Aus Protest gegen Robinho-Verpflichtung: Sponsor des FC Santos kündigt Vertrag!

Seine Rückkehr zum FC Santos irritiert dessen Sponsoren: Robinho
Seine Rückkehr zum FC Santos irritiert dessen Sponsoren: Robinho / MAURICIO LIMA/Getty Images
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Der FC Santos stand kurz vor einer von der FIFA verhängten Transfersperre aufgrund ausstehender Ablösezahlungen (unter anderem an den Hamburger SV für den Wechsel von Verteidiger Cléber Reis im Jahr 2017). Die konnte am Ende (zumindest vorläufig) abgewendet - und somit die Verpflichtung von Heimkehrer Robinho in die Wege geleitet werden. Doch das stellt sich nun als Eigentor heraus.

Denn einer der Sponsoren des legendären Klubs (in dem Pelé groß wurde) hat nun entschieden, seine Kooperation mit dem FC Santos zu beenden. Es handelt sich dabei um das Dental-Unternehmen Orthopride (keinerlei Zusammenhang zum HSV-Sponsor Orthomol). Dessen Betriebsleiter Ricard Adams erklärte gegenüber Globo Esporte (via as.com): "Wir haben großen Respekt vor der Historie von Santos, aber haben jetzt entschieden, den Sponsoren-Vertrag zu kündigen. Unsere Kundschaft ist vorwiegend weiblichen Geschlechts, und aus Respekt gegenüber den Frauen, die unsere Produkte kaufen, müssen wir so handeln."

Hintergrund ist das Urteil eines italienischen Gerichts, das Robinho im Jahr 2017 wegen einer im Jahr 2013 gemeinschaftlich verübten Vergewaltigung zu neun Jahren Haft verurteilt hatte. Das Urteil ist nur deshalb nicht vollstreckt worden, weil Robinho von seinem Heimatland nicht ausgeliefert wurde.

Santos-Sponsoren waren nicht über den Robinho-Deal informiert

Wie Globo Esporte weiter berichtet, sei kein einziger Sponsor des Klubs über die Verpflichtung Robinhos, einstmals als möglicher Pelé-Nachfolger gefeiert und im Jahr 2005 mit vielen Vorschusslorbeeren vom FC Santos zu Real Madrid transferiert, informiert worden. Das bestätigt, für seine Parzelle, auch Adams: "Wir wollen klar stellen, dass wir im Vorfeld nicht über den Transfer Robinhos informiert wurden. Die Meldung am letzten Wochenende kam für uns überraschend."

Der Wechsel des Spielers zu seinem Stammverein hatte zuletzt auch deshalb für Gesprächsstoff gesorgt, weil der mittlerweile 36-Jährige dort nur den Mindestlohn von - in seinem Fall bizarr anmutenden - 230 Euro (!) pro Monat erhalten soll. Der tiefe Fall eines vorschnell zu hoch Gelobten.