Aufeinandertreffen mit Angstgegner Mainz: Bricht Eintracht Frankfurt den Auswärtsfluch?
Von Florian Bajus

Eintracht Frankfurt hat in den vergangenen Spielen neuen Aufwind erhalten, doch ausgerechnet jetzt treffen die Adler auf den FSV Mainz 05. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt gelang der Eintracht bisher noch kein Sieg in der Bundesliga. Brechen Adi Hütter und die Seinen den Bann?
Erst ein einziges Mal konnte Eintracht Frankfurt ein Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 gewinnen. Am 24. Oktober 1986 setzten sich die Hessen in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals mit 1:0 in der Verlängerung durch, das entscheidende Tor erzielte Stürmer Reinhold Jessl in Minute 98. Von den restlichen 16 Auswärtsspielen endeten neun mit einem Remis, siebenmal setzten sich die Hausherren aus Mainz durch.
Rein auf die Bundesliga bezogen standen sich beide Mannschaften zwölfmal im alten Bruchwegstadion und der heutigen Opel Arena gegenüber, drei Punkte auf einmal konnte die Eintracht noch nie entführen. Generell ist Mainz ein unangenehmes Pflaster für die Adler, die aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte geholt und jüngst Bayer Leverkusen mit 2:1 geschlagen haben: Nur drei der letzten zehn Duelle wurden gewonnen, der letzte Sieg stammt vom 17. März 2018, als Kevin-Prince Boateng, Luka Jovic und Ante Rebic bereits im ersten Durchgang die Tore zum 3:0-Endstand erzielten.
Durch den 17. Tabellenplatz der 05er geht die Elf von Adi Hütter als Favorit in die Partie, allerdings war die Spielvorbereitung für den Cheftrainer keine leichte Aufgabe. Nach der Entlassung von Jan-Moritz Lichte betreute Nachwuchs-Cheftrainer Jan Siewert die Mannschaft bei der jüngsten 2:5-Niederlage gegen den FC Bayern, am Montag wurde bekannt, dass Ex-Spieler Bo Svensson das Ruder übernimmt.
Hütter warnt vor Mainz: "Müssen uns auf sehr viel vorbereiten"
Zuvor trainierte Svensson seit Juli 2019 den FC Liefering, das Farm-Team von Red Bull Salzburg. Daher analysierte Hütter zur Vorbereitung einige Spiele des österreichischen Zweitligisten, wie er auf der Pressekonferenz am Donnerstag zu Protokoll gab. "Er hat sehr oft im 4-3-3 gespielt, teilweise auch im 4-3-1-2", so der Eintracht-Coach über Svensson, der "sicherlich neue Impulse" setzen werde, etwa "mit dem schnellen Umschaltspiel [und] vertikalem Spiel" sowie dem Ziel, "sofort hinter die Kette zu kommen" (via EintrachtTV).
Hütter kennt die RB-typische Spielweise, war selbst in der Saison 2014/15 als Cheftrainer in Salzburg tätig. Er weiß, was ihn erwartet, gleichzeitig rechnet er damit, dass die Mainzer unter der Leitung des 41-jährigen Dänen sowie Sportdirektor Martin Schmidt und Sportvorstand Christian Heidel zu ihren Wurzeln zurückkehren werden. "Wir müssen uns auf sehr viel vorbereiten", warnte er, "sicherlich auf ein sehr, sehr kampfbetontes Spiel, in dem speziell das Umschaltspiel der Schlüssel zum Sieg sein wird".
Hütter will "die Durststrecke natürlich beenden"
Trotz allem Respekt vor Svensson und der Ungewissheit, wie der Gegner schlussendlich agieren wird, geht Hütter selbstbewusst in das Spiel: "Wir wollen diese Durststrecke natürlich beenden", sagte er. "Jede Serie geht einmal zu Ende. Wir hoffen, dass das bereits am Samstag der Fall ist."
Klappen soll es mit dem "Schwung" aus den letzten Wochen. "Wir haben zuletzt zweimal sehr gut gespielt. Wir haben Selbstvertrauen getankt, welches wir Samstag wieder auf den Platz bringen müssen", sagte Hütter, der gegen Leverkusen dafür belohnt wurde, auf ein spielstarkes Mittelfeld um Djibril Sow, Amin Younes und Daichi Kamada zu setzen. "Wir haben spielerisch total überzeugt", resümierte der 50-Jährige das vergangene Wochenende. "Diese spielerischen Aspekte müssen wir Samstag wieder reinwerfen, gleichzeitig müssen wir aber auch den Kampf von der ersten Minute an annehmen. "