Weigl erklärt: Deshalb war Farke für seinen Gladbach-Wechsel so wichtig

Julian Weigl
Julian Weigl / Koji Watanabe/GettyImages
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Recht spät hat sich Borussia Mönchengladbach per Leihe noch die Dienste von Julian Weigl sichern können. Der Mittelfeldspieler hat nun erklärt, wieso vor allem Daniel Farke für seinen Wechsel so wichtig war.


Schon jetzt hat es sich gleich doppelt für Gladbach ausgezahlt, Julian Weigl zum Ende der Transferphase noch ausgeliehen zu haben. Zum einen, weil er die Ausfälle von Florian Neuhaus und auch von Ko Itakura - der ebenfalls eine Option für das defensive Mittelfeld ist - bestens kompensieren kann. Zum anderen, weil er schlichtweg noch mehr Qualität ins Team bringt.

Umso verständlicher war die Freude von Daniel Farke über den Transfer. Bis zum Saisonende kann der Fohlenelf-Coach auf den 27-Jährigen setzen.

Und tatsächlich war der Trainer auch mit einer der Hauptgründe, weshalb sich Weigl überhaupt für die Rückkehr nach Deutschland und den Wechsel zur Borussia entschieden hat.

Weigl erklärt: Farke und seine "klare Ansicht" als Hauptgründe für die Gladbach-Leihe

"Wenn man wechselt oder ausgeliehen wird, dann muss das schon in einem Konstrukt sein, wo man sofort ankommen kann und auch reinpasst. Deswegen war Daniel Farke sehr wichtig für mich und auch seine Philosophie von Fußball", erklärte er im Interview mit Sky.

Dem Coach attestierte er "eine klare Ansicht von seiner Spielweise", die "sehr gut" zu ihm passen würde. Entsprechend das positive Fazit: "Deswegen war es für mich dann auch ein klarer Punkt zu sagen, in dem System mit dem Trainer, mit den Ideen, die er hat, kann ich der Mannschaft auch viel geben."

Julian Weigl
Weigl im Einsatz für die Borussia / ANP/GettyImages

Schon in seinen ersten Einsätzen übernahm er im Mittelfeld die Kontrolle. Die zahlreichen Ballaktionen zeigten, wie schnell die Leihgabe von Benfica im Spiel eingebunden ist. Auch Weigl selbst hat frühzeitig gemerkt, "dass ich viel eingebunden bin" und "dass ich präsent sein kann". Gewiss keine schlechten Voraussetzungen für einen guten Start.

Farke selbst kennt er auch schon etwas länger, nun darf er ihn als Trainer noch besser kennenlernen. "Mein Eindruck war schon immer, dass er ein sehr offener und ehrlicher Mensch ist, der auch mal einen Witz auf den Lippen hat, trotzdem aber auch sehr ernst und direkt sein kann", sieht er seinen Eindruck bestätigt.

Weigl weiter: "Wenn du etwas machst, was ihm nicht so passt, kann er dir das auch sehr klar erklären. [...] Bisher kann ich wirklich nur Gutes über ihn sagen. Wir haben ein gutes Verhältnis. [...] Also man kann schon gut mit ihm sprechen und das ist schon wichtig bei einem Trainer."

Verbleib in Gladbach "sehr gut vorstellbar" für Weigl

Unklar ist angesichts des guten Saisonstarts der Gladbacher, bei dem zwischenzeitlich etwas Durchschlagskraft fehlte, wohin die Reise in dieser Spielzeit gehen wird. Aufgrund der Vorjahre wäre das internationale Geschäft natürlich ein Ziel, mit dem sich auch der Neuzugang zufriedengeben würde.

"Grundsätzlich sehe ich das Potenzial in der Mannschaft, dass wir da hinkommen können", schätzte er die Chancen ein. "Trotzdem kommt die Mannschaft auch aus einem schwierigen Jahr, das darf man nicht vergessen. Der Start war jetzt gut und man sieht auch, dass das immer mehr zusammenwächst." Für ihn selbst war aber eher "das ganze Konstrukt hier im Klub" wichtig, als die Chance, auch die Borussia nach Europa zu bringen.

"Es ist auch eine Entwicklung sichtbar, dass es von Woche zu Woche einfach auch besser wird. Deswegen ist mit der Mannschaft schon einiges drinnen."

Weigl über die Europa-Chancen

Und wer weiß: Sollte das tatsächlich gelingen, gäbe es auch die Chance, dass Weigl selbst die Früchte ernten darf. Immerhin wurde eine Kaufoption vereinbart, sodass ein fester Verbleib möglich ist. Diese liegt dem Vernehmen nach bei 15 Millionen Euro. Eine Summe, die Gladbach aber auch mit der Europa-Rückkehr nur schwer aufbringen könnte, wie Sportchef Roland Virkus zuletzt betonte. Dennoch wolle er "alles dafür tun", um Weigl fest zu halten.

Etwas, worüber sich der Spieler derzeit zwar noch keinerlei Gedanken macht, das er sich aber durchaus vorstellen kann: "Ich kann mir das grundsätzlich sehr gut vorstellen, hier länger zu bleiben, sonst hätte ich den Schritt auch nicht gemacht. Trotzdem muss man jetzt erstmal abwarten, wie auch die nächsten Wochen und Monate verlaufen. Ich habe mit Herrn Virkus noch nicht gesprochen und gefragt, wie viel könnt ihr denn bezahlen."


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