Borussia Mönchengladbach: Eberl nennt Mega-Schmerzgrenze für die Fohlen-Stars
Von Florian Bajus

Die Transferaktivitäten von Borussia Mönchengladbach hat Sportdirektor Max Eberl für beendet erklärt. Verkäufe sind ebenso wenig geplant wie weitere Zugänge - es sei denn, jemand hinterlegt ein Angebot in dreistelliger Millionenhöhe.
Vor mittlerweile neun Jahren entging Borussia Mönchengladbach dem Abstieg aus der Bundesliga, in der kommenden Spielzeit sind die Fohlen seither zum dritten Mal in der Champions League vertreten. Auf dem Weg in die Spitzengruppe des deutschen Fußballs wurden viele Stars am Niederrhein ausgebildet und für eine ordentliche Ablösesumme verkauft, auch in diesem Jahr bestand internationales Interesse am Spielermaterial. Doch Denis Zakaria ist in diesen Tagen ebenso Bestandteil des Kaders wie Alassane Plea, Matthias Ginter oder Nico Elvedi - denn trotz der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen ist die Borussia nicht dazu gezwungen, ihr Tafelsilber zu verkaufen.
120 Millionen Euro? "Wenn so etwas käme, dann denke ich natürlich nach"
Vor ein paar Wochen kursierte noch das Gerücht, Gladbach habe eine Schmerzgrenze in Höhe von 50 Millionen Euro für Zakaria festgelegt. Darüber konnte Max Eberl nur lachen. Der Sportdirektor hat gegenüber BILD noch einmal unterstrichen, dass er keinen Leistungsträger abgeben will. 120 Millionen Euro, sagte er, müssten auf den Tisch gelegt werden, damit er ins Grübeln komme. Aufgrund der Pandemie wolle aber "kaum jemand" diese exorbitant hohe Summe, die er "bewusst" gewählt habe, bezahlen, doch "wenn so etwas käme", gab Eberl zu, "dann denke ich natürlich nach." Trotz der "Wünsche und Interessen" einiger Spieler gebe es "aber kein konkretes Angebot", betonte der Sportdirektor, "weil wir auch sehr klar und konsequent kommuniziert haben, dass wir nicht verkaufen wollen. Wir wollen uns mit diesem hochwertigen Kader auf dem aktuellen Niveau stabilisieren."
Wie hoch die sportliche Leitung und der Trainerstab den Kader einschätzen, ist auch anhand der wenigen Zugänge deutlich geworden. Hannes Wolf und Valentino Lazaro wurden von RB Leipzig und Inter Mailand ausgeliehen, mehr ist allerdings nicht geplant. Ein weiterer Grund für die zurückhaltende Transferpolitik sei der Gehaltsverzicht der Profis, sagte Eberl: "Da geht es mir um Glaubwürdigkeit vor meiner Mannschaft. Wir können nicht auf der einen Seite einen viermonatigen Gehaltsverzicht der Spieler in der Corona-Zeit annehmen, um keine Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle entlassen zu müssen, und dann auf der anderen Seite Millionen für Transfers ausgeben."