Böse Pleite und Sané-Rot: Die DFB-Spieler in der Einzelkritik

Das DFB-Team erlebte in Wien einen Alptraum-Abend
Das DFB-Team erlebte in Wien einen Alptraum-Abend / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Die Deutsche Nationalmannschaft musste nach der Pleite gegen die Türkei den nächsten Rückschlag hinnehmen. In einem ganz schwachen Match verlor das DFB-Team in Wien mit 0:2 gegen Österreich. Neben einer indiskutablen ersten Halbzeit war unter anderem ein Platzverweis gegen Leroy Sané ausschlaggebend für die verdiente Schlappe.

1. Kevin Trapp

Kevin Trapp bewahrte Deutschland mit seinem gewonnen Eins-gegen-Eins gegen Gregoritsch vor einem frühen Rückstand. Nach knapp einer halben Stunde wurde er jedoch von Marcel Sabitzer im kurzen Eck düpiert. Einen Vorwurf kann man dem Frankfurter dabei aber nicht machen. In der zweiten Halbzeit rettete Trapp erneut stark gegen Gregoritsch, war dann aber gegen den tollen Heber von Baumgartner chancenlos. Gegen Spielende verzeichnete er noch ein paar ordentliche Paraden. In Summe machte der Keeper in Gegensatz zu seinen Vorderleuten einen ordentlichen Eindruck.

Bewertung: 6/10

2. Jonathan Tah

Jonathan Tah konnte nicht an seine starken Eindrücke aus Leverkusen anknüpfen. Der rechte Innenverteidiger blieb im Duell mit Sabitzer vor dem Gegentor viel zu passiv und ließ diesen zu einfach zum Schuss kommen. Ansonsten gab es von Tah wenig klare Fehler, jedoch wirkte er nie so wirklich sicher und ließ auffällige Positiv-Aktionen vermissen.

Bewertung: 3/10

3. Mats Hummels

Mats Hummels zeigte zu Spielbeginn ziemlich ungewohnte Fehler im Stellungsspiel und ließ sich im Verbund mit Rüdiger zu häufig und zu leicht überspielen. Während er in Durchgang eins im Spielaufbau ordentlich agierte, leistete er sich nach der Pause einige plumpe Fehlpässe. Äußerst ungut war zudem, wie er sich vor dem 0:2 aus der Kette hat ziehen lassen. Hummels sprach und schimpfte viel, war aber nicht besser als seine Nebenleute.

Bewertung: 3/10

4. Antonio Rüdiger

Rüdiger startete gleich mal mit einem ziemlich üblen Fehlpass in das Spiel. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb er im Passspiel ungewohnt unsicher und hatte auch im Stellungsspiel so seine Patzer. Im zweiten Durchgang führte er sich mit zwei erfolgreichen Grätschen wesentlich besser ein. In einigen Szenen war es der Speed von Rüdiger, der Deutschland vor weiteren Gegentreffern bewahrte, jedoch verlor er vor dem 0:2 den entscheidenden Zweikampf gegen Gregoritsch.

Bewertung: 3/10

5. Kai Havertz

Kai Havertz ließ sich wenig zu Schulden kommen, konnte aber auch keinen wirklichen Druck über seine linken Seite erzeugen. Immerhin war sein defensiver Einsatz in Ordnung und zudem leitete er auch die erste Schuss-Chance durch Sané ein. Nach der Henrichs-Einwechslung rückte er von links nach rechts. Insgesamt machte er seine Defensiv-Aufgaben sehr solide, war aber nach vorne kein wirklicher Faktor.

Bewertung: 4/10

6. Ilkay Gündogan

Gündogang ging im ersten Durchgang in den Zweikämpfen förmlich unter. Zwar leistete er sich im Passspiel kaum unnötige Fehler, konnte aber auch nichts Gefährliches in die Wege leiten. Im zweiten Abschnitt änderte sich daran in Summe wenig. Nach nur einer Stunde musste der Kapitän dann auch schon vom Feld. Einen Leader erkennt man in ihm nicht.

Bewertung: 3/10

7. Leon Goretzka

Leon Goretzka leistete sich zu Beginn sehr viele Fehlpässe und gab keine gute Figur ab. Im Verlaufe des ersten Durchgangs stellte er diese Fehler zwar ab, jedoch strahlte auch er im Zentrum eher wenig aus. Im zweiten Durchgang war von Goretzka kaum was zu sehen, ehe er durch Kimmich ersetzt wurde.

Bewertung: 3/10

8. Leroy Sané

Leroy Sané war zunächst noch der auffälligste Offensivspieler und versuchte immer wieder, von der rechten Seite nach innen zu gelangen. Dies glückte ihm alleine auf weiter Spur jedoch praktisch nie. Immerhin gab er in Durchgang eins den einzigen deutschen Schuss aufs Tor ab, ansonsten agierte er aber äußerst fehlerhaft und leistete sich einige Ballverluste. Kurz nach der Pause verlor er völlig die Nerven und flog wegen einer Tätlichkeit zu Recht vom Platz. Ein Bärendienst!

Bewertung: 0/10

9. Julian Brandt

Julian Brandt verzeichnete keine Ballsicherheit, keine Kreativität und keine Torgefahr. Vielmehr lief der Dortmunder wie Falschgeld über den Platz. Dabei nahm er gegen den Ball die rechte Seite ein und spielte mit Ball über das Zentrum. Sein Impact war bescheiden. Nach dem Sané-Platzverweis wurde er durch Henrichs ersetzet.

Bewertung: 2/10

10. Serge Gnabry

Von Gnabry war überhaupt nichts zu sehen, ehe er in der 40. Minute dann immerhin mal einen Schuss abgab, der das Tor jedoch deutlich verfehlte. Im zweiten Durchgang wirkte er aktiver und bemühter, konnte aber kaum mal einen Zweikampf gewinnen. Demnach war nach gut einer Stunde auch Schluss für ihn.

Bewertung: 2/10

11. Niclas Füllkrug

Niclas Füllkrug war in Durchgang eins die ärmste Sau auf dem Feld. Angesichts des desolaten Gesamt-Auftritts des Teams bekam der Mittelstürmer schlichtweg keine Bälle. Beim Schuss von Sané wäre er für einen möglichen Nachschuss in Position gewesen, in Summe konnte er aber keine Akzente setzen. Zur Halbzeit war für den Dortmunder Schluss.

Bewertung: 3/10

12. Thomas Müller (ab 46.)

Thomas Müller war mehr am Spiel beteiligt als Fällkrug, jedoch schlichen sich auch zu viele Fehlpässe in sein Spiel. Demnach konnte auch der Routinier bei all seinem Engagement wenig bewirken. Sein einziger Abschluss war ein Kopfball, der jedoch keine Gefahr erzeugte.

Bewertung: 3/10

13. Benjamin Henrichs (ab 53.)

Henrichs übernahm nach seiner Einwechslung die linke Seite und war zumindest sehr aktiv. Mit einer teils katastrophalen Passqualität machte er sich im Ansatz gute Szenen aber selbst kaputt. Seine beiden Schuss-Versuche gingen relativ klar am Tor vorbei.

Bewertung: 4/10

14. Joshua Kimmich (ab 61.)

Kimmich musste sich mit der ungewohnten Joker-Rolle zufrieden geben, fand aber ordentlich ins Spiel. Mit seinem Distanzschuss in der 78. Minute sorgte er für die gefährlichste deutsche Szene im kompletten Spiel. Zwar kam Kimmich defensiv nicht immer in die Zweikämpfe, rettete in einer Szene aber noch stark kurz vor der eigenen Torlinie. Der beste deutsche Feldspieler.

Bewertung: 6/10

15. Florian Wirtz (ab 61.)

Der Leverkusener brachte Schwung in die Partie, konnte angesichts fehlender Unterstützung aber auch wenig bewegen. In der 79. Minute gab er einen ansehnlichen Distanzschuss ab. In der Schlussphase hätte er noch die ein oder andere weitere Schuss-Chance gehabt, verweigerte jedoch stets den Abschluss.

Bewertung: 5/10

16. Robert Andrich (ab 61.)

Andrich spielte direkt nach seiner Einwechslung einen beinahe folgenschweren Fehlpass. Im Anschluss fiel er nicht mehr wirklich negativ auf, konnte aber auch kein Bewerbungsschreiben abgeben.

Bewertung: 3/10

17. Marvin Ducksch (Ab 77.)

Marvin Ducksch kam zu seinem zweiten Länderspiel, konnte aber keine Akzente mehr setzen.

Ohne Bewertung


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