Aytekin erklärt Entscheidung gegen Bellingham-Platzverweis - Der Stand bei Davies und de Ligt

Julian Nagelsmann haderte nach der Partie mit der Davies-Verletzung
Julian Nagelsmann haderte nach der Partie mit der Davies-Verletzung / Soccrates Images/GettyImages
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Der FC Bayern hat eine 2:0-Führung gegen den BVB verspielt und in der letzten Minute den Ausgleich kassiert. Folgerichtig sah man nach der Partie euphorisch feiernde Borussen und gesenkte Bayern-Köpfe. Dementsprechend enttäuscht fielen aus Münchner Seite auch die Reaktionen aus, wenngleich Trainer Julian Nagelsmann erstaunlich gefasst blieb.


Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte. Die Reaktion von Oliver Kahn nach dem Ausgleichstreffer der Dortmunder sprach jedenfalls Bände.

Goretzka und Neuer hadern mit Unentschieden: “Schwer in Worte zu fassen“

Leon Goretzka war es, der den FC Bayern mit seinem Distanzschuss zunächst in Führung brachte. Dies hätte er jedoch sicherlich gegen drei Zähler ausgetauscht.

"Es ist schwer, das in Worte zu fassen. Es ärgert und verärgert uns. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber uns fehlte die Entschlossenheit, unsere Chancen zu nutzen und den Sieg nach Hause zu bringen. Das ist uns in letzter Zeit viel zu oft passiert", haderte der 27-Jährige mit dem Endergebnis.

Manuel Neuer betrachtete die Geschehnisse ganz ähnlich: "Es lag sicherlich an uns und nicht an Borussia Dortmund. Wir hätten das Spiel früher beenden müssen, wir hatten die Chancen dazu. Der letzte Schliff hat gefehlt. Fehler passieren im Fußball, aber in letzter Zeit waren es zu viele," stellte der Kapitän klar.

Nagelsmann bleibt gefasst: "Ergebnis ziemlich fair"

Mit einem Sieg gegen den BVB hätte Julian Nagelsmann einen Großteil der kritischen Stimmen verstummen lassen können. Demnach ist es fast schon ein wenig überraschend, wie nüchtern er das Remis zur Kenntnis nahm.

"Am Ende denke ich, dass das Ergebnis ziemlich fair ist. Wir hatten eine Menge Chancen, um das Spiel zu entscheiden. Dann haben wir nicht gut verteidigt und ein Gegentor kassiert. Das tut natürlich weh, aber es ist nicht unverdient. Wir hätten die Situation kurz vor dem 2:2 besser verteidigen müssen", erklärte der Coach im Sky-Interview. Nagelsmann sah ein "gleichmäßiges Spiel", jedoch wäre man in einigen Szenen "näher am Gewinnen" dran gewesen.

Davies und de Ligt verletzt raus: Entschuldigung von Bellingham

Dass es für die Münchner letztlich nicht mit einem Sieg klappte, lag mitunter auch an den Verletzungen in der Viererkette. Matthijs de Ligt musste nach einer Stunde vom Platz und wurde von Mazraoui ersetzt. Nagelsmann stellte klar, dass der Holländer "verletzt" ausgewechselt wurde.

Zu diesem Zeitpunkt war Alphonso Davies schon auf dem Weg ins Krankenhaus, nachdem er von Bellingham am Kopf getroffen wurde.

"Es besteht Verdacht auf Gehirnerschütterung. Das ist angesichts des Trittes ins Gesicht nicht überraschend. Wir hatten vor vier Monaten einen Kurs. Dort wurde uns gesagt, dass ein Tritt ins Gesicht eine rote Karte ist. Es gibt keinen Grund, darüber zu diskutieren. Das ist keine gelbe, das ist eine rote Karte", attackierte Nagelsmann Schiedsrichter Aytekin.

Dieser hatte den gelb-vorbelasteten Dortmunder verschont. Bellingham versicherte nach dem Spiel, dass die Aktion keine Absicht gewesen sei, was absolut glaubhaft ist, ihn aber nicht vor dem Platzverweis hätte retten dürfen. "Es war nicht absichtlich. Ich wollte ihn nicht verletzen und wünsche ihm eine schnelle Genesung", zitierte Sport-1-Redakteur Kerry Hau den Engländer.

Aytekin gibt Erklärung ab: "Letzte Konsequenz gefehlt"

Nach der Partie gab auch Deniz Aytekin seine Beweggründe bekannt. Laut dem Schiedsrichter sei die erste Verwarnung eine “Kann-Gelbe“ gewesen. Beim Tritt habe ihm dann "die letzte Konsequenz gefehlt, um Gelbrot zu geben und so ein Spiel letztendlich zu entscheiden". So ganz teilen kann man diese Aussage nicht. Beim ersten Foul hätte er die Karte wahrlich stecken lassen können, der Tritt in der 45. Minute war aber letztlich mindestens gelbwürdig.


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