Borussia Dortmund ohne Fans: Von der Heimmacht ist kaum etwas übrig

Borussia Dortmund hat die Strahlkraft im eigenen Stadion verloren
Borussia Dortmund hat die Strahlkraft im eigenen Stadion verloren / Lars Baron/Getty Images
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Vor leeren Rängen fühlt sich Borussia Dortmund nicht wohl - insbesondere im eigenen Stadion. Ohne die Gelbe Wand hat die Mannschaft ihre Strahlkraft verloren, wie ein Bericht des kicker (Print) unterstreicht.

81.365 Zuschauer fasst der Signal-Iduna-Park, der insbesondere für die hochgebaute Südtribüne, die Gelbe Wand, berüchtigt ist. Üblicherweise ist das ehemalige Westfalenstadion gut besucht, leere Plätze sind nur selten zu finden. Mit den Fans im Rücken ist Borussia Dortmund seit vielen Jahren eine echte Heimmacht, Punkte sind für den Gegner nur selten zu holen, so gut wie immer fangen sie sich mindestens ein Gegentor ein, das das Stadion zum Beben bringt.

Von Sommer 2018 bis Dezember 2019 kassierte der BVB nur ein einzige Niederlage, ausgerechnet im Revier-Derby gegen den FC Schalke 04 ging die Mannschaft als Verlierer vom Platz (2:4). In diesem Zeitraum wurden 19 von 25 Heimspielen gewonnen, neben der Pleite gegen den S04 standen fünf Remis zu Buche. Allen voran aufgrund der Corona-Krise hat sich diese Bilanz jedoch drastisch verschlechtert.

Borussia Dortmund: Sechs Heim-Pleiten seit Mai

So wurden zwar die letzten vier Heimspiele mit Fans allesamt gewonnen, in elf Heimspielen vor leeren Rängen steht die Bilanz jedoch bei fünf Siegen und sechs Niederlagen. In der vergangenen Saison wurden drei der letzten vier Heimspiele verloren, aktuell steht Schwarz-Gelb bei einem Negativlauf von drei Pleiten in Serie.

Beide Male hat alles mit dem Spitzenspiel gegen den FC Bayern angefangen. Das Aufeinandertreffen in der vergangenen Spielzeit ging mit 0:1 verloren, es folgten unter anderem ein 0:2 gegen den FSV Mainz 05 und ein 0:4 gegen 1899 Hoffenheim. Am 7. November musste sich der BVB mit 2:3 gegen den Spitzenreiter aus München geschlagen geben, woraufhin der 1. FC Köln überraschend mit 2:1 und der VfB Stuttgart sogar mit 5:1 im Signal-Iduna-Park gewann.

Die 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart war ein echter Paukenschlag. Kurz darauf trennte sich der BVB von Lucien Favre.
Die 1:5-Niederlage gegen den VfB Stuttgart war ein echter Paukenschlag. Kurz darauf trennte sich der BVB von Lucien Favre. / Pool/Getty Images

"Wir leiden darunter, dass keine Fans im Stadion sind und die Atmosphäre entsprechend ist", wird Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl vom kicker zitiert. Auch Sportdirektor Michael Zorc vermisst "das volle Stadion, die Südtribüne, die 80.000". Genau wie die Mannschaft, die zuletzt ein Sinnbild der energielosen Gelben Wand war.

Es liegt an Interimstrainer Edin Terzic, das Feuer in der Mannschaft zu entfachen. Auf dem Platz ist allen voran Erling Haaland behilflich, der ehrgeizige Norweger ist mit wettbewerbsübergreifend 17 Toren in 14 Pflichtspielen der wichtigste Torschütze und zugleich aufgrund seiner Emotionalität ein großer Antreiber. Gelingt es ihm, das Feuer auf die Mannschaftskollegen zu übertragen, könnte das von Terzic anvisierte aggressive und schnelle Spiel Früchte tragen.