Bayer Leverkusen gewinnt mit 4:1 gegen Beer Sheva – Noten, Spielbericht und Netzreaktionen zum Sieg

Sichere Nummer: Die Werkself steht mit eineinhalb Beinen in der EL-Zwischenrunde
Sichere Nummer: Die Werkself steht mit eineinhalb Beinen in der EL-Zwischenrunde / DeFodi Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

Am Donnerstagabend traf Bayer Leverkusen im Rahmen der UEFA Europa League auf Hapoel Beer Sheva. Gegen den Klub aus Israel gelang der Werkself in der heimischen BayArena ein deutliches wie verdientes 4:1. Gegen offensiv blasse Gäste hatte das Team von Peter Bosz mit über 80 Prozent Ballbesitz die dauerhafte Spielkontrolle. Bereits das Hinspiel konnte die Werkself mit 4:2 für sich entscheiden.

Im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Bielefeld am vergangenen Wochenende tauschte Peter Bosz das Leverkusener Personal auf sechs Positionen. Für die angeschlagenen Bender-Zwillinge sprangen Aleksandar Dragovic und Tin Jedvaj ein, links wurde Daley Sinkgraven durch Wendell ersetzt. Auf der Sechs lief Kerem Demirbay für Julian Baumgartlinger auf, zudem rückte Karim Bellarabi für Moussa Diaby ins Team. Besonders interessant: Patrick Schick ersetzte in der Sturmzentrale Lucas Alario.

Aufstellungen und Noten

Leverkusen: Hradecky (2,5) - Wendell (2,5), Jedvaj (5), Tah (3), Dragovic (3) - Demirbay (3), Amiri (2), Wirtz (2) - Bailey (1,5), Schick (2,5), Bellarabi (2,5)

Einwechslungen: Alario für Schick, Diaby für Bailey (beide 68'); Sinkgraven für Wirtz, Gedikli für Bellarabi (beide 80'); Baumgartlinger für Amiri (90'+1)

Hapoel: Levita - Kabha, Bareiro, Taha - Goldberg, Keltjens, Marcelo Meli, Dadia - Yosefi, Shviro, Sallalich

Einwechselungen: Twito für Goldberg, Agudelo für Sallalich (beide 69'); Hatuel für Shviro, Madmon für Marcelo Meli (beide 81'); Varenne für Agudelo (85')

Spielbericht:

Auch in der BayArena wurde vor Anpfiff dem kürzlich verstorbenen Diego Maradona gedacht. Dessen argentinischer Landsmann Lucas Alario absolvierte das Warm Up mit einem Maradona-Flock auf dem Trikot. Natürlich gab es auch eine respektvolle Schweigeminute zu Ehren der Legende.

Nach Anpfiff übernahm die Werkself zügig die Kontrolle des Spiels, allerdings ohne eine große Gefahr auszustrahlen. Bailey (7') und Wirtz (9') wagten erste Annährungen auf das Tor der Gäste. Auffällig: Besonders über die rechte Seite lief Leverkusen an, auch Aushilfs-Rechtsverteidiger Dragovic schaltete sich offensiv ein und half dem emsig flankenden Bellarabi.

Die Gäste arbeiteten sich zögerlich gen Bayer-Tor. Beer Shevas erste Ecke der Partie in der 19. Minute verpuffte allerdings wirkungslos. In dieser Phase der Partie hatte Leverkusen satte 80 Prozent Ballbesitz.

Leverkusen nähert sich an – Schick steht genau richtig

In Spielminute 23 schließlich die erste dicke Chance für die Heimmannschaft. Nach einer abgefälschten Bailey-Hereingabe wackelte Demirbay erst noch einen Gegenspieler aus, um dann den Ball aus sieben Metern an den Pfosten zu setzen. Den kann man mal machen...

Kurz danach klingelte es aber schließlich doch. Nach einer Amiri-Ecke köpfte Jedvaj in Richtung Gästetor und traf dort Schick, der den Ball unhaltbar abfälschte. 1:0 für die Werkself (29') und Europa League-Treffer Nummer Eins für den Neuzugang. In der 39. Minute hätte Schick sogar nachlegen können, eine abermals starke Ecke von Amiri köpfte der Stürmer aber knapp vorbei. Die Werkself biss sich infolgedessen in der gegnerischen Hälfte fest. Etwas Zählbares sprang allerdings nicht mehr heraus. Mit einem verdienten 1:0 ging Leverkusen schließlich in die Halbzeit.

Die zweite Hälfte startete so wie die erste aufhörte: Leverkusen wollte den nächsten Treffer. Bereits in der 48. Minute klingelte es im Tor von Ohad Levita. Nach einem Wendell-Pass nahm Bailey den Ball klasse mit und schoss eiskalt ein. Bereits das dritte Tor in der laufenden EL-Saison für den Jamaikaner.

Jedvaj-Aussetzer sorgt für Anschlusstreffer

Eine Vorentscheidung war der Treffer Baileys noch nicht, denn in der 58. Minute lag der Ball plötzlich im Leverkusener Kasten - und wie schon gegen Bielefeld sorgte ein individueller Fehler für das Gegentor. Völlig unbedrängt landete ein Pass von Jedvaj vor den Füßen des Hapoel-Stürmers Shviro, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Ein Riesen-Bock vom Innenverteidiger, der die Gäste hier wieder ins Spiel brachte.

Der Treffer zeigte Wirkung, Hapoel arbeitete sich nun ins Spiel hinein und bot dem Bayer erstmals ansatzweise die Stirn. In der 64. hielt Hradecky stark gegen (den im Abseits stehenden) Sallalich, kurz danach hatte aber auch Schick nach starker Bailey-Flanke die Chance auf einen Treffer. Der Tscheche wurde im Anschluss für Alario ausgewechselt, zudem kam Diaby für den starken Bailey. Auch Beer Sheva wechselte doppelt.

Demirbay und Alario machen den Deckel drauf

Leverkusen fand nun wieder in die Spur und wurde ähnlich dominant wie vor dem Anschlusstreffer. In der 75. sorgte der in der ersten Hälfte noch kläglich gescheiterte Demirbay schließlich für die Entscheidung. Einen selbst herausgeholten Freistoß knapp vor dem Strafraum versenkte der Linksfuß sehenswert im Winkel. Ein schönes Tor!

Und die Werkself fand nun Gefallen am Toreschießen. Ein noch durch Keeper Levita abgefälschter Ball von Bellarabi versenkte Joker Alario im leeren Tor (80'). Damit war der Deckel endgültig drauf.

Der Doppelschlag zog den Gästen endgültig den Zahn, das Spiel plätscherte zum Abpfiff hin. Durch den deutlichen Sieg hat die Werkself ihre Qualifikation für die EL-Zwischenrunde so gut wie sicher und steht punktgleich mit Slavia Prag - dank einer deutlich bessere Tordifferenz - auf dem ersten Platz der Gruppe C. Beer Sheva hat mit sechs Punkten und sechs Toren Rückstand auf die zweitplatzierten Tschechen nur noch theoretische Chancen auf ein Weiterkommen.