Bruno Guimaraes: Lyons stiller Transfer-Coup

Bruno Guimaraes hat das Spiel von Olympique Lyon sofort verbessert
Bruno Guimaraes hat das Spiel von Olympique Lyon sofort verbessert / Jean Catuffe/Getty Images
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In nur wenigen Spielen für Olympique Lyon hat Bruno Guimaraes bereits eine große Duftmarke hinterlassen und das Spiel der Franzosen verbessert. Die Verpflichtung des 22-Jährigen war ein stiller Transfer-Coup Lyons, den vor allem Sportdirektor Juninho möglich machte.

Leise, still und heimlich ist Olympique Lyon im Januar ein echter Transfer-Coup gelungen - und das kann man schon so sagen, auch wenn Bruno Guimaraes erst sieben Spiele für die Franzosen absolviert hat. Denn der 22-Jährige hatte in seiner kurzen Zeit in Lyon bereits einen derart großen Einfluss auf seine Mannschaft, den nur wenige Neuzugänge sofort auf ihr Team haben - erst recht, wenn sie aus Südamerika kommen und ihre ersten Schritte in Europas Top-Ligen gehen.

Bruno Guimaraes hatte bei Athletico-PR eine sehr erfolgreiche Zeit
Bruno Guimaraes hatte bei Athletico-PR eine sehr erfolgreiche Zeit / Gabriel Aponte/Getty Images

Guimaraes stammt gebürtig aus Rio de Janeiro und schloss sich 2017 Club Athletico Paranense an, in seinem zweiten Jahr schaffte der zentrale Mittelfeldspieler den Durchbruch und prägte eine sehr erfolgreiche Zeit beim Club aus Curitiba: Athletico gewann 2018 die Copa Sudamericana und 2019 den brasilianischen Pokal. Ein Schlüsselspieler dabei: Bruno Guimaraes. Zumeist auf der Sechs eingesetzt, ist er das Bindeglied zwischen Defensive und Angriff, hat mit dem Ball am Fuß stets den Kopf oben und sucht den Weg nach vorne. Vor allem seine Qualitäten im Spielaufbau und seine präzisen Pässe machen den Brasilianer so wertvoll.

Juninho als Trumpf für Lyon

Spätestens im Januar, als Guimaraes mit der brasilianischen U23 das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele absolvierte, war er auf dem Radar zahlreicher europäischer Klubs. Die Entscheidung war da aber schon längst für Lyon gefallen, vor allem dank Sportdirektor und OL-Legende Juninho: "Seit unserem ersten Kontakt war Juninho offen und ehrlich mit mir und meiner Familie. Er erklärte mir das Projekt des Klubs und was sie sich mit mir vorstellten", sagte Guimaraes dem Bleacher Report. "Dieser Ansatz spielte eine große Rolle in meiner Entscheidung für Lyon. Von Beginn an habe ich mich hier willkommen gefühlt."

Während Juninho Guimaraes köderte indem er ihm sagte, er würde aus ihm "den besten zentralen Mittelfeldspieler der Welt" machen, legten sich die anderen Klubs wie Chelsea, Arsenal oder Benfica nicht so ins Zeug. "Sie haben mir nie eine Nachricht geschickt oder mich angerufen um nachzufragen, wie es bei mir läuft", erklärte der Rechtsfuß. "Nichts in der Welt kann ein ehrliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht ersetzen."

Und so ging Guimaraes im Januar für 20 Millionen Euro zu Olympique Lyon und schlug sofort ein. "Er gibt dem Mannschaftsspiel eine große Bedeutung", schwärmte Teamkollege Houssem Aouar im März bei L'Equipe. "Er ist immer sehr fleißig, er bewegt sich zwischen den Linien und bietet ständig Lösungen für unsere Abwehrspieler an. Das gesamte Team ist flüssiger mit ihm darin." France Football schrieb sogar: "Da war ein Lyon sechs Monate ohne Bruno Guimaraes und jetzt ist da ein neues, viel attraktiveres."

Auch in den beiden Champions-League-Duellen mit Juventus drückte Guimaraes dem Spiel seinen Stempel auf und beackerte in beiden Partien unermüdlich die Zentrale - bekanntermaßen mit großem Erfolg. In dem jungen Brasilianer hat Lyon ein riesiges Talent bekommen, das Lucas Tousart schon vergessen gemacht hat, bevor der überhaupt nach Berlin abgewandert war. Und einige Klubs in Europa werden sich ärgern, dass sie sich nicht intensiver um Bruno Guimaraes bemüht hatten.