Borussia Mönchengladbach: Auf Sippel ist Verlass - Rose verspricht mindestens einen weiteren Einsatz

Durfte nach langer Zeit wieder in der Bundesliga spielen: Tobias Sippel
Durfte nach langer Zeit wieder in der Bundesliga spielen: Tobias Sippel / DeFodi Images/Getty Images
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Am Samstagnachmittag feierte Tobias Sippel seinen elften Einsatz im Tor von Borussia Mönchengladbach. Der 32-Jährige freute sich über sein erstes Bundesligaspiel seit dem elften Februar 2018 und wird Yann Sommer mindestens noch einmal vertreten.

Es gibt Torhüter, die den Konkurrenzkampf verlieren und am liebsten sofort das Weite suchen, weil sie regelmäßig spielen wollen. Es gibt aber auch Torhüter, die sich bewusst dazu entscheiden, die Nummer zwei zu sein und sich hinter dem Stammkeeper einzureihen.

Tobias Sippel gehört zur zweiten Sorte. Der 32-Jährige spielte viele Jahre für den 1. FC Kaiserslautern, 2015 wechselte er zu Borussia Mönchengladbach. Dort ist Yann Sommer seit dem Abgang von Marc-André ter Stegen im Jahr 2014 die klare Nummer eins. Sippel war allerdings gar nicht gekommen, um dem Schweizer Konkurrenz zu machen. Vielmehr wollten die Fohlen eine verlässliche Nummer zwei, die dann bereit ist, wenn sie gebraucht wird.

Sippel: "Es war schön, mal wieder in der Bundesliga zu spielen"

Sippel muss lange auf Einsätze warten, an diesem Wochenende war es aber wieder soweit. Sommer muss derzeit mit Adduktorenbeschwerden passen, also war "Sippi", wie der 1,80 Meter große Schlussmann von den Mannschaftskollegen und vom Trainerstab genannt wird, gegen Hertha BSC (1:1) gefordert.

Gegen die Alte Dame hinterließ er einen ordentlichen Eindruck, weshalb die Freude über den ersten Bundesliga-Einsatz seit fast drei Jahren auch nach dem Schlusspfiff anhielt: "Es war schön, mal wieder in der Bundesliga für Borussia zu spielen", wird Sippel auf der Vereinswebsite zitiert, "mein letzter Einsatz lag ja schon ziemlich lange zurück."

Nervosität habe er nicht verspürt, "ich habe ja inzwischen auch schon viel Erfahrung und bin in dieser Hinsicht etwas gelassener", so Sippel, der "froh" war, "dass ich zeigen konnte, dass auf mich Verlass ist, wenn ich gebraucht werde".

"Ich kenne meine Rolle hier im Verein. Es ist meine Aufgabe, dann zu funktionieren, wenn ich gebraucht werde", weiß Sippel. "Klar ist es nicht immer schön, auf der Bank zu sitzen und immer zuschauen zu müssen. Aber für diese Aufgabe habe ich mich vor einigen Jahren entschieden." Denn er weiß auch: "Yann ist ein starker Torwart. Wenn er fit ist, ist er die klare Nummer eins."

Sippel erhält mindestens einen weiteren Einsatz

Aufgrund seines Rollenverständnisses, seiner reflektierten Einstellung und letztlich auch seinen Leistungen in Trainingseinheiten und Pflichtspielen genießt Sippel vollstes Vertrauen von Chef-Coach Marco Rose. Der 44-Jährige kündigte deshalb laut der Rheinischen Post an, dass der Einsatz gegen Hertha nicht der letzte gewesen sein wird: "Er wird sicher im Pokal auch in Elversberg [22. Dezember, Anm. d. Red.] spielen. Und wenn es bis Dienstag [Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt] noch nicht gut genug ist bei Yann, wird Sippi wieder im Tor stehen."