Bayern patzen in Leverkusen: Die Münchner in der Einzelkritik
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat nach einer ganz schwachen Leistung in Leverkusen die Tabellenführung verloren. Zwar gingen die Münchner nach einem Kimmich-Treffer in Führung, konnten aber spielerisch zu keiner Zeit glänzen. Durch äußerst plumpe Aktionen verursachten Upamecano und Pavard zwei Elfmeter, die von Palacios verwandelt wurden und dem FCB eine verdiente 1:2-Pleite zufügten. Wir sehen uns an, wie sich die Bayern-Stars geschlagen haben.
1. Yann Sommer
Der Bayern-Keeper war erstmals bei einem Eckball von Demirbay gefordert, den er gekonnt über die Latte lenken konnte. In der 15. Minute parierte er den Abschluss von Frimpong mit einem Hechtsprung ins kurze Eck stark. Beim ersten Elfmeter flog Sommer in die falsche Ecke und hatte er keine Abwehrchance. Beim zweiten Elfer ahnte er dann die Ecke, konnte aber dennoch nicht parieren. In einer Szene kurz vor dem zweiten Elfmeter hatte der Schweizer enormes Glück, als er außerhalb des Strafraums den Ball plump passieren ließ, Leverkusen daraus jedoch keinen Profit schlagen konnte.
Bewertung: 5/10
2. Benjamin Pavard
Pavard hatte etwas mehr Mühe als zuletzt, den Angriffen der gegnerischen Mannschaft körperliche Präsenz und Zweikampfstärke entgegenzuwirken. Nach der Pause verursachte er dann auch noch äußerst fahrlässig einen Elfmeter, der zum Ausgleich führte. Im Anschluss wurde er stark Platzverweis-gefährdet durch Stanisic ersetzt.
Bewertung: 2/10
3. Dayot Upamecano
Der Franzose war nicht so präsent wie gewohnt und trat eigentlich kaum mal in Erscheinung. Mit einer äußerst unnötigen Grätsche verursachte Upamecano dann den zweiten Elfmeter, der prompt zum 1:2 einschlug. Es war irgendwie nicht der Tag des ansonsten so starken Abwehrspielers.
Bewertung: 2/10
4. Matthijs de Ligt
Mit seinem Herausrücken aus der Viererkette war der Niederländer einer der Schuldigen bei der Groß-Chance von Frimpong in der 15. Minute. Ansonsten lieferte sich der Innenverteidiger wieder einige körperlich sehr intensive Duelle und war mit seiner Präsenz in den Zweikämpfen durchaus wichtig. Kurz vor dem Ende hätte er fast noch per Kopf den Münchnern ein Remis gerettet. In Summe definitiv einer der besten Münchner.
Bewertung: 6/10
5. Joao Cancelo
Joao Cancelo leitete mit seiner Flanke auf Goretzka das 1:0 durch Kimmich ein. Ansonsten agierte er auf seiner rechten Seite unauffällig und unaufgeregt. Die Mehrzahl seiner Zweikämofe gewann er, jedoch war er auch nicht in jeder Szene richtig positioniert. Zur Halbzeit musste der Portugiese raus, obwohl einige seiner Kollegen definitiv schwächer waren.
Bewertung: 5/10
6. Joshua Kimmich
Kimmich schaffte es im Verbund mit Goretzka nicht so wirklich, das Zentrum zu schließen. Von Dominanz im Mittelfeld war nichts zu sehen und der 28-Jährige verzeichnete erstaunlich wenige Ballkontakte. Mit seinem abgefälschten Treffer zum 1:0 sorgte er dennoch für die entscheidende Aktion im ersten Durchgang. Letztlich brachte der Treffer jedoch nichts und auch Kimmich hatte mit vielen ungenauen Pässen in Hälfte zwei seinen Anteil daran. Immerhin verzeichnete er defensiv noch ein paar wichtige Szenen.
Bewertung: 5/10
7. Leon Goretzka
Goretzka war immer wieder aktiv auf dem Weg nach vorne, fehlte dadurch aber auch regelmäßig im Zentrum. Im letzten Drittel traf er hier und da falsche Entscheidungen, bereitete aber das 1:0 durch Kimmich mustergültig vor. In der zweiten Halbzeit brachte er einen Kopfball auf das Leverkusener Tor, war in Summe aber nicht so präsent wie sonst. Demzufolge wurde er auch durch Tel ersetzt.
Bewertung: 4/10
8. Alphonso Davies
Davies war einer der Münchner Aktivposten, war aber gegen Frimpong und Diaby oft auch defensiv gefordert. In der 14. Minute klärte er ganz wichtig vor Diaby, hatte in dem ein oder anderen Zweikampf gegen die Leverkusener Wirbelwinde aber trotz seines Tempos Probleme. In der Offensive kam zu wenig zählbares raus. Sein einziger Abschluss segelte über das Tor.
Bewertung: 4/10
9. Thomas Müller
Müller war wie seine Offensiv-Kollegen in Durchgang eins überhaupt nicht im Spiel. Lediglich fünf seiner Pässe kamen bei einem Prozentsatz von 35,7 an den Mitspieler. Folgerichtig wurde der Raumdeuter auch nach 45 Minuten vom Feld genommen.
Bewertung: 1/10
10. Leroy Sané
Sané war immerhin an der Entstehung des Führungstreffers beteiligt und einigermaßen in das Spiel integriert. Gefahr strahlte er sonst in den ersten 45 Minuten aber nicht aus. Seinen ersten Abschluss gab der 27-Jährige in der 50. Minute ab, schoss dabei aber deutlich über das Tor. Man muss Sané in Summe anrechnen, dass er offensiv an meisten probierte und demnach auch zu Recht auf dem Platz blieb. Kurz vor dem Ende konnte er dann mit einem sehr platzierten 16-Meter-Schuss doch noch fast den Ausgleich markieren und bereitete eine Top-Chance von Gnabry vor.
Bewertung: 6/10
11. Sadio Mané
Sadio Mané war in der ersten Halbzeit mehr oder weniger unsichtbar und konnte auch mit seinen wenigen Szenen am Ball nichts in die Wege leiten. Bis zur Top-Form scheint es noch ein weiter Weg zu sein. Der Auftritt heute war jedenfalls so schwach, dass die Auswechslung zur Pause folgerichtig war.
Bewertung: 1/10
12. Jamal Musiala (ab 46.)
Der Youngster fand schwer in die Partie, ließ in der 68. Minute aber mal seine Klasse aufblitzen, als er nach einem herrlichen Dribbling und Doppelpass mit Gnabry nur knapp an einem Torerfolg scheiterte. Letztlich waren seine lichten Momente ein wenig zu selten und unglückliche Szenen bekam man auch immer wieder zu sehen.
Bewertung: 4/10
13. Serge Gnabry (ab 46.)
Von Gnabry war wie so oft in Spielen, in denen es nicht läuft, lange Zeit kaum etwas zu sehen. Seine auffälligste Szene war lange ein Doppelpass vor der Musiala-Großchance. Erst am Ende taute der Nationalspieler auf und verzeichnete zwei gefährliche Abschlüsse, aus denen durchaus etwas entstehen hätte können.
Bewertung: 4/10
14. Kingsley Coman (ab 46.)
Coman fügte sich mit einigen Fehlpässen ein, war in der Schluss-Halbenstunde aber einer der besten Münchner. Mit starken Flanken bediente er Goretzka und de Ligt, die jedoch ihre Kopfbälle nicht verwandeln konnten. In der 85. Minute hatte der Franzose selbst die ganz große Chance, nach einem Gnabry-Abschluss abzustauben. Dabei verfehlte Coman aber das Tor.
Bewertung: 5/10
15. Josip Stanisic (ab 56.)
Stanisic ersetzte nach knapp einer Stunde den Platzverweis-gefährdeten Pavard, holte sich kurz nach seiner Einwechslung aber selbst eine gelbe Karte. Kurz vor Schluss leistete er sich als letzter Mann einen Ballverlust, der jedoch nicht bestraft wurde. Ansonsten agierte er unauffällig.
Bewertung: 2/10
16. Mathys Tel (ab 76.)
Der Franzose konnte in der Schluss-Viertelstunde praktisch keine Akzente setzen.
Bewertung: 2/10