17 Tore nach dem Seitenwechsel: Geduldige Dortmunder belohnen sich spät

Die Offensive von Borussia Dortmund kommt meist erst nach dem Seitenwechsel ins Rollen
Die Offensive von Borussia Dortmund kommt meist erst nach dem Seitenwechsel ins Rollen / DeFodi Images/Getty Images
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Borussia Dortmund ist die Mannschaft der zweiten Halbzeit: Wie der kicker ausrechnete, hat die Mannschaft von Lucien Favre bislang 85 Prozent ihrer Bundesligatore nach der Halbzeitpause erzielt. Das Erfolgsgeheimnis: Den Gegner laufen lassen und die zunehmende Müdigkeit eiskalt bestrafen.

Würden nur die Ergebnisse aus den ersten 45 Minuten zählen, läge Borussia Dortmund mit zehn Punkten auf einem enttäuschenden zwölften Tabellenplatz und hätte seit dem 4:0 über den SC Freiburg am dritten Spieltag kein Bundesligaspiel mehr gewonnen. In der Realität belegt Schwarz-Gelb mit 18 Punkten jedoch Rang zwei und hat nur einen Zähler Rückstand auf den FC Bayern, der sich am Wochenende mit einem 1:1 gegen Werder Bremen begnügen musste.

Der BVB siegte indes mit 5:2 bei Hertha BSC. Matheus Cunha hatte die Hausherren aus der Hauptstadt im ersten Durchgang in Führung gebracht, nach dem Seitenwechsel drehten die Dortmunder die Partie in Person von Erling Haaland, der seinerseits einen Viererpack erzielte. Nach acht Spieltagen stellt die Favre-Elf mit 20 Toren die zweitbeste Offensive nach den Bayern (28), wobei 17 Tore erst in der zweiten Halbzeit erzielt wurden.

Erzielte 10 der 20 Bundesligatore des BVB: Erling Haaland
Erzielte 10 der 20 Bundesligatore des BVB: Erling Haaland / DeFodi Images/Getty Images

Interessant: Die einzigen drei Tore aus den ersten 45 Minuten fielen allesamt im Signal Iduna Park. Der schnellste Treffer war das 1:0 durch Haaland gegen Freiburg nach 31 Minuten, Giovanni Reyna markierte am ersten Spieltag in der 35. Minute das 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach und Marco Reus erzielte das Führungstor im Spitzenspiel gegen den FC Bayern in Minute 45. Das schnellste Auswärtstor erzielte Haaland derweil am Samstagabend in der 47. Minute.

Vielversprechender Ansatz: Konsequent und geduldig spielen

Die BVB-Verantwortlichen sehen in der Vielzahl an Toren nach dem Pausentee keine neugewonnene Stärke ihrer Mannschaft, vielmehr nutze sie schlicht die zunehmende Müdigkeit des Gegners aus und bleibe geduldig. So erläuterte Zorc laut kicker, dass man stets den Ansatz verfolge, "dass wir unsere Gegner in der ersten Hälfte wundspielen und sich dann Räume ergeben". Favre erklärte indes: "Wir sind in der Halbzeitpause ruhig geblieben. Ich habe gesagt, wir sollen so weiterspielen wie in den letzten 15 Minuten der ersten Hälfte und positiv bleiben."

Genau diese Eigenschaften haben die Mannschaft vor einigen Punktverlusten bewahrt, einzig gegen den FC Bayern sollte dies aber nicht gelingen: Gegen den Spitzenreiter stand es zur Pause 1:1, am Ende verlor der BVB mit 2:3.