Eine Einordnung der aktuellen Transfergerüchte rund um den BVB

Angeblich das nächste Transferziel des BVB: Ben Godfrey
Angeblich das nächste Transferziel des BVB: Ben Godfrey / Pool/Getty Images
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Es soll ein ruhiger Transfersommer beim BVB werden, doch die Gerüchteküche kennt trotz der Corona-Krise keine Pause. Deshalb gibt es einige Spieler, die mit einem Wechsel nach respektive weg aus Dortmund in Verbindung gebracht werden. 90min wagt eine Einordnung.


1. Jadon Sancho - Vieles deutet auf einen ruhigen Sommer hin

Jadon Sancho beim Aufwärmen
Jadon Sancho beim Aufwärmen / Lars Baron/Getty Images

Aufgrund der Corona-Krise ist ein Verkauf von Jadon Sancho unwahrscheinlicher als noch vor einem halben Jahr. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge stehen die Rahmenbedingungen für einen Wechsel fest: Bis August soll ein Verein mindestens 120 Millionen Euro auf den Tisch legen, dann sind die Dortmunder Bosse gesprächsbereit.

Als einziger ernstzunehmender Kandidat wird Manchester United gehandelt, doch die Berichterstattung ist widersprüchlich. Einerseits heißt es, die Red Devils würden sich zurückziehen, andererseits wolle man doch einen Vorstoß wagen.

Ungeachtet dessen läuft ihnen die Zeit davon. Und jeder Tag, der ohne neue Meldung vergeht, ist ein Indiz dafür, dass Sancho auch in der kommenden Saison für den BVB auflaufen wird. Demzufolge dürfte es ein ruhiger Transfersommer werden - doch damit geht auch einher, dass nicht viel Geld investiert wird.


2. Jude Bellingham - Auf der Zielgeraden

Jude Bellingham wird ziemlich sicher ein Dortmunder
Jude Bellingham wird ziemlich sicher ein Dortmunder / Nathan Stirk/Getty Images

Dass Dortmund Interesse an Jude Bellingham hat, ist ein offenes Geheimnis. Und auch, dass der 17-jährige Mittelfeldspieler von Birmingham City bereits seine Zusage gegeben haben soll, wurde in den vergangenen Wochen mehrfach vermeldet.

Einzig der Ablöse-Poker entscheidet über einen Transfer, von einer Einigung sollen beide Klubs aber nicht mehr weit entfernt sein. Laut der Times bietet der BVB 23 Millionen Euro, der englische Zweitligist verlange aber eine leicht höhere Summe. Die Verantwortlichen werden also noch ein wenig Geduld aufbringen müssen, in Gefahr scheint der Transfer aber nicht zu sein. Alles deutet darauf hin, dass Bellingham ein Borusse wird.


3. Ben Godfrey - Reine Spekulation

Ben Godfrey im Zweikampf
Ben Godfrey im Zweikampf / Pool/Getty Images

Nach dem Abstieg droht Norwich City der Verlust einiger Spieler. Zu den möglichen Verkaufskandidaten soll Ben Godfrey zählen. Der 22-jährige Innenverteidiger steht laut der britischen Sun beim BVB auf dem Zettel, auch RB Leipzig habe ihn im Visier.

Norwich fordere mindestens 28 Millionen Euro, Sky Sports beziffert die Ablösesumme sogar auf 55 Millionen Euro. Spätestens ab diesem Punkt dürfte klar sein, dass Godfrey für Dortmund nicht in Frage kommt. Weder wollen die Verantwortlichen eine solche Summe zahlen, noch können sie diese stemmen. Schon die 40 Millionen Euro, die Inter Mailand an Real Madrid für Achraf Hakimi gezahlt hat, waren dem Vizemeister zu viel. Warum sollte dann eine ähnliche Summe für Godfrey gezahlt werden? Zumal in der Innenverteidigung kein Bedarf herrscht.


4. Leonardo Balerdi - Eine Trennung wäre das Beste

Leonardo Balerdi vor dem Abschied
Leonardo Balerdi vor dem Abschied / INA FASSBENDER/Getty Images

Nach einem ersten Gerücht aus Frankreich haben sich die Anzeichen auf einen Wechsel von Leonardo Balerdi zu Olympique Marseille verdichtet. Laut BILD hat der Argentinier bereits vor Monaten die Freigabe für einen Wechsel erhalten, und dem argentinischen Radiosender Radio Rivadavia zufolge soll Balerdi kurz vor einer Unterschrift beim französischen Spitzenklub stehen.

In den vergangenen Tagen ist es wieder etwas ruhiger um Balerdi geworden, eine Trennung wäre für alle Beteiligten allerdings noch immer das Beste. In der Dortmunder Innenverteidigung ist die Konkurrenz zu groß; dass sich seine Situation in der neuen Saison ändern wird, ist nicht zu erwarten. Andernorts könnte Balerdi die dringend benötigte Spielpraxis sammeln und sich entweder für ein Comeback beim BVB oder für einen anderen Verein empfehlen. Der Platz auf der Ersatzbank ist dagegen überhaupt nicht förderlich.


5. Nico Schulz - Ein Wechsel ist eigentlich nicht vorstellbar

Nico Schulz auf der Ersatzbank
Nico Schulz auf der Ersatzbank / DeFodi Images/Getty Images

Laut BILD steht Nico Schulz nach nur einem Jahr auf der Streichliste. Der Linksverteidiger hat nach seinem Wechsel von der TSG Hoffenheim enttäuscht, ist hinter Raphael Guerreiro nur die zweite Wahl.

Bei einem passenden Angebot soll der deutsche Nationalspieler gehen dürfen - wirtschaftlich nachvollziehbar, für das Mannschaftsgefüge aber nicht gut. Dann wäre Guerreiro nur die einzige Wahl auf der linken Abwehrseite, und ob der BVB einen adäquaten Ersatz für Schulz verpflichten kann, ist ob der geringen Bewegung auf dem Transfermarkt fraglich. Denn die Vereine wollen wegen der Corona-Krise zwar weniger Geld als üblich in die Hand nehmen, doch die Ablöseforderungen für Leistungsträger bleiben unverändert. Darum sollte Schulz gehalten werden.