Kahn in der Kritik: Darum wird nicht Salihamidzic angezählt
Von Dominik Hager
Beim FC Bayern ist dieser Tage ordentlich was geboten. Nach dem Champions-League-Aus erreicht Fußball-Deutschland gleich die nächste brisante News von der Säbener Straße. Laut Angaben von Jan Aage Fjörtoft wird Oliver Kahn intern kritisch gesehen, weshalb ein Wechsel auf der Position des Vorstandsvorsitzenden “ein laufendes Verfahren“ und “eine Frage der Zeit“ sei.
Angesichts der sportlichen Krise, den Fehlern in der Kaderzusammenstellung und der fragwürdigen Entlassung von Julian Nagelsmann, werden Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn aktuell öffentlich sehr kritisch beäugt. Dies gilt insbesondere für Sportdirektor Salihamidzic, der mit Uli Hoeneß aber einen noch immer mächtigen Fürsprecher an seiner Seite hat. Demnach scheint es nun Oliver Kahn zu sein, der auch intern angezählt wird.
Laut Sport-1-Informationen gibt es intern schon länger Diskussionen um den Titan, die durch das sportliche Abschneiden angetrieben wurden. Zahlreiche Mitarbeiter sollen bei Kahn die Nahbarkeit und Harmonie vermissen. Von der familiären Atmoshphäre soll inzwischen nicht mehr viel übrig geblieben sein. Dabei wollte Kahn eigentlich genau das in seiner Amtszeit fördern. Nun wirke der ehemalige Keeper jedoch müde und distanziert.
Insbesondere Uli Hoeneß soll die Entwicklung kritisch beäugen. Zwar leugnete Präsident Hainer, dass die Meldungen um Kahn wahr seien, jedoch kann dieser ja zum jetzigen Zeitpunkt auch kaum was anderes sagen.
Salihamidzic intern weiterhin sehr geschätzt?
Doch warum ist Kahn angeblich so in der Kritik und nicht der als Hoeneß-Liebling verschriebene Salihamidzic? Dieser fällt schließlich immer wieder mit kommunikativen Mängel und zum Teil unglücklichen Transfers auf. Zudem war er fast immer involviert, wenn es im Verein Krach gab und ein Mitarbeiter das Weite suchte.
Es ist nicht überraschend, dass 80 Prozent der Sport1-User den Bosnier als den Hauptschuldigen der derzeitigen Situation benannten.
Intern wird dieser jedoch enorm geschätzt, da er sich den Ruf als leidenschaftlicher Workaholic erarbeitet hat, der für den Klub brennt und 24/7 erreichbar ist. Zudem steht der Verein voll hinter seiner Entscheidung, Julian Nagelsmann zu entlassen und Thomas Tuchel zu installieren.
Bezüglich der Transfers hatte auch Nagelsmann ein enormes Mitspracherecht, weshalb beim ein oder anderen Fehlgriff wohl weniger der Spotvorstand verantwortlich gemacht wird. Dies gilt wohl auch für die Entscheidung, doch keinen Stürmer zu verpflichten. Letztlich muss jedoch auch Salihamidzic kritisch gesehen werden, da die Kaderzusammenstellung nun mal seine Verantwortung ist. Es sieht allerdings nicht so aus, als würde er das Opfer der aktuellen Situation werden.