Wegen de Jong: Gary Neville fordert Konsequenzen für Barça
Von Yannik Möller
Der Umgang des FC Barcelona mit Frenkie de Jong ist seit Wochen ein Thema. Während der Klub ihm einen neuen, finanziellen Kompromiss für einen etwaigen Verbleib unterbreitet, fordert Gary Neville Konsequenzen für den FCB.
Frenkie de Jong nahm in der jüngeren Zeit beachtliche Gehalts-Reduzierungen in Kauf, damit Barcelona besser durch die Corona-Krise kommen konnte. Geld, das ihm noch immer zusteht. Es soll sich um Beträge von bis zu 20 Millionen Euro handeln, wie in den letzten Wochen mehrfach berichtet wurde.
Gleichzeitig will der Klub ihn aber auch loswerden, weil das zukünftig anfallende Gehalt nicht mehr zu stemmen sein soll. Während Barca ein um den anderen Transfer über die Bühne bringt, mit welcher finanziellen Hexerei auch immer, soll de Jong nahezu abgeschoben werden. Man United ist mit Erik ten Hag sehr interessiert, doch würde der Spieler grundsätzlich lieber bei Barca bleiben.
Die Art und Weise, mit der die Katalanen vorgehen, hat bereits für eine Menge Kritik gesorgt. Teilweise auch bei den eigenen Anhängern, die den Verein normalerweise mit einer großen Leidenschaft abfeiern und oftmals auch verteidigen.
Eine Forderungen nach Konsequenzen kommt nun aus England. Gary Neville, der ehemalige Profi und heutige TV-Experte, rät de Jong via Twitter: "Er sollte rechtliche Schritte gegen Barcelona in Erwägung ziehen, und alle Mitspieler sollten ihn unterstützen! Ein Verein, der ein Vermögen für neue Spieler ausgibt, während er denjenigen, den er unter Vertrag hat, nicht das volle Gehalt zahlen kann, ist unmoralisch und ein Verstoß."
"Die FIFPRO sollte sich diesem Mobbing annehmen und es beenden", fügte er noch hinzu. Die 'FIFPRO'-Organisation ist ein Zusammenschluss von professionellen Fußballspielern. Grob vergleichbar mit einer Gewerkschaft im Profi-Fußball.
Eine solch harsche Forderung stößt bei einigen FCB-Fans in den sozialen Medien jedoch auf Widerstand. Ohnehin wird Neville eine gewisse Befangenheit unterstellt. Schließlich ist er einer der bekanntesten United-Spieler. Für den Klub absolvierte er fast 600 Pflichtspiele, während die Sympathien natürlich noch heute vorhanden sind.
Barca mit Kompromiss-Vorschlag: Bleibt de Jong nun doch?
Während auf der einen Seite weiter Kritik an Barca geübt wird, versucht der katalanische Verein weiter, Kosten bei de Jong zu reduzieren.
So berichtet die spanische AS aktuell, dass es einen durchaus umstrittenen Vorschlag an den Niederländer geben soll. Xavi habe ihm mitgeteilt, dass er weiter mit ihm planen werde, falls er sich dazu bereit erklären sollte, auf etwa die Hälfte seines Gehalts zu verzichten.
Ein Cut von rund 50 Prozent, so der Vorschlag Barcelonas für einen Kompromiss. Definitiv keine in Stein gemeißelte Änderung, immerhin wurde der Vertrag vor wenigen Jahren ausgehandelt und unterschrieben - mitsamt der Steigerung des Salärs pro Saison.
Dem Bericht zufolge ist es aber durchaus denkbar, dass de Jong dieses Angebot annehmen wird. Zu groß ist die Liebe, wenn man es so nennen mag, für seinen Herzensverein. Dazu wäre Man United die Alternative, wo er seine Zukunft offenbar nicht sieht.
Sollte dieser Schritt tatsächlich gegangen werden, wäre es eine regelrechte Ohrfeige für die Red Devils. Dass de Jong, nach all dem Ärger, auf einen so signifikanten Teil seines Gehalts verzichtet und zugleich hier und da womöglich als Innenverteidiger eingesetzt wird, einem Wechsel nach Manchester vorzieht, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit.