BVB gegen FC Bayern: Auf diese vier Schlüsselduelle kommt es ganz besonders an

Borussia Dortmund möchte den FC Bayern vom Thron stoßen: Auf diese Key-Duelle kommt es besonders an
Borussia Dortmund möchte den FC Bayern vom Thron stoßen: Auf diese Key-Duelle kommt es besonders an /
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Kein Bundesliga-Spiel weist auch nur ansatzweise eine derart große Brisanz auf wie der Klassiker Borussia Dortmund gegen FC Bayern. Am Samstagabend dürfen wir uns auf einige packenden Duelle zwischen den besten Bundesligaspielern freuen. Wir werfen einen näheren Blick auf die vielleicht entscheidenden Duelle, die im Top-Spiel auf uns warten.

1. Erling Haaland - Dayot Upamecano & Lucas Hernández

Dayot Upamecano, Erling Haaland
Maja Hitij/GettyImages

Kein Duell wird mit so viel Spannung erwartet, wie das erneute Aufeinandertreffen von Erling Haaland und Dayot Upamecano. Der Münchner wird in Erinnerung an das Pokalfinale 2020 ein paar schlaflose Stunden vor dem Duell haben. Bei der 1:4-Niederlage mit RB Leipzig sah der Franzose überhaupt kein Land gegen Haaland. Der Norweger ließ seinen Gegenspieler teilweise wie einen Schuljungen aussehen und erzielte zwei Treffer.

Zu Saisonbeginn gelang es Upamecano dann jedoch, Haaland im Supercup mehr oder weniger aus dem Spiel zu nehmen. Allerdings offenbarte er insbesondere gegen den Gladbacher Embolo, dass er mit physisch und athletisch starken Angreifern noch immer seine Mühe hat. Dies ist überraschend, zumal der Bayern-Verteidiger auch sehr athletisch ist. Allerdings ist er es gerade deswegen nicht gewohnt, dass andere Spieler ähnlich stark veranlagt sind. Nagelsmann erklärte demnach, dass Upamecano lernen müsse, sein Spiel entsprechend anzupassen. Das Duell mit Haaland wird eine ganz besondere Bewährungsprobe.

Gleiches gilt in Prinzip für Lucas Hernández. Der 80-Millionen-Mann wurde zuletzt heftig von Lothar Matthäus kritisiert. Der Rekord-Nationalspieler bescheinigte dem Abwehrspieler erhebliche Tempodefizite, die vor allem gegen die Tiefenläufe von Haaland negativ ins Gewicht fallen könnten. Der Franzose wird sehr aufmerksam sein müssen, ansonsten wird es vor allem bei schnellen Dortmunder Gegenstößen schwer werden, den Norweger zu stoppen.

Wenn Haaland mit seiner brachialen Schussgewalt aber direkt vor dem Tor auftaucht, hilft ohnehin nur noch das Beten zum lieben Gott oder Torwart-Genie Manuel Neuer.

2. Mats Hummels vs Robert Lewandowski

Hummels, Lewandowski
FEDERICO GAMBARINI/GettyImages

Wer innerhalb von einer Saison 41 Bundesliga-Tore erzielen kann, der steht in einem derartigen Spitzenspiel natürlich ganz besonders im Fokus. Robert Lewandowski hat gegen die Borussen eine grandiose Torquote vorzuweisen. Ganze 20 Buden konnte der Angreifer gegen seinen Ex-Verein erzielen. Der Bayern-Star ist extrem schwer zu verteidigen, weil er sich ohne Ball überragend bewegt und mit Ball kaum von diesem zu trennen ist. Der 33-Jährige ist aus jeder Lage brandgefährlich und kann von der einen auf die andere Sekunde ein Spiel entscheiden.

Auf Gegenspieler Mats Hummels wartet demnach am Samstag ein ganz hartes Brett. Hilflos ausgeliefert ist der 32-Jährige dem besten Mittelstürmer der Welt aber auch nicht. Der Routinier verfügt über jede Menge Top-Spiel-Erfahrung, ein gutes Stellungsspiel und hat auch die Körpermasse und Größe, um für den Münchner ungemütlich zu werden. Zudem fällt die größte Schwäche von Hummels, nämlich seine Geschwindigkeit, gegen Lewandowski nicht ganz so stark ins Gewicht.

Der Pole ist zwar im direkten Vergleich wesentlich schneller, jedoch ist sein Spiel nicht wirklich auf Sprintstärke ausgelegt. Der 33-Jährige ist kein Konterspieler oder ein Typ wie Haaland, der lange Sprints in die Tiefe anzieht. Dafür ist er jedoch sehr handlungsschnell und weiß genau, in welchen Momenten er sich wohin bewegen kann. Hummels kennt praktisch alle Tricks und Kniffe der Top-Stürmer dieser Welt. Ob das allerdings reicht, um die Münchner Tormaschine zu bremsen, darf bezweifelt werden.

3. Thomas Meunier - Leroy Sané & Alphonso Davies

Sané, Davies
TOBIAS SCHWARZ/GettyImages

Zu den entscheidenden Fragen gehört definitiv, ob Borussia Dortmund die Flügel dicht machen kann. In der Champions League klappte dies überhaupt nicht, weswegen den Dortmund-Fans im Vorfeld der Partie Angst und Bange ist. Der wohl schwerste Job kommt auf Thomas Meunier zu, weil die linke Seite der Bayern offensiv einfach ein Traum ist.

Leroy Sané ist ein ständiger Gefahrenherd und kann den Dortmunder an guten Tagen definitiv auseinandernehmen. Gegen die Beweglichkeit, Technik und Schnelligkeit des Münchners kann Meunier einfach nicht mithalten. Erschwerend hinzu kommt natürlich, dass Sané in Person von Alphonso Davies auch noch hervorragende Unterstützung erhält.

Meunier wird einiges an Hilfe aus dem Mittelfeld benötigen, um den Münchner Schnellzug stoppen zu können. Verwundbar ist der BVB auf der rechten Seite definitiv. Stellt sich nur die Frage, ob Meunier und Co den Schaden soweit begrenzen können, dass am Ende doch noch ein Sieg herausspringen kann.

4. Emre Can - Corentin Tolisso

Emre Can
Boris Streubel/GettyImages


Emre Can hat bislang eine Saison mit Höhen und Tiefen hinter sich. Was man aber mit Gewissheit sagen kann, ist die Tatsache, dass der frühere Münchner auf das Duell brennen wird. Allerdings ist dies bei Can keine Garantie dafür, dass die Leistung auch stimmen wird. Der athletische und zweikampfstarke Mittelfeldspieler kann in Top-Spielen über sich hinauswachsen, aber auch vollkommen untergehen.

Corentin Tolisso fällt die gleichermaßen schwierige und wichtige Aufgabe zu, Joshua Kimmich zu ersetzen. Der Franzose präsentierte sich zuletzt stark und zeigte vor allem einen formidablen Spielaufbau. Borussia Dortmund wird aber sicher noch mal ein ganz anderer Prüfstein. Wir dürfen gespannt sein, ob er die Last und auch die Hoffnungen auf seinen Schultern tragen kann.

Can gegen Tolisso gehört zu den ganz entscheidenden Duellen im Mittelfeld. Schließlich werden Top-Spiele in der Regel genau hier entschieden. Zwischen den beiden Spielern dürfte es also ordentlich krachen. Der Bayern-Profi darf sich körperlich nicht unterkriegen lassen. In Summe hat er fußballerisch durchaus die größeren Möglichkeiten, dass Spiel für den FC Bayern positiv zu gestalten. Entscheidend wird aber auch sein, wer die Bälle fordert, präsent ist und wenn nötig auch mal dazwischen haut.