Bayern-Coach Tuchel reagiert auf Hoeneß-Aussagen: "Dann wird es teuer für ihn"
- Hoeneß deutet Winter-Transfers an
- Tuchel reagiert scherzhaft - und unterstreicht Transferwünsche
- Aussprache zwischen Hoeneß und Tuchel bereits Ende Oktober
Von Simon Zimmermann
Vor dem Pokalspiel in Saarbrücken hat Bayern-Coach Thomas Tuchel auf die Transfer-Aussagen von Uli Hoeneß reagiert.
"Unser Trainer kriegt alles, was notwendig ist." Das sagte Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß zu Beginn der Woche im Sky-Interview über die Winter-Transferpläne des FC Bayern.
Trainer Thomas Tuchel dürften diese Worte sehr gefallen. Immer wieder prangert er die fehlende Breite im aktuellen Kader des Rekordmeisters an. Vor allem in der Abwehr und im zentralen Mittelfeld fehlen die Alternativen. Ein Pavard-Ersatz wurde im Sommer nicht verpflichtet, stattdessen sogar Josip Stanisic an Bayer Leverkusen verliehen. Dazu ist es längst kein Geheimnis mehr, dass sich Tuchel einen defensiven Mittelfeldspieler wünscht.
Tuchel über Winter-Transfers: "Versuchen unsere Mannschaft zu verstärken"
Vor dem DFB-Pokalspiel beim 1. FC Saarbrücken am Mittwoch (20.45 Uhr), das sehr wahrscheinlich wie geplant stattfinden kann, hat Tuchel auf der Pressekonferenz auf die Hoeneß-Aussagen reagiert.
"Hat er es sicher auf Transfers gesagt? Oder hat er gemeint, die Leberkäs-Semmel von seinem Bäcker am Tegernsee?", fragte er zunächst im Scherz. Und legte dann lachend nach: "Dann wird es teuer für ihn, wenn er das so gesagt hat. Dann holen wir das raus, sobald im Januar wieder die Transferperiode eröffnet wird."
Etwas ernster betonte Tuchel dann noch einmal sein Anliegen. Anfang 2024 wird der FCB-Kader durch Abstellungen für den Afrika Cup und den Asien Cup weiter ausgedünnt. Min-jae Kim, Noussair Mazraoui und Eric Maxim Choupo-Moting könnten dann bis zu vier Wochen fehlen.
"Wir sind da dran. Es gibt den Asien Cup, es gibt Afrika Cup. Wir haben mindestens drei Spieler, die wir im Januar bis zu vier Wochen abstellen müssen. Sie wissen, was vier Wochen bei unserem Spielplan bedeuten können. Daher haben wir die Augen und Ohren offen und versuchen, wie in jeder Transferperiode, unsere Mannschaft zu verstärken. Ich hoffe, dass uns das gelingt. Es ist nicht einfach im Winter", so Tuchel.
Aussprache zwischen Hoeneß und Tuchel
Das Verhältnis zwischen Hoeneß und Tuchel hatte in den vergangenen Wochen einige Kratzer abbekommen. Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Hoeneß hatte mit einigen Interview-Aussagen für Aufruhr gesorgt. Unter anderem bezeichnete er die Freistellung von Tuchel-Vorgänger Julian Nagelsmann als Fehler.
Laut der Sportbild kam es bereits vor dem 3:1-Sieg in Mainz am 21. Oktober zu einem Treffen der beiden. Tuchel soll dabei die Atmosphäre als positiv empfunden haben. Schon bei seinem Amtsantritt hatte er speziell von Hoeneß geschwärmt.
Bei der Aussprache soll auch vereinbart worden sein, dass sich Tuchel öffentlich nicht mehr über seinen zu schmalen Kader beschwert und keine Transfers mehr fordert. Bislang kam Tuchel dem auch nach. Die jünsten Hoeneß-Aussagen sind aber wieder Wasser auf die Transferwunsch-Mühlen des Trainers.
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