Borussia Mönchengladbachs zwei Gesichter offenbaren sich gegen Wolfsburg

Florian Neuhaus im Zweikampf mit Wout Weghorst
Florian Neuhaus im Zweikampf mit Wout Weghorst / Frederic Scheidemann/Getty Images
facebooktwitterreddit

Borussia Mönchengladbach hat in dieser Saison bislang zwei Gesichter gezeigt: Das gute weitestgehend gegen Dortmund und Köln, das schlechte gegen Union. Beim 1:1 gegen Wolfsburg gab es binnen 90 Minuten beide zu sehen.

Das Gastspiel bei Borussia Dortmund am ersten Spieltag verlief so, wie eigentlich alle Spiele gegen den BVB in der jüngeren Vergangenheit liefen: Gut gespielt, vor allem mit Blick auf die Personalsituation, aber am Ende eben doch verloren. Ganz anders eine Woche später: Gegen Union Berlin folgte ein zähes und schwaches Spiel, welches 1:1 endete - zu wenig für die eigenen Ansprüche.

Am dritten Spieltag stand dann das Derby beim 1. FC Köln auf dem Programm, bei dem sich die Gladbacher lange von ihrer besten Seite zeigten. Sicher, die Kölner gehören nicht zur Spitze der Bundesliga, doch diese Demontage des Gegners vor allem in den ersten 25 Minuten war einfach klasse, von der Chancenverwertung einmal abgesehen. Die Länderspielpause verlief dann positiv, alle Spieler kamen heil zurück und andere konnten sich in einem guten Test gegen Fortuna Düsseldorf wieder in Form bringen. Es sah gut aus, dass die Saison nun richtig los geht.

Nach dem 3:1-Sieg in Köln schienen die Gladbacher auf dem aufsteigenden Ast zu sein
Nach dem 3:1-Sieg in Köln schienen die Gladbacher auf dem aufsteigenden Ast zu sein / DeFodi Images/Getty Images

Dann kam aber dieses merkwürdige Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstagabend. Hier zeigte sich, dass die Fohlen zuletzt keinen klaren Trend nach oben hatten, sondern dass sie schlicht zwei Gesichter besitzen. Die ersten 45 Minuten erinnerten zeitweise an das Derby: Wolfsburg fand offensiv überhaupt nicht statt, Gladbach hatte vorne einige gute Chancen und hätte zur Halbzeit eigentlich führen müssen.

Gladbach zeigt beide Gesichter innerhalb der 90 Minuten

"Vielleicht waren wir zur Pause ein bisschen enttäuscht, dass es noch 0:0 stand, vielleicht hat auch der eine oder andere gedacht, dass es so weiterlaufen würde wie in der ersten Halbzeit", fragte sich Matthias Ginter nach Abpfiff (via borussia.de). Auch der Nationalspieler hatte keine richtige Erklärung, wieso das Spiel nach dem Seitenwechsel eher so aussah, wie gegen Union Berlin. Eigentlich noch schlimmer. Diesmal schafften es die Gladbacher, beide Gesichter innerhalb einer Partie zu zeigen. Wolfsburg drückte nun und hatte selbst zahlreiche Gelegenheiten, die Führung zu erzielen. Von den Hausherren kam offensiv gar nichts mehr.

Es brauchte dann schon gütige Mithilfe von Wölfe-Verteidiger Maxence Lacroix, dessen Rückpass auf Koen Casteels zu kurz war, sodass er Marcus Thuram im Strafraum nur noch foulen konnte. Jonas Hofmann verwandelte den Strafstoß, es roch nach einem Happy End. Wout Weghorst hatte aber etwas dagegen und erzielte den völlig verdienten Ausgleich.

Letztlich war es das zweite Gladbacher Heimspiel, welches nach Führung noch mit einem 1:1 endete, wie schon gegen Union ließen sich die Borussen den Dreier noch entgehen. Auch wenn es in beiden Fällen verdient war, ärgerte es natürlich auch Trainer Marco Rose: "Fakt ist aber, dass wir geführt haben, und dann müssen wir so ein enges und intensives Spiel auch mal 1:0 nach Hause bringen." Auch das ist sicherlich ein Prozess und etwas, das die Mannschaft noch lernen muss, um ganz oben anzukommen.