoulaye Kamara wurde erneut Opfer von rassistischen Äußerungen
BVB-Youngster Abdoulaye Kamara wurde erneut Opfer von rassistischen Äußerungen / Christof Koepsel/GettyImages
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Beim Aufeinandertreffen zwischen dem FC Sevilla und Borussia Dortmund in der UEFA Youth League ist es erneut zu mehr als unschönen Szenen gekommen. Bereits in der vergangenen Woche erklärte BVB-Talent Abdoulaye Kamara, dass er von einem Gegenspieler mehrfach in Form von Gesten und Affenlauten rassistisch beleidigt worden sei. Nun haben sich am Dienstag die Dinge wiederholt.


Die BVB-Junioren haben in der UEFA Youth League zwar einen wichtigen Sieg gegen Sevilla eingefahren, jedoch rückte dieser angesichts der Geschehnisse in den Hintergrund. Opfer der rassistischen Angriffe wurde erneut Abdoulayer Kamara. Besonders brisant: Es soll wie bereits in der Vorwoche Sevillas Alejandro Vazquez gewesen sein, von dem diese unfassbare Verhaltensweise ausging.

Wie schon in der Vorwoche haben die Unparteiischen zum Ärger der Borussia erneut nichts bemerkt. "Es hat dieselben Beleidigungen und Affenlaute wie vergangene Woche gegeben. Ein Sanitäter hat es gehört und bestätigt. Ich habe den Schiedsrichter-Assistenten darauf aufmerksam gemacht. Aber der Schiedsrichter sagt, er habe nichts gehört und es stehe Aussage gegen Aussage", erklärte BVB-Coach Mike Tullberg gegenüber den Ruhr Nachrichten.

Tullberg ist ganz und gar nicht einverstanden damit, wie mit dem erneuten Vorfall umgegangen wurde. "Ich konnte es nicht glauben, aber ein UEFA-Offizieller hat tatsächlich angefangen, mit mir zu diskutieren, wie ein Affe klingt und was ein Affe sagt. Das war unfassbar", ärgerte sich der Junioren-Coach verständlicherweise. Auch die Reaktion des Schiedsrichter bezeichnete er als "nicht ok" und stellte die Frage, wie man beweisen soll, "dass es Beleidigungen gegeben hat".

BVB-Kicker entscheiden sich gegen Spielabbruch

Zur Halbzeitpause nahm der BVB-Coach den bereits verwarnten Kamara vom Feld um ihn zu schützen. Auch ein Spielabbruch stand erneut zur Debatte, jedoch wollten die Dortmund-Kicker die offene Rechnung auf dem Platz begleichen. "Ich habe den Jungs in der Halbzeit wieder gesagt, wir können in der Kabine bleiben. Aber die Jungs haben gesagt: 'Nein, Trainer - wir geben sportlich die Antwort und wir gewinnen das Spiel'", beschrieb Tullberg die Diskussionen in der Kabine.

Trotz des Sieges wäre es vielleicht besser gewesen, wirklich ein Zeichen zu setzen und das Spiel abzubrechen. Jedenfalls scheint aus dem Vorfall von letzter Woche niemand gelernt zu haben. Man müsste ja meinen, dass das Schiedsrichter-Team für das Thema sensibilisiert sein müsste, wenn es bereits zu einem Vorfall gekommen war. Traurig ist auch die Tatsache, dass das Verhalten von Vazquez nicht vom Verein genauer untersucht und bestraft wurde. Rassistische Äußerungen eines Spielers darf ein Klub nicht tolerieren und auch Mitspieler hätten dieses Verhalten erkennen und melden können. Leider deutet nichts darauf hin, als hätte der erneute Vorfall irgendwelche Konsequenzen. Aber wie man so schön sagt: "Irgendwann kommt im Leben alles zurück".


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