Aufstellung Deutschland: So könnte die DFB-Elf gegen die Schweiz spielen

80 Millionen Bundestrainer werden auch am Dienstag einen genauen Blick auf die Startformation von Joachim Löw werfen
80 Millionen Bundestrainer werden auch am Dienstag einen genauen Blick auf die Startformation von Joachim Löw werfen / DeFodi Images/Getty Images
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Am Dienstagabend (20:45 Uhr) empfängt die deutsche Nationalmannschaft im Rahmen des vierten Spieltags der Nations League die Schweiz. Für welche Startaufstellung wird sich Joachim Löw dieses Mal entscheiden?

Es war ein träger Kick, den die deutsche Nationalmannschaft am Samstag in der Ukraine offenbarte. Gegen einen ersatzgeschwächten Gegner mühte sich die DFB-Elf zu einem 2:1-Erfolg, der ob der Chancen in der zweiten Halbzeit durchaus höher hätte ausfallen können, letztendlich aber widerspiegelte, mit welchen Schwierigkeiten die Mannschaft zu kämpfen hat.

Abläufe waren im von Joachim Löw präferierten 3-4-3 zu erkennen, aber sie wurden nicht gut ausgeführt. Über die Außenbahnen sollte Torgefahr erzeugt werden, erklärte der Bundestrainer im Nachhinein, weshalb die Außenverteidiger Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann so weit nach vorn aufgerückt seien - weil aber auch das Sturm-Trio Leon Goretzka, Serge Gnabry und Julian Draxler extrem hoch positioniert war, blieben Joshua Kimmich und Toni Kroos im defensiven Mittelfeld keine Anspielstationen nach vorne. Dynamik und Tempo waren selten vorhanden, vielmehr war es ein berechenbares und statisches Spiel, das wegen eines Eckballs und eines individuellen Fehlers von Torhüter Heorhiy Bushchan in dessen zweitem Länderspiel entschieden wurde.

Mit Kritik muss sich Löw seit vielen Jahren auseinandersetzen, die Metapher von 80 Millionen Bundestrainern kommt schließlich nicht von ungefähr. Das sture Festhalten an der Dreierkette und die Wahl des Spielerpersonals wird seit dem Aus bei der Weltmeisterschaft 2018 aber immer heftiger kritisiert. Dabei ist letzteres ein Dilemma, bei dem Löw eigentlich nichts richtig machen kann. Setzt er die Stammspieler zu häufig ein, lenken die Vereinsverantwortlichen ein und fordern eine Pause, da auf Klubebene genügend Partien zu absolvieren sind. Probiert er neue Dinge mit neuen Spielern aus, heißt es, die Personalwahl sei nicht einer Nationalmannschaft würdig und die Spiele würden an Attraktivität verlieren.

Die Systemfrage: Löw geht es um das 'Wie'

Zur Systemfrage hat Löw indes eine klare Meinung: Wichtig sei nicht, ob die Mannschaft mit einer Vierer oder Dreier-/Fünferkette spielt, sondern wie sie das Spiel gestaltet, sagte der 60-Jährige auf der Pressekonferenz am Montag (via dfb.de): "Wichtiger ist, wen wir in welche Positionen und in welche Räume bringen. Dann können wir Dynamik auslösen. Immer dann, wenn wir die Räume gut belegen, sind wir gut. Darum geht es - und nicht, ob wir hinten zu dritt oder zu viert spielen."

Außerdem würden nahezu alle Nationalspieler in ihren Vereinen mit Viererkette spielen, diese Variante mit Blick auf die Europameisterschaft 2021 einzustudieren, sei daher gar nicht nötig. "Aber ich möchte eine weitere Option haben, wenn wir in das Turnier gehen", betonte Löw, der somit auch gegen die Schweiz mit einer Dreierkette agieren dürfte.

Trio angeschlagen - Werner fit und in der Startelf?

Angesprochen auf das Personal teilte er mit, dass Draxler "etwas Achillessehnenprobleme" hatte, Halstenberg habe "etwas an den Adduktoren" verspürt und Klostermann über "Kniebeschwerden" geklagt. Timo Werner, der in der Ukraine auf der Bank begonnen hatte, sei derweil "im Vollbesitz seiner Kräfte. Bei ihm ist nichts zu spüren von einer Schwächung", so Löw.

Änderungen sind nur wenige zu erwarten. Manuel Neuer dürfte erneut im Tor stehen und die Dreierkette wird aller Voraussicht nach aus Matthias Ginter, Niklas Süle und Antonio Rüdiger bestehen, wobei in der Außenverteidigung Robin Gosens auf links wegen seiner Offensivpower den Vorzug vor Halstenberg erhalten könnte, während Klostermann erneut als rechter Außenverteidiger agieren dürfte. Im defensiven Mittelfeld bleiben Kimmich und Kroos gesetzt, in vorderster Front könnten hingegen Leon Goretzka, Serge Gnabry und Werner starten, sollte Draxler ausfallen.