Bayern vor Transfer-Offensive? Hainer äußert sich zur aktuellen Lage
Von Dominik Hager
Nachdem Karl-Heinz-Rummenigge am Samstagabend den Transfer von Raphael Guerreiro ausgeplaudert hatte, meldete sich am Sonntagmorgen Herbert Hainer im Rahmen von BILD Live zu Wort. Der Bayern-Präsident äußerte sich zu den aktuellen Gerüchten auf dem Transfermarkt, ließ dabei jedoch - abgesehen von der Guerreiro-Bestätigung - keine Katze aus dem Sack.
Der FC Bayern steht vor einem spannenden Transfer-Sommer, bei dem große Summen fließen werden. Hainer zufolge ist der FC Bayern dazu fähig, "100 Millionen Euro auszugeben", jedoch müsse bei einem solchen Transfer "alles passen".
Die Münchner Verantwortlichen sind sich im Klaren, dass man für einen hochkarätigen Stürmer Summen in diesem Bereich auf den Tisch legen muss. Dabei möchte man aber nicht planlos vorgehen, sondern sicherstellen, dass jener auch dem Münchner Spielstil entspricht.
"Es gibt nicht viele Stürmer, die auf diesem Niveau spielen können. Deshalb fallen immer die gleichen Namen und die Konkurrenz ist groß. Da ein Stürmer viel kosten wird, müssen wir darauf achten, dass er gut zum FC Bayern passt", erläuterte Hainer.
Osimhen und Kane weiterhin Optionen?
Bei den in den Medien genannten Namen zählt der Bayern-Präsident Kolo Muani, Kane, Osimhen und Vlahovic auf. Nun sehe man sich genau an, "wer am besten zu den Bayern" passe. Interessant ist die Aufzählung in dem Sinne, da sie suggeriert, dass auch Kane und sogar Osimhen noch in den Köpfen der Bayern schweben. Genauer wollte sich Hainer aber nicht zu einem der Kandidaten äußern.
"Thomas Tuchel hat ein Wörtchen mitzureden und wir sehen uns den wirtschaftlichen Aspekt an. Ich bin überzeugt, dass wir eine gute Lösung finden werden", zeigte er sich aber optimistisch.
Keine Option ist wohl eine billigere Lösung wie Niclas Füllkrug. "Wir werden eine Menge Geld ausgeben und bislang nichts ausgegeben. Wir haben Laimer und Guerreiro ablösefrei bekommen", äußerte sich Hainer auf den Werder-Star angesprochen. Damit hat er zum einen den Guerreiro-Transfer bestätigt und zum anderen verdeutlicht, dass in einen Angreifer wohl größere Summen fließen werden.
Eine ordentliche Summe müsste auch in Declan Rice fließen, der als neuer Sechser im Gespräch ist und gut 100 Millionen Euro kosten würde. Hainer wollte bezüglich des West-Ham-Stars jedoch öffentlich noch nicht die Karten auf den Tisch legen. "Unsere Scouts und Verantwortlichen arbeiten an vielen Spielern und befinden sich in viele Gesprächen, damit wir am Ende die richtige Wahl treffen können", meinte er nur. Es ist angesichts des fortgeschrittenen Arsenal-Interesses an Rice wahrscheinlich, dass die Münchner auf der Sechser-Positionen nach Alternativen forsten.
Hainer hat Hoffnung bei Hernández und Pavard
Die Transfer-Aktivitäten der Bayern hängen gewiss aber auch von möglichen Sommer-Verkäufen ab. Besonders im Fokus steht hierbei Lucas Hernández. Der Münchner Rekordeinkauf peilt laut Medienberichten einen Wechsel zu PSG an und könnte dem FCB für viel Geld den Rücken kehren. Aufgegeben hat Hainer den französischen Abwehrspieler aber noch lange nicht. "Wir stehen in ständigem Kontakt und haben ihn auch in der Reha-Phase eng begleitet. Wer ihn bei der Titelfeier gesehen hat, hat gesehen, dass er nicht unzufrieden ist. Wir wollen ihn langfristig binden", stellte er klar.
Keine Verkaufskandidaten sind dem Präsidenten zufolge auch Benjamin Pavard und Leon Goretzka. Schließlich habe Goretzka "einen langfristigen Vertrag unterschrieben" und Pavard "sehr gute Leistungen gezeigt", weshalb man sehr gerne mit ihm weitermachen würde. Letztlich weiß aber auch Hainer, dass Pavard und Hernández nur noch bis 2024 Vertrag haben, weshalb es schon bald auf "Verlängerung oder Verkauf" hinauslaufen dürfte. Aktuell scheinen PSG bei Hernández und Liverpool bei Pavard die besseren Karten zu haben. Bei Goretzka ist es wohl vielmehr so, dass der Spieler nicht aus München weg möchte, weshalb sich Hainer auf den laufenden Vertrag bezog.
Unübersichtliche Lage erschwert das Handeln: Groß-Transfers in der Warteschleife?
Angesichts der Unklarheit bezüglich der Situation um Pavard und Hernández sowie bei den anderen Verkaufskandidaten (Mané, Sabitzer, evtl. Sané und Gnabry) sind die Transferplanungen beim FC Bayern derzeit ziemlich schwer vorherzusehen. Es zeichnet sich noch gar nicht ab, wie viel der Verein einnehmen wird und welche Positionen neu besetzt werden müssen. Aus diesem Grund wird sich wohl auch die Stürmersuche noch eine Weile hinziehen und auch bei Rice entsteht das Gefühl, als würde der FCB ein wenig auf Zeit spielen, während Arsenal viel offensiver agiert. Angesichts der Konkurrenzsituation bei den Münchner Wunschspielern darf jedoch auch nicht zu viel Zeit verloren gehen.