Viel Schatten, wenig Licht: Zorcs Transferbilanz im defensiven Mittelfeld der letzten 10 Jahre

Michael Zorc hatte in den letzten Jahren häufig kein gutes Händchen für Mittelfeldspieler
Michael Zorc hatte in den letzten Jahren häufig kein gutes Händchen für Mittelfeldspieler / Stuart Franklin/GettyImages
facebooktwitterreddit

Borussia Dortmund hat immer wieder mal mit kleineren oder größeren Problemen im Kader zu kämpfen. Eine Schwachstelle ist derzeit die Position vor der Abwehr.

Wirft man einen Blick in die Vergangenheit erkennt man, dass es nach dem grandiosen Duo Sven Bender & Ilkay Gündogan kaum mehr Spieler gab, die sich richtig etabliert haben. Wir geben einen Überblick über die Zorc-Transfers der letzten Jahre, die alle nur mäßig oder gar nicht eingeschlagen haben:


1. Axel Witsel

Axel Witsel
Axel Witsel wird den BVB im Sommer verlassen / Matthias Hangst/GettyImages

Beim BVB: 2018 - 2022

Der belgische Mittelfeldspieler wechselte im Sommer 2018 aus China zum BVB. Zu Beginn seiner Zeit glänzte Witsel genau mit den Fähigkeiten, die man von ihm erwarten konnte. Der Routinier ging voran und legte ein sicheres Passspiel an den Tag, wodurch Struktur ins Spiel kam. Der Belgier baute aber schon eine Saison später etwas ab und verletzte sich schwer an der Achillessehne. Von dieser Verletzung hat sich der 33-Jährige seitdem nie so ganz erholt.

2. Julian Weigl

UEFA Champions League"FC Barcelona v Borussia Dortmund"
Julian Weigl im BVB-Trikot / ANP/GettyImages

Beim BVB: 2015 - 2020

Julian Weigl wechselte im Jahr 2015 mit 19 Jahren von 1860 München zu Borussia Dortmund. Thomas Tuchel setzte schon früh auf die Dienste des Sechsers, wodurch dieser schnell gesetzt war. Weigl überzeugte mit einem sicheren und präzisen Passspiel und agierte exzellent in der Spieleröffnung.

Im weiteren Verlauf seiner BVB-Zeit fielen seine Defizite in Punkto Zweikampfhärte und Dynamik mehr ins Gewicht, wodurch er seinen Platz verlor. Weigl blieb ein wichtiger Bestandteil und hatte auch immer wieder gute Phasen, kam aber nie mehr dauerhaft auf einen grünen Zweig. Sein Wechsel zu Benfica war sicherlich ein guter Zug.

3. Emre Can

Emre Can, Youssoufa Moukoko
Emre Can (r.) / Markus Gilliar/GettyImages

Beim BVB: Seit 2020

Emre Can kam mit den klarem Anspruch von Juventus Turin, Führungsspieler zu werden. Es ist jedoch höchst zweifelhaft, ob er diesen Ansprüchen auch gerecht werden kann. Can sieht sich vermutlich selbst als Leader, ist aber im Endeffekt auch immer wieder derjenige, der in wichtigen Spielen schwere Fehler einbaut. Ein wenig mehr Selbstreflexion würde Can ab und an sicher gut tun. Seine Athletik und Zweikampfhärte sind überzeugend, in Summe ist er jedoch kein verlässlicher Leistungsträger.

4. Gonzalo Castro

Gonzalo Castro
Gonzalo Castro / Soccrates Images/GettyImages

Beim BVB: 2015 - 2018

Castro hat sich im Jahr 2015 nach zehn Jahren als Leverkusen-Profi für den Schritt zu Borussia Dortmund entschieden. Mit seiner fußballerischen Klasse hätte er sicherlich das Potenzial dazu gehabt, dem BVB zu helfen. Letztlich erwies sich Castro aber in Sachen Tempo und Athletik als nicht stark genug, um dem Spiel der Dortmunder gerecht zu werden.

Castro gelang es nie so ganz, sich einen Platz im Team zu erobern, selbst wenn er in drei Jahren 112-mal für Schwarz-Gelb zum Einsatz kam. Letztlich entschied er sich im Jahr 2018 dafür, den BVB aufgrund von fehlender Perspektive in Richtung Stuttgart zu verlassen.

5. Sebastian Rode

Sebastian Rode
Sebastian Rode / Power Sport Images/GettyImages

Beim BVB: 2016 - 2019

Nachdem klar wurde, dass Sebastian Rode beim FC Bayern keine Chance haben würde, entschied er sich im Sommer 2016 für einen Wechsel nach Dortmund. Dort wurde der Mittelfeld-Mann aber von unzähligen Verletzungen zurückgeworfen, wodurch er nie ein echter Faktor bei Schwarz-Gelb werden konnte. Erst mit seinem Wechsel zurück zur Eintracht konnte Rode an seine früheren Leistungen anschließen.

6. Thomas Delaney

Thomas Delaney
Thomas Delaney / Matthias Hangst/GettyImages

Beim BVB: 2018 - 2021

An Thomas Delaney schieden sich absolut die Geister. Manch einer feierte den kampfstarken Dänen für seine Mentalität, Zweikampfstärke und Verlässlichkeit. Andere fanden hingegen, dass der defensive Mittelfeldspieler mit dem Ball einfach zu wenig anfangen könne.

Delaney ist wahrlich kein Techniker vor dem Herrn und verfügt demnach nicht über ein komplettes Skillset. Dennoch kam er in seinen vielen Jahren beim BVB häufig zum Einsatz, schaffte es aber nie zum unumstrittenen Leistungsträger.

7. Nuri Sahin (nach seiner Rückkehr)

Nuri Sahin
Nuri Sahin / Boris Streubel/GettyImages

Beim BVB: 2013 - 2018

Vor seinem Wechsel zu Real Madrid sah alles danach aus, als würde Nuri Sahin ein absoluter Weltklasse-Mittelfeldspieler werden. Der technisch beschlagene Türke schaffte es früh aus der eigenen Jugend in den Profi-Kader und nur wenig später zum Stammspieler und Leistungsträger.

Der Wechsel zu Real Madrid war jedoch gleichzeitig auch der Bruch in seiner Karriere. Sahin kehrte zwar noch mal zum BVB zurück, konnte aber nie mehr an seine alten Leistungen anschließen. Die Rückholaktion war aus sportlicher Sicht insgesamt eine Enttäuschung.

8. Kevin Kampl

Kevin Kampl
Kevin Kampl / Boris Streubel/GettyImages

Beim BVB: 2015

Kevin Kampl wechselte im Sommer 2015 zu Borussia Dortmund. Der Mittelfeldspieler war bei den Schwarz-Gelben wie zuvor bei RB Salzburg als Flügelspieler eingeplant, kam dort aber kaum zum Zug. Demnach verkaufte Dortmund den Spieler ein halbes Jahr später mit leichtem Verlust nach Leverkusen, wo dieser sich im Mittelfeld-Zentrum festigte und auch heute noch bei RB Leipzig zumindest teilweise Leistungsträger ist.


Alles rund um den BVB bei 90min:

Alle BVB-News
Alle Bundesliga-News
Alle Transfer-News