Bericht: Flick wird beim DFB als "Schatten-Bundestrainer" gehandelt

Beim DFB steht Hansi Flick hoch im Kurs
Beim DFB steht Hansi Flick hoch im Kurs / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Nach dem Debakel von Sevilla steht Bundestrainer Joachim Löw noch mehr in der Kritik. Die Spekulationen um einen Nachfolger nehmen Fahrt auf. Ganz hoch im Kurs steht dabei FCB-Coach Hansi Flick.

Die Luft für Joachim Löw wird immer dünner. Zu der allgemein schlechten Stimmung rund um das DFB-Team kam am Mittwochabend noch ein historisches Debakel in Spanien hinzu. Mit 0:6 musste sich Deutschland im entscheidenden Nations-League-Spiel gegen La Roja geschlagen geben und hatte dabei noch Glück, dass die Iberer nicht noch mehr Torchancen nutzten. Am Ende blieb die geteilt zweithöchste Pleite der DFB-Geschichte und ganz viele dicke Fragezeichen nach dem letzten Länderspiel des Jahres.

Im Sommer 2021 steht bekanntlich die Europameisterschaft an. Bis dahin wird Löw wohl auf jeden Fall Bundestrainer bleiben - das betonte Oliver Bierhoff direkt nach dem Debakel von Sevilla. Beim Turnier geht es aber auch um Löws Zukunft - das betonte Bierhoff im Vorfeld ebenfalls. Heißt: Löw braucht wohl mindestens das Halbfinale, um seinen Vertrag beim DFB (bis 2022) erfüllen zu dürfen.

DFB hofft auf Flick als Löw-Nachfolger

Über etwaige Nachfolger wird in Deutschland schon seit geraumer Zeit diskutiert. Ganz vorne mit dabei in der Gunst der Zuschauer und Fans ist Hansi Flick. Der Erfolgscoach vom FC Bayern war lange Jahre Löws Assistent. Wie die Sportbild berichtet, soll Flick auch bei den DFB-Verantwortlichen als kommender Bundestrainer hoch im Kurs stehen.

Die Alternativen sind ohnehin rar. Jürgen Klopp hat beim FC Liverpool noch Vertrag bis 2024. Bei einem Löw-Aus direkt nach der EM wäre Klopp wohl nicht zu bekommen. Ralf Rangnick wäre direkt verfügbar, würde wohl aber eine große Machtfülle verlangen. Ob die DFB-Verantwortlichen einen solchen Platzhirsch wollen, darf doch sehr bezweifelt werden. Möglicherweise verfügbar wäre im kommenden Sommer auch Thomas Tuchel. Der aktuelle PSG-Coach gilt zwar als Trainer-Genie, hat in Deutschland aber keine all zu große Lobby.

Flick-Frust beim FC Bayern

Bleibt Flick als absolute Wunschlösung. Der 55-Jährige hat seinen Vertrag beim FC Bayern erst kürzlich bis 2023 verlängert. Zuletzt gab sich der Coach allerdings missmutig über die Entscheidungen beim Rekordmeister. Allen voran das Vorgehen bei David Alaba hatte Flick überhaupt nicht gefallen - schließlich war er es, der den Österreicher zum Abwehrchef umfunktionierte. "Ich bin alles andere als glücklich", hielt Flick fest, nachdem öffentlich wurde, dass der FCB sein Angebot für Alaba zurückzieht. Ähnlich unglücklich soll Flick auch über das Aus vom Jerome Boateng sein. Den Routinier hatte Flick wieder zur alter Stärke verholfen.

Beim DFB wiederum hofft man, dass Flick grundsätzlich interessiert ist an der Aufgabe als Bundestrainer. Nach den Erfolgen mit dem FC Bayern wäre es ohnehin eine Art Krönung für Flick. Laut Sportbild will man auf der anderen Seite in München registriert haben, dass Flick in den letzten Wochen gehörig Frust aufgebaut habe.

Fazit:

Am Ende bleibt festzuhalten, dass die Flick-Spekulationen schlicht Zukunftsmusik sind. Denn Löw wird bis zum Sommer 2021 Bundestrainer bleiben - erst danach ist abzusehen, ob es mit oder ohne Löw beim DFB weitergeht. Bis dahin kann auch beim FC Bayern noch viel passieren.

Erhöhen sich die Differenzen zwischen Flick und dem FC Bayern weiter, scheint ein Wechsel zum DFB nicht gänzlich ausgeschlossen. Auch, wenn Flick mit dem Rekordmeister erneut alle Titel abräumt. Denn dann gäbe es für den Coach mit dem FCB eigentlich nichts mehr zu gewinnen und zu beweisen.