Bobic hofft auf Abraham-Abschied mit Fans - Kann sich Eintracht Frankfurt einen Ersatz leisten?

Muss den Verlust von David Abraham kompensieren: Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic
Muss den Verlust von David Abraham kompensieren: Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic / Thomas Lohnes/Getty Images
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Im Januar wird David Abraham Eintracht Frankfurt verlassen und die Fußballschuhe an den Nagel hängen. Sportvorstand Fredi Bobic hofft auf einen Abschied vor Zuschauern und wird Klarheit darüber schaffen müssen, ob sich der Verein auf dem Transfermarkt nach einem Ersatz umsehen kann.

Nachdem David Abraham seinen baldigen Abschied gegenüber dem kicker verkündete, bestätigte auch Eintracht Frankfurt, dass der Kapitän die SGE nach fünfeinhalb Jahren verlassen und in seine argentinische Heimat zurückkehren wird. "David hatte uns schon länger über sein Vorhaben informiert und es war alles abgesprochen", sagte Fredi Bobic laut kicker am Donnerstag. Der Sportvorstand unterstrich, dass Abraham eigentlich schon im Sommer die Fußballschuhe an den Nagel hängen und nach Südamerika zurückkehren wollte, "doch dann kam Corona dazwischen und wir waren froh, ihn noch etwas länger bei uns zu haben", so der 49-Jährige.

Zum Ende seiner Zeit bei der SGE adelte Bobic den Innenverteidiger: "Er hat in den vergangenen Jahren mit seinen konstant guten Leistungen einen erheblichen Anteil an der positiven Entwicklung des Klubs und natürlich werden wir ihn als Mensch sehr vermissen."

Abraham absolvierte bis dato exakt 170 Pflichtspiele für die Eintracht. In der Bundesliga trug er erstmals im Oktober 2016 die Kapitänsbinde, die ihm zu Beginn der Saison 2017/18 endgültig überreicht wurde. Als Spielführer durfte er den DFB-Pokal nach dem Final-Sieg über den FC Bayern im Mai 2018 in den Nachthimmel stemmen.

Abraham freut sich auf die Familie - Bobic hofft auf Abschied mit Fans

"Seit viereinhalb Jahren bin ich nun Vater und habe insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie meinen Sohn sehr wenig gesehen", begründete Abraham seine Entscheidung in einer Stellungnahme auf der Vereinswebsite. "Gerade diese Zeit, sein Kind heranwachsen zu sehen, lässt sich durch nichts ersetzen. Daher möchte ich zurück nach Argentinien gehen."

Für David Abraham heißt es künftig Familie statt Fußball
Für David Abraham heißt es künftig Familie statt Fußball / Matthias Hangst/Getty Images

Bis er in den Flieger nach Argentinien einsteigt, stehen allerdings noch zehn Pflichtspiele auf dem Programm. Die Gegner lauten unter anderem RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen, ehe das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 am 16. Januar sein letzter Auftritt im Eintracht-Trikot sein wird. "Wir alle wünschen uns für ihn einen Abschied gegen Schalke 04 im Januar mit Fans im Stadion", sagte Bobic. "So wie er es verdient hat."

Kann sich die Eintracht einen Ersatz leisten?

Gleichzeitig wird sich der Sportvorstand mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob im Winter ein Ersatz verpflichtet werden kann. Bereits im Sommer waren Investitionen nur im geringen Maße möglich, zudem erleiden die Bundesligisten aufgrund der Geisterspiele an jedem Wochenende hohe Verluste. Wirklich realistisch erscheint ein Transfer demzufolge nur, wenn zuvor ein Spieler abgegeben wird; allerdings dürften weder Bobic noch Trainer Adi Hütter daran interessiert sein, noch einen Leistungsträger mitten in der Saison zu verlieren.