"Lustlos und lauffaul": Will Thuram Abschied aus Gladbach provozieren?

Marcus Thuram möchte Borussia Mönchengladbach wohl verlassen
Marcus Thuram möchte Borussia Mönchengladbach wohl verlassen / Thomas Eisenhuth/GettyImages
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Es ist nicht lange her, als der Gladbacher Marcus Thuram die Bundesliga mit seinem Tempo, seiner Physis und seiner Torgefahr aufmischte. Der französische Offensivspieler hat sich auf Anhieb in die Herzen der Fohlen-Fans gespielt - und in den Fokus noch größerer Klubs. Nachdem im Sommer ein Wechsel zu Inter Mailand geplatzt war, erlebt Tikus eine enttäuschende Saison. Will er seinen Abschied vom Niederrhein provozieren?


Was für ein Abstieg! Vor wenigen Monaten schaffte Marcus Thuram trotz der gigantischen Konkurrenz den Sprung in den französischen EM-Kader. Nach seinen grandiosen Leistungen für die Fohlen und wettbewerbsübergreifend 23 Scorer-Punkten in 40 Einsätzen hatte er sich diesen Platz auch redlich verdient.

Keine Torbeteiligung seit dem Sommer: Thuram lässt sich hängen

Umso tragischer ist jedoch, was der Sohn von Lilian Thuram in der laufenden Saison leistet. Der Spieler hat (auch bedingt durch einen Innenbandriss) gerade mal 427 Einsatzminuten in der Liga erhalten und dabei keinen einzigen Scorer markieren können. Thuram ist die personifizierte Harmlosigkeit in der Gladbacher Offensive. Die schwachen Leistungen des 24-Jährigen sollen allerdings nicht von Ungefähr kommen.

Berichten der BILD zufolge hat der Außenstürmer schlichtweg keinen Bock mehr auf Gladbach und möchte seinen Abschied erzwingen. Hierfür scheint ihm jedes Mittel recht zu sein. Thuram soll im Training nur noch das Nötigste machen und sich nicht mehr voll reinhängen. Zudem wird ihm vorgeworfen, selbst im Spiel "abwesend, lustlos und lauffaul" zu wirken.

Bezeichnend war sein vierminütiger Kurzeinsatz gegen den FC Bayern. Nach seiner Einwechselung für Stindl vertändelte der Franzose zunächst einen aussichtsreichen Konter leichtfertig, verlor dann den Ball und ging anschließend gegen Thomas Müller nicht entschlossen hinterher. Stattdessen verfiel er in einen lockeren Trab, was die Gladbach-Anhänger ordentlich auf die Palme brachte.

"Marcus Thuram schafft es, dass ich trotz Sieg gegen Bayern sauer bin. Ohne Worte“, schrieb beispielsweise ein User auf Twitter.

Thuram möchte Abschied erzwingen: Gladbach auf der Suche nach einem Abnehmer

Die Boulevard-Zeitung rechnet damit, dass der Spieler mit seinen Verhalten einen Abschied erzwingen möchte. Offensichtlich hat er mit seiner Gangart auch Erfolg. Gladbach soll bestrebt sein, den Null-Bock-Kicker noch in der Winterpause zu verkaufen.

Tatsächlich bleibt der Borussia wohl auch gar nichts anderes übrig. Der schlechte Tabellenplatz ist sicherlich auch eine Konsequenz davon, dass nicht mehr jeder sein letztes Hemd für den Verein geben möchte. Finanziell ist der VfL durch die Corona-Krise zudem arg gebeutelt.

Günstiger Verkauf droht: Thuram-Marktwert im Keller

Ärgerlich für die Fohlen ist lediglich, dass der Pool an Interessenten an Thuram deutlich geschrumpft ist. Verwunderlich ist dies angesichts der Leistungen des Spielers wahrlich nicht. Nachdem vor einigen Monaten noch Summen um 30 bis 35 Millionen Euro im Gespräch waren, dürfte der Preis nun eklatant in den Keller gerauscht sein.

Es wird nicht mal mehr einfach, den Spieler für eine ordentliche zweistellige Millionensumme loszuwerden. Welcher Top-Verein möchte auch einen Spieler, der ein halbes Jahr keine Leistung gebracht hat und dafür insbesondere durch Lustlosigkeit aufgefallen ist?

Für die Borussia ist diese Entwicklung besonders ärgerlich, weil ja schon Zakaria und Ginter den Verein ablösefrei verlassen werden. Eine nette Summe für Thuram hätte dem Klub besonders gut getan.


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