Bitterer Abgang: Mario Götze ohne Abschiedsspiel beim BVB

Mario Götze (28) muss sich einen neuen Klub suchen
Mario Götze (28) muss sich einen neuen Klub suchen / TF-Images/Getty Images
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Extrem bitter, aber verständlich: Mario Götze wird auch seine letzte Partie im schwarz-gelben Dress verpassen. Bundesliga-Vize Borussia Dortmund muss auf die Dienste des Weltmeisters verzichten, da sich dieser um sein kürzlich geborenes Kind kümmern möchte.

Der kühle und leise Abschied des Mario Götze wird Realität. Dabei glich es einer Rückkehr des verlorenen Sohns, als der offensive Wirbelwind nach drei Jahren bei den Bayern im Jahr 2016 ein erneutes Mal in Dortmund präsentiert wurde. Vier Jahre später die Ernüchterung: Das einstige Jahrhundertalent ist seither ein Schatten seiner selbst. Die Rückholaktion des BVB missglückte, sein zweites Kapitel im Ruhrpott blieb relativ erfolglos. Nun der kühle und professionelle Abgang, ganz ohne Gefühlschaos und Shitstorm.

BVB-Abschied scheitert an Hygiene-Auflagen

Und dennoch ein Trauerspiel: Nach 219 Pflichtspielen für die Borussia, erhält Götze am letzten Spieltag nicht einmal mehr die Chance, sich aus Dortmund zu verabschieden. Nach Informationen der BILD-Zeitung steht der kürzlich gewordene Vater auch im fünften Spiel in Folge am kommenden Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim nicht im Kader der Favre-Elf.

Grund dafür ist aber keinesfalls die sportliche Komponente. Einen schönen Abschied samt Götze-Tor hätte Favre seinem Schützling wohl kaum verwehrt. Nach der Frühgeburt seines Sohnes Rome Anfang Juni, hatte er sich dazu entschlossen, rund um die Uhr für das erste Kind mit Ehefrau Ann-Kathrin da zu sein.

Mario Götze und Frau Ann-Kathrin kümmern sich seit dem 6. Juni um ihr erstes Kind Rome
Mario Götze und Frau Ann-Kathrin kümmern sich seit dem 6. Juni um ihr erstes Kind Rome / Matthias Hangst/Getty Images

Aufgrund der vielen Krankenhausaufenthalte und Untersuchungen seines Kindes konnte Götze zuletzt nicht die Hygiene-Auflagen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) erfüllen. Sogar trainieren musste der WM-Held von 2014 individuell und ohne seine Kollegen.

Götze nun vereinslos und ablösefrei

Mit dem BVB konnte er sich aufgrund unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen nicht auf eine Vertragsverlängerung über den 1. Juni hinaus einigen. Der 63-fache Nationalspieler ist somit vereinslos und ablösefrei. In puncto Gehalt müsste sein potenzieller Abnehmer dennoch tief in die Taschen greifen. Bei den Dortmundern bezog Götze ein Jahressalär im zweistelligen Millionenbereich.

Verschiedene Medienberichte sprachen zuletzt von einem Interesse der beiden mailändischen Klubs Inter und AC sowie aus Nizza und vom Hauptstadt-Klub Hertha BSC. Wirklich konkret war dabei bis dato noch keine Fährte. Auch Atlético Madrid ist laut BILD interessiert, habe aufgrund der Corona-Krise aber maximal zwei Millionen Euro für das jährliche Salär des Spielers zur Verfügung. Für Götze, der in Dortmund rund zehn Millionen Euro einnahm, ist diese Summe damit wohl kaum attraktiv.

Trainer-Oldie und Weltenbummler Otto Pfister empfiehl dem Siegtorschützen des WM-Finals 2014 derweil bei seiner Vereinssuche besonders auf den Trainer zu achten: "Er muss schauen, ob der Trainer eine Schwäche für kreative Spieler hat, die die Spielmacherrolle ausfüllen können", so Pfister via t-online. Dann gäbe es das erneute Potenzial zum Weltklassespieler.