Bierhoff spricht über Bundestrainer-Suche: Flick soll "nicht aktiv" angesprochen werden

DFB-Manager Oliver Bierhoff will nicht "aktiv" auf Flick zugehen
DFB-Manager Oliver Bierhoff will nicht "aktiv" auf Flick zugehen / Alex Grimm/Getty Images
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Hansi Flick soll neuer Bundestrainer werden - das dürfte jedem klar sein. Doch der DFB hat erneut betont, man wolle keine Ablöse zahlen und auch auf Flick "nicht aktiv" zugehen. Schließlich besitzt dieser noch einen laufenden Vertrag beim FC Bayern.


Die Suche nach einem neuen Bundestrainer ist weiter in Gange. Nach dem Abschiedswunsch von Bayern-Coach Hansi Flick gilt der ehemalige Löw-Assistent als absoluter Wunschnachfolger beim DFB. Doch es gibt ein großes Problem.

Flick steht offiziell noch bis 2023 bei den Bayern unter Vertrag. Der DFB hatte groß verkündet, er werde auf keinen Trainer zugehen, der in einem Vertragsverhältnis mit einem Klub steht. Sprich: man will keine Ablöse zahlen! Oliver Bierhoff hat dies gegenüber dem kicker noch einmal betont.

Trainer mit laufendem Vertrag bleiben für den DFB offiziell tabu

Zwar sei es logisch, dass Flick "riesige Wertschätzung" beim DFB genieße. Aber: "Auch in diesem Fall gilt: Solange ein Trainer in einem laufenden Vertragsverhältnis ist - und das ist nach meinem Verständnis bei Hansi Flick und dem FC Bayern nach wie vor der Fall -, sprechen wir ihn aktiv nicht an", stellte der Nationalelf-Manager klar.

Auch DFB-Präsident Fritz Keller untermauerte diese Haltung (via kicker): "Wir haben gesagt, dass wir keinen Trainer aus einem vorhandenen Vertrag rausholen. Daran hat sich nichts geändert."

DFB-Präsident Fritz Keller will für den Löw-Nachfolger keine Ablöse zahlen
DFB-Präsident Fritz Keller will für den Löw-Nachfolger keine Ablöse zahlen / Handout/Getty Images

Im Klartext heißt das, beim DFB will man abwarten, bis Flick seinen Vertrag beim FC Bayern aufgelöst hat, um ihn dann ablösefrei bekommen zu können. Ob der deutsche Rekordmeister da mitspielt, ist aber höchst fraglich. Viel eher könnte man in München auf eine Ablösezahlung pochen, sollte Flick - wovon man fest ausgehen kann - tatsächlich den Job als Bundestrainer anstreben.

Bierhoff will "rund um die EM" einen Löw-Nachfolger vorschlagen

Genau daran könnte ein Deal aber scheitern. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass der DFB eine Ablöse für Flick zahlen will und auch kann. Betrachtet man die Summen, die zuletzt für Rose, Hütter und Co. gezahlt wurden, scheint dies für den DFB utopisch. Beim Verband verweist man ohnehin auf den umgekehrten Weg. Bei Matthias Sammer (ging als Sportdirektor zum FC Bayern) oder zuletzt Manuel Baum und Hannes Wolf. Alle wurden ohne Zahlungen vom DFB freigestellt, um in der Bundesliga anheuern zu können.

Es bleibt also spannend, wie es mit Flick und beim DFB weitergeht. "Mein Plan ist es, dem DFB-Präsidium rund um die EM einen Nachfolger vorzuschlagen", erklärte Bierhoff. Zu diesem Zeitpunkt könnten sich die Bayern mit Flick schon geeinigt haben. Oder auch nicht - sollte man in München hart bleiben.

Es dürfte ein zäher Kampf werden um die Dienste von Flick. Mit Ralf Rangnick hat Oliver Bierhoff übrigens noch nicht gesprochen - und wird das aller Voraussicht auch nicht tun. Rangnick der Innovator wird es beim DFB unter Bierhoff nicht geben, so viel scheint sicher.