Bundesliga: Die Saisons mit den meisten Trainer-Entlassungen

In der heutigen Berufswelt gibt es kaum unsichere Jobs als den Trainerposten in der Bundesliga. Wir sehen uns an, in welchen Spielzeiten am meisten Coaches während einer laufenden Saison die Koffer packen mussten.

Bundesliga-Coaches kommen und gehen
Bundesliga-Coaches kommen und gehen / RONNY HARTMANN/GettyImages
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Oft reichen wenige Misserfolge, damit die Coaches der Bundesliga-Teams angezählt und nicht selten auch entlassen werden. In der laufenden Saison stehen wir bei sechs Trainer-Wechseln, womit die Top-10 noch relativ fern liegen. Wie unser Ranking zeigt, sind rasche Trainer-Entlassungen aber kein neues Phänomen, sondern wurden auch schon vor 30, 40 Jahren gerne zelebriert.

Saison

Anzahl Trainerwechsel während der Saison

1983/84

15

2020/21

14

2011/12

14

2006/07

14

2005/06

14

2010/11

13

2003/04

13

1991/92

13

2022/23

12

1983/84

In der Saison 1983/84 haben mit 15 Wechsel in der Saison die meisten Rauswürfe stattgefunden. Interessanterweise waren allerdings nur acht Klubs davon betroffen. Der BVB, der 1. FC Nürnberg und Preußen Münster haben jedoch jeweils dreimal den Trainer ausgetauscht. Gebracht hat es in den meisten Fällen nicht viel. Lediglich beim 1. FC Köln hat sich der Wechsel von Rinus Michels zu Hannes Löhr mit einer Verbesserung von Rang 17 auf Rang sechs absolut ausgezahlt.


2020/21

Wer 2020/21 keinen Trainerposten im Südwesten Deutschlands hatte, der befand sich absolut auf dem Schleudersitz. Abgesehen von Stuttgart, Hoffenheim, Freiburg und Union Berlin haben sich alle Vereine von ihrem Trainer getrennt, wenngleich einige Wechsel erst nach Saisonende stattfanden. Schalke 04 wechselte unter der Saison gleich viermal den Trainer. Gebracht hat es jedoch nichts. Die Knappen stiegen mit 16 Zählern als Tabellen-Letzter ab. Den größten Erfolg erzielte Bo Svensson, der Mainz von Rang 17 auf Rang zwölf führte.


2011/12

In der Saison 2011/12 war Hertha BSC Meister der unerfolgreichen Trainer-Entlassungen. Nach dem Rauswurf von Markus Babbel folgten zwei weitere Wechsel, ehe Otto Rehhagel letztlich übernahm. Dabei fiel die Hertha immer weiter zurück von Rang 11 auf 16. Letztlich stiegen die Berliner in der Relegation gegen Düsseldorf ab. In der gleichen Spielzeit übernahm im Übrigen auch Christian Streich das Ruder und führte den SC Freiburg von Rang 18 auf Rang zwölf.


2006/07

Alemannia Aachen entließ drei Trainer, konnte aber dem Abstieg nicht entkommen. Dies gelang hingegen Huub Stevens, der den HSV von Thomas Doll auf Rang 18 liegend übernahm und an Position sieben nach vorne beförderte. Beim FC Bayern musste Felix Magath seinen Posten räumen, jedoch schaffte es auch Ottmar Hitzfeld nicht, die Münchner als Interimstrainer in die Champions League zu führen.


2005/06

Zehn verschiedene Klubs wechselten in der Spielzeit 2005/06 den Trainer. Die wohl spektakulärste Entlassung geschah beim VfB, wo Giovanni Trappatoni seinen Posten räumen musste. Den größten Erfolg erzielte der 1. FC Nürnberg, indem Hans Meyer den Club von Rang 18 auf Rang acht beförderte.


2010/11

Die Spielzeit 2010/11 hatte es durchaus in sich. Mit Felix Magath beim FC Schalke und Louis van Gaal beim FC Bayern flogen zwei äußerst prominente Coaches. Magath heuerte kurz darauf beim VfL Wolfsburg und rettete den Klub von Rang 17 auf 15.


2004/05

Die ganz spektakulären Entlassungen hatte die Saison nicht zu bieten. Seinen Ruf als Retter wurde Hans Meyer aber einmal mehr gerecht, indem er die Arminia auf Rang 17 übernahm und auf Rang zwölf führte. Die Münchner Löwen hatten weniger Erfolg. Der Trainerwechsel von Falko Götz auf Gerald Vanenburg ließ die Münchner von Rang 15 auf 17 zurückfallen. Seitdem hat 1860 nie wieder den Weg in die Bundesliga gefunden.


1991/92

Der FC Bayern belegte in dieser Spielzeit einen fast schon unvorstellbar schlechten zehnten Rang. Demnach ist es nicht überraschend, dass mit Jupp Heynckes und Sören Lerby zwei Trainer flogen. Nachfolger Erich Ribbeck konnte jedoch auch nicht für die Wende sorgen.


2022/23

Insbesondere zwei Klubs haben in dieser Spielzeit geniale Trainer-Wechsel vollzogen und leben nachhaltig davon. Die Rede ist zum einen natürlich von Bayer 04 Leverkusen, die unter Xabi Alonso von Rang 17 auf sechs nach vorne sprangen und nun das Nonplusultra sind. Ähnlich spektakulär ist der Aufstieg des VfB Stuttgart unter Sebastian Hoeneß. Dieser führte die Schwaben Last-Minute von Rang 18 in die Relegation, schaffte den Klassenerhalt und ist nun Tabellen-Dritter. Bei den Bayern kam Tuchel für Nagelsmann, was nicht für den erhofften Erfolg gesorgt hat.


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